Das
Kino
? auch
Lichtspieltheater
,
Lichtspielhaus
oder
Filmtheater
genannt ? ist ein Auffuhrungsbetrieb fur alle Arten von
Filmen
. Manchmal steht der Begriff auch fur die Filmkunst an sich oder fur das Erlebnis des
Ins-Kino-Gehens
.
Der Begriff
Kino
ist eine Kurzform der ins Deutsche ubersetzten Bezeichnung fur die Erfindung der
Gebruder Lumiere
:
Cinematographe
? zu Deutsch
Kinematograph.
Beide sind aus
griechischen
Wurzeln (
κ?νησι?
kinesis
, deutsch
‚Bewegung‘
und
γρ?φειν
graphein
, deutsch
‚zeichnen‘
) gebildete
Kunstworter
, bedeuten also wortlich ?Bewegungsaufzeichnung‘.
Die Vorganger des Kinos waren
Schaubuden
und
Panoptiken
auf Jahrmarkten. 1895 wurde ein kommerzieller Film im
Bioskop
-Format im Berliner
Wintergarten
gezeigt; es war eine Weltpremiere. Bis in die 1920er Jahre wurden in vielen Großstadten Kinopalaste gebaut, die den Theatern und Opernhausern nachempfunden waren. 1926 kam der erste abendfullende
Spielfilm
mit Ton zur Auffuhrung. Innerhalb weniger Jahre rusteten die Kinos von
Stummfilm
auf
Tonfilm
um. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten Kinos in vielen Landern eine Blutezeit.
Ab den spaten 1950er Jahren gingen die Besucherzahlen zuruck. Als eine Ursache gilt die
zunehmende Verbreitung des Fernsehens
. Viele Kinos schlossen (
Kinosterben
) oder teilten ihre Sale in mehrere kleine Vorfuhrraume (
Schachtelkinos
) auf. In den 1980er Jahren wurden
Multiplex-Kinos
an den Stadtrandern und in der Provinz neu gebaut.
Im Kino projiziert man mit
Projektoren
bzw.
Filmprojektoren
Lichtbilder
oder
Filme
auf eine
Bildwand
. Eine solche
Filmprojektion
(Projektion von Folgen sich verandernder Bilder) wird auch als
Laufbildprojektion
bezeichnet.
[1]
Bis zur Einfuhrung des Tonfilms 1929 gab es keine Norm fur Aufnahme- und Wiedergabegeschwindigkeiten von Filmen. Je nach vorhandenen Lichtverhaltnissen und der Art der Aufnahme (Handkurbel oder automatisch) sowie nach Belieben des Kameramanns oder Regisseurs (um z. B. hektische Szenen zu betonen) variierte die Aufnahmegeschwindigkeit und dementsprechend variiert auch bei der gleichmaßig schnellen Wiedergabe die Schnelligkeit der Bewegungen. Die Filmvorfuhrer in den Kinos spielten in der Regel mit einer Geschwindigkeit zwischen 15 und 18 Bildern pro Sekunde ab. Bis Ende der 1920er Jahre stieg diese Geschwindigkeit durchschnittlich auf uber 24 Bilder pro Sekunde an, was dann mit Einfuhrung des Tonfilms, wo die Geschwindigkeit aufgrund der
Tonspur
gleich bleiben muss, als Norm festgelegt wurde.
[2]
Der
Ton
wird mit unterschiedlich komplexen Verfahren wiedergegeben und befindet sich als
Licht
- (
Dolby
,
SDDS
) oder
Magnettonspur
auf dem Film oder wird von separaten Datentragern abgespielt, die dann mit dem Film synchronisiert werden (
DTS
). Magnetton spielt im kommerziellen Kino heute eine untergeordnete Rolle.
