Konstantin II. (Rom)

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Statue des jungen Konstantin II., dargestellt als Caesar , heute auf der Oberseite der Cordonata (der monumentalen Rampe zum Kapitolsplatz ), Rom, ursprunglich in den Konstantinsthermen in Rom stehend

Konstantin II. (* Februar 316 in Arelate ( Arles ); † 340 bei Cervignano del Friuli ), mit vollem Namen Flavius Claudius Constantinus , war romischer Kaiser von 337 bis 340.

Zeitgeschichtlicher Hintergrund

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Das Romische Reich durchlief zu Beginn des 4. Jahrhunderts einen tiefgreifenden Wandel. Konstantin der Große , der Vater Konstantins II., hatte sich in den Nachfolgekampfen, die mit dem Ende der von Kaiser Diokletian begrundeten Tetrarchie ausbrachen, durchgesetzt und begrundete so die konstantinische Dynastie , der auch Konstantin II. angehorte.

Karte der romischen Prafekturen zur Zeit der Tetrarchie, 293 n. Chr. von Kaiser Diokletian eingefuhrt hatte Bestand bis zu seinem Rucktritt 305 n. Chr.

Bedeutsam war seine Regierungszeit vor allem aus zwei Grunden: Zum einen verlagerte Konstantin die Zentralmacht mit der neuen Hauptstadt Konstantinopel in den Ostteil des Reiches, der ohnehin immer mehr an Bedeutung gewonnen hatte. Zum anderen forderte er das Christentum und leitete somit die Christianisierung des Romischen Reiches ein ( konstantinische Wende ). Auch wenn die traditionellen Gotterkulte nicht abgeschafft wurden, verloren sie doch an Kraft und Einfluss.

Konstantin hatte sich nicht zuletzt aus außenpolitischen Erwagungen fur die neue Hauptstadt entschieden, denn Konstantinopel lag etwa gleich weit entfernt von den bedrohten Grenzen des Reiches an Donau und Euphrat . Ein weiterer außenpolitischer Brennpunkt war und blieb die Rheingrenze in Gallien .

Solidus Konstantins II. als Caesar .

Konstantin, der alteste Sohn Konstantins des Großen und Faustas , [1] wurde schon 317 zum Caesar erhoben (1. Marz 317). Er ubernahm 328, unter Aufsicht des Vaters und von Beamten, [2] den Reichsteil im Westen (Gallien), wo er in Augusta Treverorum residierte, dem heutigen Trier . Dort verteidigte er erfolgreich die Grenzen gegen die Goten und Alamannen . Nach dem Tod seines Vaters 337 wurden etliche seiner Verwandten ermordet, die Hintergrunde dieser Sauberungsaktion sind jedoch unklar. Er ließ sich schließlich gemeinsam mit seinen Brudern Constantius II. und Constans zum Augustus ausrufen. Nach einem Treffen der Bruder in Viminatium teilten die Bruder das Reich untereinander auf.

Konstantins Teil des Imperiums war Gallien , Britannien , Hispanien und ein Teil von Africa . Außerdem erhielt er aufgrund seines Alters einen Ehrenvorrang (senior Augustus) im Kaiserkollegium. Eine Vormundschaft uber den jungeren Constans kann wohl ausgeschlossen werden, da es nur ein Gesetz gibt, welches dafur sprechen wurde, dass Konstantin II. den Reichsteil des Constans gesetzgeberisch mitregierte. [3]

Auch wenn es wohl keine Anzeichen fur eine Vormundschaft gibt, kam es aufgrund der Aufteilung der Reichsgebiete zum Konflikt mit seinem jungeren Bruder Constans. [4] 340 ging Konstantin II. gegen Constans zum Angriff uber. Er gab dabei vor, Constantius II. Hilfeleistung im Kampf gegen die Perser zu geben [5] und zog mit seinem starken Heer nach Italien, geriet jedoch bei Aquileia uberraschend in einen Hinterhalt. [6] Damit scheiterte nicht nur sein Versuch, Italien fur sich zu erobern, er verlor sogar sein Leben und fiel der damnatio memoriae anheim. Constans gelangte dadurch in Besitz des gesamten Westteils des Reiches und herrschte somit uber zwei Drittel des Reichsgebietes.

Commons : Konstantin II.  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Die Mutterschaft Faustas wird von Zosimos 2,39,1 bestritten, auch der enge Zeitraum der Geburten zwischen Konstantin II. und Constantius II. lassen Zweifel aufkommen.
  2. Eusebius von Caesarea 4,51.
  3. So Bleckmann: Der Burgerkrieg zwischen Constantin II. und Constans , S. 237; dagegen aber Pedro Barcelo : Constantius II. und seine Zeit. Die Anfange des Staatskirchentums , Stuttgart 2004, S. 56f.
  4. Zonaras 13,5,7?8.
  5. Zosimos 2,41,1.
  6. Zonaras 13,5,10?13.
Vorganger Amt Nachfolger
Konstantin I. Romischer Kaiser
337?340
Constans