Konrad IV. von Maienfels

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Konrad IV. von Maienfels († 7. Juni 1377 [1] ) war von 1365 bis 1374 Abt des Klosters Murrhardt , [2] bevor er 1374 [3] bis zu seinem Tod 1377 Abt von Munsterschwarzach wurde. Er ging hier aus einer schismatischen Abtswahl hervor und setzte sich letztendlich gegen Albert Truchseß durch.

Die Kloster vor Konrad [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das gesamte 14. Jahrhundert war im wurttembergischen Murrhardt von einem beispiellosen wirtschaftlichen Niedergang des Klosters gepragt. Zuvor war die Abtei unter die Herrschaft der Familie von Lowenstein geraten, die nun die Abte des Klosters einsetzen konnten. Ab dem Jahr 1348 wutete die Pest im Umland der Abtei und verschonte auch den Konvent nicht. Gleichzeitig verloren die Lowensteiner 1388 die Macht uber ihre Abtei. Fortan wurden die Vogte von den Wurttemberger Grafen eingesetzt.

In Munsterschwarzach war das 14. Jahrhundert nur durch wenige Quellen belegt. 1317 spaltete sich der Konvent des Klosters. Grund hierfur war der Streit zweier Manner um die Abtswurde. Zuletzt konnte sich Konrad I. Zobel durchsetzen. Seine Nachfolger begannen einige Klosterguter zu verkaufen oder zu verpfanden, vor allem, um den Neubau der Kirche St. Maria de Rosario in Dimbach finanzieren zu konnen. [4]

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Murrhardt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Uber die Herkunft des Abtes Konrad IV. von Maienfels liegen einige Informationen vor. Er war wohl Teil des niederadeligen Geschlechts der von Maienfels, die, als Zweig der Herren von Neudeck , ihren Stammsitz in Maienfels, heute einem Ortsteil von Wustenrot , hatten. Erstmalige Erwahnung fand Konrad im Jahr 1346, als er mit seinen Brudern Gotz, Bruno und Engelhard als Klosterkonventuale in Murrhardt genannt wurde.

Als Konrad von Maienfels, wohl im Jahr 1365, Abt von Murrhardt wurde, war der Konvent von der Pest geschwacht. Zugleich forcierte Konrad die Ablehnung der lowensteinischen Anspruche auf die Abtei und hob die Reichsunmittelbarkeit des Klosters wieder mehr in den Vordergrund. Er versuchte 1365/1369 die Verbindung von Murrhardt mit den von Lowenstein zu losen und sich stattdessen die Herren von Wurttemberg als neue Klosterherren zu erwahlen.

Im Jahr 1369 scheiterten diese Versuche: Albrecht II. von Lowenstein blieb Vogt von Murrhardt. Die Monche mussten sich dem Grafen unterwerfen. Konrad von Maienfels blieb jedoch dennoch weiterhin Abt. [5] Eventuell fuhrten die Auseinandersetzungen mit dem Klosterherren in Wurttemberg dazu, dass Konrad die Region verließ und fortan in Franken ein Amt ubernehmen wollte. Vielleicht sind hierdurch die Fehljahre der Biografie Konrads zu erklaren.

In Munsterschwarzach [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Tod des Abtes Walther III. im September 1374 hatte in Munsterschwarzach namlich eine schismatische Abtswahl stattgefunden. Ein Teil der Monche hatten sich fur Konrad entschieden, wahrend die anderen Albert Truchseß bevorzugten. Papst Gregor XI. beauftragte daraufhin den Erzbischof Johann V. von Prag die Wahl zu untersuchen und gegebenenfalls einen weiteren, neuen Kandidaten zu erwahlen. Johann V. jedoch entschied sich fur Konrad, der daraufhin zu Konrad IV. von Maienfels gewahlt wurde.

Aufgrund der recht kurzen Amtszeit des Abtes Konrad fließen die Quellen recht sparlich. Keinerlei Amtshandlungen des neuen Abtes sind uberliefert und das sogenannte ?Chronicon“ erwahnt auch eine falsche Amtszeit. Fur sie hatte Konrad die Abtei elf Jahre lang inne. Abt Konrad IV. von Maienfels starb wohl im Jahr 1377. Als Sterbedatum nennt Wagner den 7. Juni. [6]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Gerhard Fritz: Stadt und Kloster Murrhardt im Spatmittelalter und in der Reformationszeit . Sigmaringen 1990.
  • Johannes Mahr: Munsterschwarzach. 1200 Jahre einer frankischen Abtei . Munsterschwarzach 2002.
  • Leo Trunk: Die Abte von Munsterschwarzach. Eine vergleichende Ubersicht . In: Pirmin Hugger (Hrsg.): Magna Gratia. Festschrift zum 50jahrigen Weihejubilaum der Abteikirche Munsterschwarzach 1938?1988 . Munsterschwarzach 1992.
  • Heinrich Wagner: Die Abte von Megingaudshausen und Munsterschwarzach im Mittelalter . In: Pirmin Hugger (Hrsg.): Magna Gratia. Festschrift zum 50jahrigen Weihejubilaum der Abteikirche Munsterschwarzach 1938?1988 . Munsterschwarzach 1992.

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Wahrend mehrere Darstellungen diese Jahreszahl nennen, gehen einige Quellen von den Jahren 1374 und 1378 als Todesjahren aus. Vgl.: Trunk, Leo: Die Abte von Munsterschwarzach . S. 156 f.
  2. Wahrend einige Darstellungen das Jahr 1381 nennen, weil zu diesem Zeitpunkt der Nachfolger, Abt Heinrich, erstmals urkundlich erwahnt wird, geht Heinrich Wagner (S. 140 u.) von dieser Amtszeit aus. Gerhard Fritz (S. 330) nennt die Jahre 1365 bis 1371.
  3. Vgl.: Trunk, Leo: Die Abte von Munsterschwarzach . S. 156 f.
  4. Mahr, Johannes: Munsterschwarzach. 1200 Jahre einer frankischen Abtei . S. 19.
  5. Fritz, Gerhard: Stadt und Kloster Murrhardt . S. 330 f.
  6. Wagner, Heinrich: Die Abte von Munsterschwarzach im Mittelalter . S. 140.
Vorganger Amt Nachfolger
Heinrich III. Abt von Murrhardt
1365?1374
Heinrich von Enslingen
Vorganger Amt Nachfolger
Walther III. Abt von Munsterschwarzach
1374?1377
Kraft von Buchheim genannt von Bieberehren
Hildebrand Zollner