COMMAG
-Ton ist fast verschwunden, doch die
SEPMAG
-Vorfuhrung existiert zum Beispiel noch bei
IMAX
. Beim System der kanadischen IMAX Corporation setzt man heute noch ? als
Backup
fur den unkomprimierten, von Festplatte oder DVD-ROM stammenden Sechskanaldigitalton ? 35-mm-
Magnetfilm
ein, der synchron zur 70-mm-Kopie lauft.
Ein neu entwickeltes Klangsystem des
Fraunhofer-Institut fur Digitale Medientechnologie
mit dem Namen
IOSONO
, das Raumklange auf Basis der
Klangfeldsynthese
erzeugt, wurde eine Zeitlang im Kino von
Ilmenau
getestet. Das Projekt wurde aber nach der Probephase wieder eingestellt.
Neue Entwicklungen ersetzen den Film durch andere Datentrager (DVD, Festplatte, Satellitenubertragung).
Digitales Kino
verbreitet sich derzeit weltweit mit Tausenden Leinwanden pro Jahr, auch bedingt durch die inzwischen weiter verbreitete Nutzung der
digitalen Kinokameras
. Inzwischen sind nahezu alle
neu
verkauften Kinoausstattungen digital, und zehntausende Kinos weltweit wechseln ihre alten mechanischen Projektoren gegen moderne Digital-Projektoren aus. Vorreiter der Umstellung sind die großen Kinoketten. Mit europaischer Forderung wurde jedoch am 12. November 2004
cinemaNet Europe
gestartet. Zielgruppe sind Programmkinos, die bei der Anschaffung der Technik unterstutzt werden und kleine Produktionen
In den USA ist die Mehrheit der Kinos digital. Andere Lander, beispielsweise in Skandinavien, rusten komplett um und werden keine filmbasierte Projektion außerhalb von Museen und spezialisierten Kinos bieten.
Zunehmend werden hierdurch auch Live-Ubertragungen im Kino angeboten, so beispielsweise von Konzerten, Opern oder Sport. So wurde am 27. Juni 2007 ein Konzert von
Genesis
in der
LTU-Arena
in
Dusseldorf
live in Kinos in Großbritannien, Schweden und Spanien sowie am 19. Dezember 2010 das Abschlusskonzert von
Simply Red
aus der
O2 Arena
in
London
in
Großbritannien
ubertragen.
Weltweit hat sich als Norm fur Kinoprojektion
DCI
durchgesetzt und hat beim Verkauf von Kinoprojektoren als Norm inzwischen weltweit deutlich uber 90 % Marktanteil. Zur Vorfuhrung im Kino werden Filme mehrheitlich in Form von
Digital Cinema Packages
(DCP) angeliefert.
Durch die bessere stereoskopische Bildgute von DCI-Projektoren gegenuber Filmprojektoren erleben
3D-Filme
seit 2008 einen weltweiten Durchbruch. Der kommerziell erfolgreichste Film der Kinogeschichte,
Avatar
, wurde 2009 großtenteils schon per 3D-DCI Projektion besucht. Die Kosten fur die Modernisierung der Kinos von Film zu digitaler Projektion, welche sich 2010 in etwa von 35.000 bis 100.000 Euro beliefen, werden bei 3D Filmauffuhrungen typischerweise von den Kinobetreibern via hoherer Eintrittspreise weitergegeben.
Kinos, die neben Bild und Ton, also Video- und Hor-Eindruck zu bieten auch weitere Sinne ansprechen werden als
Effektkinos
bezeichnet. Der Begriff
4DX
spielt auf die Erweiterung gegenuber 3D an und enthalt ?X“ als lautliches Kurzel fur englisch
(special) effects
. Die Technik stammt von dem sudkoreanischen Unternehmen CJ 4DPLEX, Teil der
CJ Group
, zu welcher auch die Kinokette
CJ CGV
gehort. 2009 wurde die Technik in einigen sudkoreanischen Kinos eingefuhrt.
Am 2. August 2017 wurde in Wien Osterreichs erstes Kino mit 4DX-Ausrustung eroffnet. Jeder einzelne Sessel kann gekippt und geruttelt werden, Spruhnebel kann die Atmosphare eines Wasserfalls nachbilden. Mit Stand August 2017 gibt es weltweit 370 4DX-Kinos.
