Klaus Tschutscher

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Klaus Tschutscher
Tschutscher erhalt den Regierungsauftrag von Prinz Alois von Liechtenstein

Klaus Tschutscher (* 8. Juli 1967 in Grabs ) ist ein liechtensteinischer Politiker ( VU ). Er war von 2009 bis 2013 Regierungschef in der Regierung des Furstentums Liechtenstein .

Tschutscher ist Doktor der Rechtswissenschaften . Von 2014 bis 2022 war er Honorarkonsul der Russischen Foderation fur das Furstentum Liechtenstein. Er ist verheiratet und wohnt mit seinen beiden Kindern aus erster und seinem Kind aus zweiter Ehe in Ruggell .

Biografie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Tschutscher stammt aus Ruggell . Er besuchte das Gymnasium in Vaduz und studierte von 1987 bis 1993 Rechtswissenschaften an der Universitat St. Gallen . Nach dem Studium, das er im Jahr 1996 noch mit der Erlangung der Doktorwurde abschloss, war er fur zwei Jahre bis 1995 wissenschaftlicher Assistent an der Universitat St. Gallen. Anschliessend kam er nach Liechtenstein zuruck und wurde Leiter der Stabsstelle Rechtsdienst/Wirtschaftsfragen bei der Liechtensteinischen Steuerverwaltung. Bereits vier Monate spater ubernahm er zusatzlich die Funktion des Amtsvorstand-Stellvertreters der Steuerverwaltung. Von 1998 bis 2005 war Tschutscher ausserdem nebenberuflicher Dozent an der Hochschule Liechtenstein .

Als Leiter des Rechtsdienstes war Tschutscher Mitglied der liechtensteinischen Delegationen in den Verhandlungen mit der Europaischen Union bezuglich der EU-Zinsenbesteuerung, in den Verhandlungen mit den USA uber den Abschluss des Rechtshilfevertrages und in den Verhandlungen mit der OECD im Rahmen der Initiative ≪Harmful Tax Practices≫. Seit 2001 ist er Vorsitzender der standigen Arbeitsgruppe ≪Internationale Entwicklungen des Steuerrechts≫. Von 2002 bis 2004 absolvierte Tschutscher ein berufsbegleitendes Master-of-Laws-Nachdiplomstudium ≪Internationales Wirtschaftsrecht≫ an der Universitat Zurich .

Bei der Wahl zum Liechtensteinischen Landtag im Marz 2005 verlor die zuvor allein regierende Fortschrittliche Burgerpartei die absolute Mehrheit im Liechtensteinischen Landtag , woraufhin Tschutscher in der neuen Koalitionsregierung Regierungschef-Stellvertreter von Otmar Hasler wurde. Als solcher unterstanden ihm zunachst die Ressorts Justiz, Wirtschaft und Sport.

Im Jahr 2009 konnte die Vaterlandische Union , der Tschutscher angehort, uberraschend als starkste Partei aus der Landtagswahl hervorgehen. Nach dem Rucktritt Haslers als Regierungschef ubernahm Tschutscher dessen Amt und wurde am 25. Marz 2009 Regierungschef des Furstentums Liechtenstein. In der neuen Regierung leitet er nun die Ressorts Prasidium, Finanzen sowie Familie und Chancengleichheit. Bei der Landtagswahl in Liechtenstein 2013 stand Tschutscher nicht mehr zur Wahl und schied in der Folge am 27. Marz 2013 mit der Angelobung der neuen Regierung aus dieser aus.

Nach dem Ableben von Markus Buchel wurde Klaus Tschutscher 2014 als dessen Nachfolger zum Honorarkonsul der Russischen Foderation ernannt. Die Bekanntgabe erfolgte im September 2014 durch den russischen Botschafter fur die Schweiz und das Furstentum Liechtenstein Alexander Golovin anlasslich eines Empfangs in Vaduz . [1] Nach dem russischen Uberfall auf die Ukraine legte Tschutscher sein Amt als Honorarkonsul per 24. Februar 2022 nieder. [2]

Nach publik gewordenen Chatnachrichten Ende 2022 trat Tschutscher als Uniratsprasident der Universitat Liechtenstein zuruck. Medien bezeichnen dies als ?Chat-Affare“. [3]

Ehrungen und Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Klaus Tschutscher  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Klaus Tschutscher neuer russischer Honorarkonsul . In: Vaterland online . ( vaterland.li [abgerufen am 27. Dezember 2016]).
  2. Nach Invasion: Tschutscher legt Amt als Honorakonsul nieder. In: volksblatt.li. Liechtensteiner Volksblatt, 25. Februar 2022, abgerufen am 25. Februar 2022 .
  3. Nach Chat-Affare: Uniratsprasident Klaus Tschutscher tritt zuruck. In: volksblatt.li. Liechtensteiner Volksblatt, 3. Dezember 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 .
  4. Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 (PDF; 6,6 MB).