Koh-i-Noor

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Koh-i-Noor-Kopie in der alten Form
Koh-i-Noor-Kopie in der neuen Form
Zeichnung des Koh-i-Noor in der alten Form

Der Koh-i Nur , englisch transkribiert Koh-i Noor ( persisch ??? ??? , DMG K?h-e n?r , afghanische und indische Aussprache K?h-i n?r , ?Berg des Lichts“) ist ein 108,93- karatiger Diamant (21,786 g). Er gilt als einer der großten Diamanten der Welt und befindet sich als Teil der britischen Kronjuwelen im Tower zu London , wo er ebenfalls zur Schau gestellt wird. Vor allem auf Grund seiner abenteuerlich anmutenden Geschichte zahlt er zu den bekanntesten Diamanten.

Angeblich ist der Koh-i-Noor derjenige noch existierende Diamant, dessen Verbleib am langsten nachverfolgt werden kann. Der alteste Mythos ist angeblich uber 5000 Jahre alt, als ein großes Juwel in einem Sanskrit -Epos erwahnt wurde. Auch Hindu-Gotter zankten, der indischen Mythologie zufolge, um ein großes Juwel. Ob der Koh-i-Noor einer dieser alten Steine ist, lasst sich nicht mehr nachvollziehen. Es wird vermutet, dass sein Ursprung im alten indischen Diamantenabbaugebiet von Kollur im Distrikt Guntur bei Golkonda im heutigen Telangana zu suchen ist.

Der Stein wurde erstmals 1304 erwahnt, als ihn der Sultan Ala ud-Din Khalji dem Khan von Malwa entwendete, doch auch die sudindische Kakatiya-Dynastie soll in seinem Besitz gewesen sein. Anschließend schmuckte der Stein das Auge des Pfaus im damals weltberuhmten prachtvollen Pfauenthron in Delhi . Im Laufe der Jahrhunderte wechselte der Diamant etliche Male seinen Besitzer, meist zu Persern, Indern und Afghanen. Bei der Eroberung Delhis 1739 fiel er in die Hande von Nadir Schah von Persien . Die Legende erzahlt, dass eine Haremsdame dem Eroberer verriet, dass der Diamant im Turban des Moguls versteckt war. Daraufhin schlug der Schah dem Mogul bei einer Feier vor, Turbane zu tauschen. Diese Geste wurde als Symbol ewiger Freundschaft und Bruderlichkeit gewertet, und eine Ablehnung ware einem Affront gleichgekommen. Als der Schah den Diamanten aus dem Stoff wickelte, soll er vor Freude Koh-i-Noor gerufen haben.

Im Jahr 1747 wurde der persische Schah ermordet, und der Koh-i-Noor wanderte in die Schatzkammer von Punjab . Als der Staat gut 100 Jahre spater von Britisch-Indien annektiert wurde, ging das Kleinod infolge der Sikh-Kriege in den Besitz der Britischen Ostindien-Kompanie uber. Im Jahr 1850 wurde der Stein der britischen Konigin Victoria zum 250. Grundungsjubilaum der Britischen Ostindien-Kompanie uberreicht. Konigin Victoria ließ den Koh-i-Noor neu schleifen, nachdem Verwunderung uber sein mangelndes Feuer laut geworden war. So wurde der vormals 186-karatige Diamant auf seine heutige Große von 108,93 Karat (21,786 g) gebracht.

Zur Kronung von Konigin Mary 1911 wurde der Koh-i-Noor als zentraler Stein der Krone verwendet und schließlich 1937 in die Krone von Konigin Elizabeth , der spateren Koniginmutter, ubernommen.

Streit um Eigentumsrechte

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Pakistan , Afghanistan und Iran wurden in der Vergangenheit immer wieder Forderungen nach Ruckgabe des Koh-i-Noor gestellt. In neuerer Zeit wurde insbesondere die Frage diskutiert, ob die Familie des fruheren Maharadschas von Punjab, Ranjit Singh , in deren Besitz der Diamant 1747 gelangt war, den Stein im 19. Jahrhundert freiwillig den Briten ubergeben hat. Im Marz 2016 prufte das Oberste Gericht Indiens in Delhi eine Petition auf Ruckgabe des Diamanten. Am 18. April 2016 erklarte der indische Generalstaatsanwalt Ranjit Kumar den Streit vorerst fur beendet. [1] Der Generalstaatsanwalt stellte fest, dass der Stein von der Kolonialmacht Großbritannien weder unter Zwang entwendet noch gestohlen worden sei. Das indische Kulturministerium ließ daraufhin verlauten, dass Indien versuchen wolle, den Diamanten auf freundschaftliche Weise zuruckzugewinnen.

Commons : Koh-i-Noor Diamond  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Arne Perras: Stein des Anstoßes: Der kuriose Streit um einen Diamanten. Suddeutsche Zeitung , 21. April 2016, abgerufen am 21. April 2016 .