In Wien gibt es 2017 weiters ein 5D-Kino im
Prater
und eines im EKZ Lugner City (August 2017 in Reparatur). In diesen werden eher spezielle, kurzere Filme, mit komprimiertem Vorkommen von Spezialeffekten, etwa auch Fahrtwind, gezeigt.
[4]
Große Kinos spielen meist nur ein sehr beschranktes
Repertoire
an aktuellen erfolgreichen Filmen. Dagegen setzt das so genannte
Programmkino
auf ein vielseitig zusammengesetztes Spektrum auch aus alteren und unbekannteren Filmen. In vielen deutschen Stadten gibt es auch ein
Kommunales Kino
.
- Aktualitatenkino
(AKI), auch
Aktualitatenlichtspiele
(ALI) oder
Bahnhofslichtspiele
(BALI) ? Kinos meist in Bahnhofen oder Bahnhofnahe, die in standiger Wiederholung eine 50 Minuten lange Zusammenstellung aus Beitragen der vier deutschen
Wochenschauen
, ein bis zwei
Kulturfilmen
und einem
Zeichentrickfilm
zeigten (1929 bis etwa 1968).
- Autokino
? Freiluftkino mit großem Parkplatz. Das Publikum bleibt in seinen Fahrzeugen. Die Tonubertragung erfolgt etwa mittels ins Autofenster einhangbaren Lautsprechern, Kopfhorern oder einer speziellen Radiofrequenz.
- Daumenkino
? ein Stapel von Einzelbildern, der mit dem Daumen durchgeblattert wird (ohne Projektor/Leinwand).
- Freiluftkino
? Leinwand und Sitzplatze werden im Freien aufgebaut.
- Geruchskino
? Die Wahrnehmung der Filmhandlungen wird durch Geruchsstoffe verstarkt, die ins Kino eingestromt werden.
- Heimkino
? Kino, das aus mehreren
Hi-Fi
- und
Video
-Komponenten im eigenen Wohnraum selbst aufgebaut wird.
- IMAX
? Kinosystem mit großer Leinwand und Projektion mit 70-mm-Film-Format
- Kommunales Kino
? nichtkommerzielles, durch Kommune finanziertes Kino
- Ladenkino
, etwa in ehemaligen Gaststatten untergebracht, mit einfachen Stuhlen ausgestattet, entstand in der fruhen Geschichte der Kinos, als es noch keine bestimmte Kino-Architektur gab, und geeignet erscheinende Raume auf einfache Weise zu Kinos umgestaltet wurden. Professionellere Kinos hingegen orientierten sich, sowohl was Systematik als auch Innenarchitektur betraf, an Theatern.
- Multiplex-Kino
? Kinocenter mit vielen Salen
- Motion-Ride Kino
? Kino, in dem sich die Sitze synchron zum Film bewegen. (z. B. das ehemalige MAD-Kino im
Cinecitta Nurnberg
oder das
Showscan
-Kino im
Filmpark Babelsberg
)
- Programmkino
? wahlt Filme selbst aus, unabhangig von Blockbuster-Produktionen und Filmverleihern
- Raucherkino ? Kino, in dem wahrend der Vorfuhrung geraucht werden darf.
- Reprisenkino ? Kino, in welchem (haufig als Quartierkino) vor der Verbreitung von Video und DVD Filme zur Zweitauswertung vorgefuhrt wurden. Das geschah nicht selten als
Double Feature
.
- Saalkino
? Filme wurden in angemieteten Salen vorgefuhrt, z. B. Mehrzwecksale von Gemeinden, Tanzsalen/-lokalen und Theatern. Diese wurden auf einen bestimmten Zeitraum hinweg an den Saalspieler verpachtet, meistens nahmen Saalbesitzer Saalspieler unter Vertrag, d. h. letztere erhielten lediglich ein Fixgehalt.
