Kloster Strahov

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Pramonstratenserstift Strahov Prag

Die Konigliche Kanonie der Pramonstratenser vom Strahov (auch Strahow , tschechisch: Kralovska kanonie premonstrat? na Strahov? ) ist eine Abtei des Pramonstratenser -Ordens am Strahovske nadvo?i im Prager Stadtteil Hrad?any .

Klosterkirche Maria Himmelfahrt
Theologischer Saal der Bibliothek
Philosophischer Saal
Barocktor von 1742

In enger Zusammenarbeit mit Heinrich Zdik , dem Bischof des Erzbistums Olmutz , grundeten Herzog Vladislav II. und seine Gemahlin Gertrud von Babenberg 1140?1143 auf dem Berg Strahov (deutsch auch Strohhof [1] [2] ) das Pramonstratenserkloster Mons Sion . Es wurde mit Chorherren aus dem Kloster Steinfeld in der Eifel besiedelt, die eine Klosterkirche sowie Wohn- und Wirtschaftsgebaude errichteten. Erster Abt war Gezo, ein Kolner Kanoniker . [3] 1193 wurde das Stift Tepl mit Chorherren aus Strahov besiedelt.

Nach einem verheerenden Brand von 1258 wurde die gesamte Anlage innerhalb weniger Jahre wieder aufgebaut. Weitere Beschadigungen erfolgten im 15. Jahrhundert durch die Hussitenkriege , im Dreißigjahrigen Krieg und im Osterreichischen Erbfolgekrieg 1741.

Abt des Klosters Strahov ist seit 2018 Daniel Jana?ek OPraem . [4]

Die dreischiffige romanische Klosterkirche Maria Himmelfahrt (Kostel Nanebevzeti Panny Marie) aus dem Jahr 1148 erhielt nach dem Brand von 1258 eine fruhgotische Einwolbung, ein Querschiff und zwei Seitenkapellen. Unter Abt Jan Lohelius , dem spateren Prager Erzbischof, wurde die Kirche im Renaissancestil umgestaltet und mit einer Doppelturmfassade versehen. Seit dem Dreißigjahrigen Krieg befinden sich die Reliquien des Ordensgrunders Norbert von Xanten im koniglichen Stift Strahov (nordliches Seitenschiff); Abt Caspar von Questenberg hatte sie 1626 aus dem Liebfrauenstift in Magdeburg uberfuhrt. Wallenstein ließ hier seinen 1632 bei Lutzen todlich verwundeten General Gottfried Heinrich zu Pappenheim bestatten, dessen Epitaph in einer Seitenkapelle zu sehen ist. Ende des 17. Jahrhunderts erfolgte ein Umbau im Stil des Barocks nach Planen von Jean Baptiste Mathey . Wahrend der Belagerung im Osterreichischen Erbfolgekrieg trug auch die Klosterkirche durch Artilleriebeschuss schwere Schaden davon und erhielt mit der anschließenden Instandsetzung ihr heutiges Aussehen.

Ignaz Palliardi teilte das Gewolbe 1743 mittels Stuck- Kartuschen in 40 Felder, die von Ignaz Raab und Josef Kramolin mit Szenen aus dem Leben der hl. Maria ausgemalt wurden. Die Innenraumfresken schuf Georg Wilhelm Neunherz, den Skulpturenschmuck der Seitenaltare Johann Anton Quittainer. Den Hauptaltar gestalteten Ignaz Franz Platzer und Josef Lauermann, die Altargemalde stammen von Johann Christoph Lischka und Michael Willmann .

Die Kirche wurde 1991 durch Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor erhoben. [5]

St.-Rochus-Kirche

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Die dem Pestheiligen Rochus geweihte Kirche (Kostel sv. Rocha) im Vorhof des Klosters wurde unter Abt Jan Lohelius 1603?1612 von Kaiser Rudolf II. zum Dank fur die Verschonung vor der Pest des Jahres 1599 gestiftet. Sie diente bis 1784 als Pfarrkirche von Strahov und wurde im 20. Jahrhundert zum Ausstellungssaal umgestaltet.

Strahover Bibliothek

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Die Strahover Bibliothek [6] beherbergt neben der Buchersammlung zahlreiche Unikate, Drucke, Handschriften, Stiche und Landkarten. Zu den großten Kostbarkeiten zahlt das ? Evangeliar von Strahov “, eine Handschrift aus dem 9./10. Jahrhundert.

Der ?Theologische Saal“ enthielt zunachst die gesamte Klosterbibliothek und beherbergt seit 1790 nur die theologischen Werke. Er wurde 1671?1679 nach Planen von Giovanni Domenico Orsi de Orsini errichtet und 1721 erweitert. Die Fresken wurden von 1723 bis 1727 von Franz Siard Nosecky gemalt.

Der ?Philosophische Saal“ wurde 1783?1790 fur die Bibliotheksbestande des sakularisierten Klosters Klosterbruck bei Znaim nach Planen von Ignaz Johann Palliardi errichtet. Das Deckenfresko schuf 1794 Franz Anton Maulbertsch , den Fassadenschmuck Ignaz Michael Platzer (Sohn des Ignaz Franz Platzer ).

Weitere Sehenswurdigkeiten

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Panorama des Stiftes
  • Barocktor mit der Statue des hl. Norbert , 1742 von Johann Anton Quittainer geschaffen.
  • Die Klosterbrauerei, die es mit Unterbrechungen seit dem 12. Jahrhundert gibt, wurde im Jahr 2000 unter dem Namen Kla?terni pivovar Strahov (?Klosterliche Bierbrauerei Strahov“) wiedereroffnet. [7]
Commons : Kloster Strahov  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. http://biblio.unibe.ch/adam/zoom/zoom.php?col=ryh&pic=Ryh_4405_51
  2. http://biblio.unibe.ch/adam/zoom/zoom.php?col=ryh&pic=Ryh_4409_8_B
  3. Peter Hilsch: Die Bischofe von Prag in der fruhen Stauferzeit, ihre Stellung zwischen Reichs- und Landesgewalt von Daniel I. (1148?1167) bis Heinrich (1182?1197) (=  Veroffentlichungen des Collegium Carolinum . Band   22 ). Lerche, Munchen 1969, S.   79 und 81 ( http://ostdok.de/id/BV002906829/ft/bsb00044495?page=79& und http://ostdok.de/id/BV002906829/ft/bsb00044495?page=81& ).
  4. Martina Schneibergova: Neuer Abt des Pramonstratenserstifts Strahov in Prag ins Amt eingefuhrt , Radio Praha, 16. August 2018, abgerufen am 23. August 2018.
  5. Bazilika Nanebevzeti Panny Marie auf gcatholic.org
  6. Linksammlung: http://archiv.twoday.net/stories/326205698/ .
  7. Geschichte der Klosterbrauerei ( Memento des Originals vom 23. September 2010 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.klasterni-pivovar.cz auf klasterni-pivovar.cz

Koordinaten: 50° 5′ 11″  N , 14° 23′ 23″  O