Klangfarbenmelodie
ist ein
Terminus
, den
Arnold Schonberg
am Schluss seiner
Harmonielehre
aufwarf, um eine Folge von ?
Klangfarben
, deren Beziehung untereinander mit einer Art Logik wirkt, ganz aquivalent jener Logik, die uns bei der Melodie der Klanghohen genugt“, zu entwerfen.
[1]
Kompositorisch hat Schonberg eine Klangfarbenmelodie im dritten seiner
Funf Orchesterstucke
op. 16
(1909), ursprunglich
Farben
betitelt, realisiert.
Ansatze zur Klangfarbenmelodie finden sich bereits in
Wagners
Vorspiel zum
Rheingold
(1869), wo eine statische Es-Dur-Flache allein durch
Instrumentation
, also durch Klangfarbenwechsel, belebt wird. In der Orchesterbehandlung des
Impressionismus
wird Klangfarbenmelodie zum verbreiteten Gestaltungsmittel.
Im Unterschied zu Schonbergs Idee der Eigenstandigkeit der Klangfarbe, verdeutlicht sie bei
Weberns
Orchestrierung von
Bachs
?
Ricercar zu 6 Stimmen
“ aus dem
Musikalischen Opfer
(1935) die Tonhohenstruktur der Komposition, die sich somit zugleich als Farbstruktur darstellt.
In der
Neuen Musik
seit den 1960er Jahren wird Klangfarbe definitiv zu einem eigenstandigen Arbeitsfeld, ohne dass der Terminus benannt oder analytisch beschrieben wird.
- Klangfarbenmelodie
. In:
Hugo Riemann
(Begr.),
Carl Dahlhaus
(Hrsg.):
Riemann Musiklexikon
, Bd. 3: Sachteil
. 12. Aufl. 1967, S. 459.
- Rainer Schmusch:
Klangfarbenmelodie
. In:
Handworterbuch der musikalischen Terminologie
, 22. Auslieferung, 1994, 14 S.
- Matthias Schmidt:
Klangfarbenmelodie.
In:
Oesterreichisches Musiklexikon
.
Online-Ausgabe, Wien 2002 ff.,
ISBN 3-7001-3077-5
; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003,
ISBN 3-7001-3044-9
.
- ↑
Arnold Schonberg,
Harmonielehre
, Leipzig und Wien 1911, S. 471