- Schachtelkino
? Kino mit mehreren, zum Teil sehr kleinen Salen.
- Sexkino
? Kino, welches uberwiegend oder ausschließlich Filme
pornografischen
Inhalts zeigt.
- Soldatenkino
? Kino fur Militarangehorige, etwa fur
Wehrmachtssoldaten
im besetzten Frankreich wahrend des
Zweiten Weltkriegs
.
- Verzehrkino ? ein Filmtheater, in dem Speisen und Getranke bestellt werden konnen.
- Wanderkino
? gab es bereits vor den ersten festen Kinos. Sie zogen durch die Lande, bauten große Zelte auf und prasentierten mitgebrachte Filme auch in Provinzstadten und landlichen Regionen.
- Grindhouse
nannte man in den
USA
ein kleines, oft relativ schabiges Einsaalkino, das
B-Movies
und
Exploitationfilme
, vor allem Erwachsenenfilme, zeigte. Bekannt wurden Grindhouses in den 1960ern und 1970ern durch billige
Kung-Fu
-,
Horror
-,
Softsex
- und
Blaxploitationfilme
.
- Non-Stop- oder Ohne-Pause-Kinos gab es noch bis um 1980 etwa in
Graz
(Nonstop-Kino, im Gebaude des Hauptbahnhofs) und
Linz
(OP-Kino, Landstraße/Schillerplatz). Innerhalb bestimmter Stunden des Tages, mitunter auch schon vormittags, wurde eine Abfolge aus Wochenschau und typisch zumindest zwei kurzeren Filmen meist ohne wesentliche Pause gespielt. Der Eintritt berechtigte innerhalb der Vorfuhrzeit jederzeit den Kinosaal zu betreten, beliebig lang darin zu bleiben, sich Filme also auch mehrfach anzusehen. Diente auch dazu, Wartezeiten, etwa auf Zuge, mit kurzweiliger Berieselung zu uberbrucken.
Die Architektur von Kinogebauden ahnelt meist der von
Theatern
mit
Buhne
,
Zuschauerraum
,
Foyer
, Kassenraum und Technikraum.
Die Sitzplatzkategorien des Zuschauerraums sind
Parkett
(siehe auch
Sperrsitz
oder
Rasiersitz
) und
Loge
. Seitlich liegende Logen konnen gegenuber dem nach vorne meist abfallenden Parkett etwas erhoht und sogar mehrstockig ubereinander liegen. Manche Kinos, insbesondere solche, die daneben auch als Theatersaal dienten, hatten als
Range
auch hoher als das Parkett liegenden
Balkon
(hinten) und/oder
Galerie
(seitlich). Sitzplatze, vor denen nicht ein weiterer in oft beengter Anordnung folgt, sondern ein Quergang verlauft, werden, insbesondere in Osterreich, als
Fußfrei
bezeichnet, von diesen kann man seine Beine frei nach vorne ausstrecken.
Der Innenarchitekt Martin Bauer stellte die Komponenten zusammen, aus deren Eigenschaften und Wirkungsgraden sich die jeweilige Kinosaalbehaglichkeit ergibt: das Raumvolumen, gunstige Sichtbedingungen, richtiges Bodensteigungsverhaltnis, bequeme korpergerechte Sitze, klare Wegfuhrung, richtig dimensionierte Leinwand, blendfreie Allgemeinbeleuchtung, zugfreie Beluftung, geregelte Temperatur, Fremdgerauschabschirmung, haptisch angenehme Materialien im unmittelbaren Tast- und Greifbereich.
[5]
Die ersten Kinogebaude waren sogenannte
Nickelodeons
, in denen
Stummfilme
gezeigt wurden, die von einem Musiker begleitet wurden. Ein typisches Instrument zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die
Kinoorgel
, auf der auch Gerausche wie z. B. Telefonklingeln, Donnergrollen oder Huftrappeln imitiert werden konnten. Die Gebaude differenzierten sich aus und es entstanden im oberen Segment die sogenannten Filmpalaste. Die Baukosten des 1914 am
Times Square
von
Thomas White Lamb
gebauten Mark Strand Theatre betrugen bereits eine Million US-Dollar. Gezeigt wurden Buhnenshows und Filme. In den 1920er Jahren sollten einige Kinogebaude die Illusion erzeugen, man konne den Sternenhimmel sehen. Das
Fox Theatre in Atlanta
beispielsweise war als Nachbildung eines arabischen offenen Hofes, inklusive Sternenhimmel und projizierbaren Wolken gestaltet. In den 1930er Jahren entstanden Kinogebauden im Stil des
Art deco
.
Mit der Verbreitung des Fernsehens in den 1950er Jahren verloren diese aufwendig gestalteten Kinogebaude an Bedeutung und als gunstige Alternative entstanden
Autokinos
(?Drive-in“), bei denen die Bilder entweder auf eine weiße Wand oder eine auf eine Stahlkonstruktion gespannte Leinwand projiziert wurden. Große derartige Kinos hatten Platz fur 2000 bis 3000 Autos, zusatzlich gab es auf dem Gelande noch Schnellrestaurants, oder die Speisen wurden ans Auto gebracht.
[6]
Multiplex-Kinos
folgten ab Mitte der 1960er Jahre. Sie waren haufig in einem
Einkaufszentrum
angesiedelt und bestanden nicht selten aus zwischen zehn und zwanzig Zuschauerraumen, wo
Blockbuster
-Filme gezeigt wurden.
Deutschland
- Abaton
, Hamburg, eines der ersten Programmkinos
- Apollo
, Hannover, gegrundet 1908, Programmkino, Stadtteilkino
- Babylon
, Berlin, von
Hans Poelzig
1928/29 erbaut
- Burg Theater
, Burg (bei Magdeburg), altester Kinozweckbau Deutschlands
- Cinecitta
,
Nurnberg
, eines der großten Kinozentren Europas mit 4984 Platzen in 21 Salen
- Cinedom
Koln, insgesamt 3.748 Sitzplatze
- Cinema im Ostertor
, Bremen, das erste
Programmkino
in Deutschland, gegrundet 1969
- Cinemaxx
,
Essen
, mit 5370 Platzen in 16 Salen das großte Multiplex-Kino Deutschlands
- Filmtheater Weltspiegel
, Cottbus, zweitaltester Kinozweckbau Deutschlands
- Gabriel Filmtheater
, Munchen, eines der altesten Kinos der Welt, durchgehend bespielt von 1907 bis 2019
- Hochhaus-Lichtspiele
, Hannover, Deutschlands hochstes Kino
- Kino International
, Berlin, Vorzeige-Kino der
DDR
- Lichtburg
, Essen, mit 1250 Platzen großter Kinosaal Deutschlands
- Rundkino
, Dresden, eroffnet 1972, 500 Platze
- Scala Filmtheater
,
Hof (Saale)
, nahezu vollstandig erhalten aus den 1920er Jahren, Spielstatte der
Internationalen Hofer Filmtage
, 785 Platze
- Ufa-Filmtheater Universum (heute
Schaubuhne am Lehniner Platz
), Berlin, von
Erich Mendelsohn
1927/28 erbaut
- UT Connewitz
, Leipzig, altestes weitgehend im Originalzustand erhaltenes Kino Deutschlands
- Weltspiegel Lichtspiele,
Mettmann
, seit der Eroffnung am 2. August 1907 bis heute in Betrieb
[7]
- Zoopalast, Berlin
Osterreich
Schweiz
Ubriges Europa:
- Cineplexx
,
Bozen
(Italien), erstes voll digitalisiertes Kino in Italien und erstes Multiplexkino in Sudtirol
- Eden Theatre
,
La Ciotat
(Frankreich), eines der altesten Kinos der Welt, eroffnet 1889
- Ideal Cinema ? Jacques Tati
, Aniche (Frankreich), eines der altesten Kinos der Welt, die erste Kinovorstellung war am 23. November 1905
- Kino Pionier 1909
, Stettin (Polen), eines der altesten Kinos der Welt, durchgehend bespielt seit mindestens 1909
- Korsør Biograf Teater
, Korsør (Danemark), eines der altesten Kinos der Welt, durchgehend bespielt seit 1907
- Skandia-Theater
, Stockholm (Schweden), eroffnet 1923 und entworfen von
Gunnar Asplund
- Tuschinski-Theater
, Amsterdam (Niederlande)
USA
In den 1990er-Jahren haben sich in den meisten europaischen Landern die Besucherzahlen stabilisiert, bzw. wieder leicht zu steigen begonnen. In manchen Fallen fiel der Anstieg besonders stark aus, etwa in Italien, wo es 1999 103,5 Millionen Kinobesuche gab, deren Anzahl bis 2004 jedoch auf 115 Millionen anstieg. Auch in Polen stieg die Anzahl im selben Zeitraum von 26,6 auf 33,4 Millionen. In Frankreich stiegen innerhalb dieser funf Jahre die Besucherzahlen von 153,6 auf gar 194,8 Millionen an, in Großbritannien von 139,1 auf 171,3 Millionen.
In Deutschland stiegen die Besucherzahlen bis 2004 auf rund 157 Millionen an, sanken aber 2005 um 19 % auf 127,3 Millionen. Zugleich sank der Umsatz auf 745 Millionen Euro, 2004 waren es noch 893 Millionen Euro. Ergebnisse der Studie
Typologie der Wunsche
aus dem Jahre 2006 zeigen, dass nur 29 % der Deutschen mindestens einmal pro Monat ins Kino gehen.
[9]
Ahnlich verhielt es sich in Osterreich, wo die Besucherzahlen zwischen 1999 und 2004 von 15 auf 19,4 Millionen stiegen, im Jahr 2005 aber auf 15,7 Millionen zuruckgingen.
Im Jahre 2006 hatten deutsche Filme im eigenen Land einen Marktanteil von 25,8 %.
[10]
In den damals 25
Mitgliedstaaten der Europaischen Union
wurden 2004 rund 1 Milliarde Kinokarten verkauft, was einen Anstieg von 55 Millionen im Vergleich zum Vorjahr ausmachte.
Nationale Produktionen machen in den Mitgliedsstaaten 1,7 % (Belgien) bis 38,4 % (Frankreich) aller Besuche aus.
Im Jahr 2012 lagen die Besucherzahlen in deutschen Kinos bei 135,1 Millionen. Der Durchschnittspreis betrug 7,65 Euro je Kinoeintrittskarte. Der Umsatz belief sich auf 1.033 Millionen Euro im Jahr 2012.
Kinos werden allgemein als
Kultureinrichtungen
angesehen und erhalten deshalb in Deutschland und anderen
europaischen
Landern eine Vergunstigung bei der
Mehrwertsteuer
, indem die Kinobetreiber nur einen ermaßigten Steuersatz zu zahlen haben (§ 12 Absatz 2 Nr. 7b
Umsatzsteuergesetz
, der auch Filme begunstigt, die mit ?Nicht freigegeben unter 18 Jahren“ bzw. ?keine Jugendfreigabe“ gekennzeichnet sind). Dieser betragt zum Beispiel in Deutschland gegenwartig 7 Prozent, wahrend der volle Mehrwertsteuersatz bei 19 Prozent liegt.
In vielen Gemeinden unterliegen Kinos außerdem der
Vergnugungsteuer
.
- Sachbucher
- Werner Biedermann
:
Das Kino ruft
. Die bibliophilen Taschenbucher, Harenberg Kommunikation, Dortmund 1986,
ISBN 3-88379-502-X
(Eine Kulturgeschichte der Kinoanzeige).
- Emilie Kiep-Altenloh
:
Zur Soziologie des Kino. Die Kino-Unternehmung und die sozialen Schichten ihrer Besucher
. Edition Stroemfeld, Frankfurt am Main 2007,
ISBN 978-3-87877-805-9
(Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1913; Erste wissenschaftliche Arbeit uber das Kino uberhaupt).
- Edgar Morin:
Der Mensch und das Kino. Eine anthropologische Untersuchung
(?Le cinema ou l’homme imaginaire“). Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1958 (Sozialpsychologische Essays uber Film- und Kinokultur).
- Vincent Pinel:
Louis Lumiere. Inventeuer et cineaste
. Edition Nathan, Paris 1994,
ISBN 2-09-190984-X
(fruherer Titel
Lumiere, pionnier du cinema
).
- Hans-Jurgen Tast:
Kinos in den 1980ern. Beispiel: Berlin/West
. Edition Kulleraugen, Schellerten 2008,
ISBN 978-3-88842-035-1
(Kulleraugen; 35).
- Stefan Volk:
Was Sie schon immer uber Kino wissen wollten …
Schuren, Marburg 2013,
ISBN 978-3-89472-770-3
. (Mit Zeichnungen von Bo Soremsky)
- Aufsatze
- Ramin Rowghani:
Berlin, der Ursprungsort des Films und die Stadt der Kinos. Von einer originaren Statte zum großen Kinosterben. Ein Berliner Spaziergang ganz anderer Art.
In:
Menschen und Medien. Zeitschrift fur Kultur und Kommunikationspsychologie.
Berlin 2002.
- Ipse und Michael Sennhauser:
Wer hat angefangen mit dem Kino? Anmerkungen zur neuen Fruhgeschichte des Kinos in Basel.
In:
Basellandschaftliche Zeitung
. Liestal, 15. Januar 1993, S. 25.
- Alfons Maria Arns:
?Traumhauser des Kollektivs“ ? Zur Geschichte der Kinoarchitektur. Eine Sammelrezension.
In: Medienwissenschaft:
Rezensionen.
H. 4, 1985, S. 449?458.
- ↑
Hans F. Ebel
,
Claus Bliefert
:
Vortragen in Naturwissenschaft, Technik und Medizin.
1991; 2., bearbeitete Auflage 1994, VCH, Weinheim
ISBN 3-527-30047-3
, S. 297 und 299.
- ↑
Paolo Cherchi Usai:
The Early Years.
In: Geoffrey Nowell-Smith (Hrsg.):
The Oxford History of World Cinema
. Oxford University Press, Oxford 1996,
ISBN 0-19-874242-8
, S. 11.
- ↑
HDTV im Kino:
England fans watch match in cinema
auf:
en:wikinews
, 21. Juni 2006 (englisch)
- ↑
Erster 4DX-Kinosaal um 1,2 Millionen Euro
orf.at, 2. August 2017, abgerufen am 2. August 2017.
- ↑
Martin Bauer:
Das Wesentliche noch immer nicht erfasst. Anmerkungen zur Kinoarchitektur
. In:
Hans Gunther Pflaum
(Hrsg.):
Jahrbuch Film 81/82. Berichte/Kritiken/Daten
. Carl Hanser Verlag, Munchen/Wien 1981,
ISBN 3-446-13456-5
,
S.
198?202
.
- ↑
driveintheater.com: 1950s
- ↑
100 Jahre Weltspiegel
- ↑
Feature films: Exhibition ? Admissions & gross box office (GBO).
In:
UNESCO Institute for Statistics.
2017,
abgerufen am 5. August 2019
(englisch).
- ↑
Typologie der Wunsche:
?Wie oft gehen Sie im Allgemeinen ins Kino?“
, angeboten durch:
statista.org
- ↑
Schlusseldaten Filmwirtschaft 2006
,
Spitzenorganisation der Filmwirtschaft
, spio.de, November 2007, abgerufen am 22. Marz 2008.