Kino

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Als Kino genutztes ehemaliges Theater: Das Metro-Kino in Wien .
Eintrittskarte des Berchtesgadener Kurkinos

Das Kino  ? auch Lichtspieltheater , Lichtspielhaus oder Filmtheater genannt ? ist ein Auffuhrungsbetrieb fur alle Arten von Filmen . Manchmal steht der Begriff auch fur die Filmkunst an sich oder fur das Erlebnis des Ins-Kino-Gehens .

Der Begriff Kino ist eine Kurzform der ins Deutsche ubersetzten Bezeichnung fur die Erfindung der Gebruder Lumiere : Cinematographe  ? zu Deutsch Kinematograph. Beide sind aus griechischen Wurzeln ( κ?νησι? kinesis , deutsch ‚Bewegung‘ und γρ?φειν graphein , deutsch ‚zeichnen‘ ) gebildete Kunstworter , bedeuten also wortlich ?Bewegungsaufzeichnung‘.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Vorganger des Kinos waren Schaubuden und Panoptiken auf Jahrmarkten. 1895 wurde ein kommerzieller Film im Bioskop -Format im Berliner Wintergarten gezeigt; es war eine Weltpremiere. Bis in die 1920er Jahre wurden in vielen Großstadten Kinopalaste gebaut, die den Theatern und Opernhausern nachempfunden waren. 1926 kam der erste abendfullende Spielfilm mit Ton zur Auffuhrung. Innerhalb weniger Jahre rusteten die Kinos von Stummfilm auf Tonfilm um. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten Kinos in vielen Landern eine Blutezeit. Ab den spaten 1950er Jahren gingen die Besucherzahlen zuruck. Als eine Ursache gilt die zunehmende Verbreitung des Fernsehens . Viele Kinos schlossen ( Kinosterben ) oder teilten ihre Sale in mehrere kleine Vorfuhrraume ( Schachtelkinos ) auf. In den 1980er Jahren wurden Multiplex-Kinos an den Stadtrandern und in der Provinz neu gebaut.

Technik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Projektion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kinoprojektor fur 35-mm-Film

Im Kino projiziert man mit Projektoren bzw. Filmprojektoren Lichtbilder oder Filme auf eine Bildwand . Eine solche Filmprojektion (Projektion von Folgen sich verandernder Bilder) wird auch als Laufbildprojektion bezeichnet. [1] Bis zur Einfuhrung des Tonfilms 1929 gab es keine Norm fur Aufnahme- und Wiedergabegeschwindigkeiten von Filmen. Je nach vorhandenen Lichtverhaltnissen und der Art der Aufnahme (Handkurbel oder automatisch) sowie nach Belieben des Kameramanns oder Regisseurs (um z. B. hektische Szenen zu betonen) variierte die Aufnahmegeschwindigkeit und dementsprechend variiert auch bei der gleichmaßig schnellen Wiedergabe die Schnelligkeit der Bewegungen. Die Filmvorfuhrer in den Kinos spielten in der Regel mit einer Geschwindigkeit zwischen 15 und 18 Bildern pro Sekunde ab. Bis Ende der 1920er Jahre stieg diese Geschwindigkeit durchschnittlich auf uber 24 Bilder pro Sekunde an, was dann mit Einfuhrung des Tonfilms, wo die Geschwindigkeit aufgrund der Tonspur gleich bleiben muss, als Norm festgelegt wurde. [2]

Tonwiedergabe [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Ton wird mit unterschiedlich komplexen Verfahren wiedergegeben und befindet sich als Licht - ( Dolby , SDDS ) oder Magnettonspur auf dem Film oder wird von separaten Datentragern abgespielt, die dann mit dem Film synchronisiert werden ( DTS ). Magnetton spielt im kommerziellen Kino heute eine untergeordnete Rolle. COMMAG -Ton ist fast verschwunden, doch die SEPMAG -Vorfuhrung existiert zum Beispiel noch bei IMAX . Beim System der kanadischen IMAX Corporation setzt man heute noch ? als Backup fur den unkomprimierten, von Festplatte oder DVD-ROM stammenden Sechskanaldigitalton ? 35-mm- Magnetfilm ein, der synchron zur 70-mm-Kopie lauft.

Ein neu entwickeltes Klangsystem des Fraunhofer-Institut fur Digitale Medientechnologie mit dem Namen IOSONO , das Raumklange auf Basis der Klangfeldsynthese erzeugt, wurde eine Zeitlang im Kino von Ilmenau getestet. Das Projekt wurde aber nach der Probephase wieder eingestellt.

Neue Entwicklungen ersetzen den Film durch andere Datentrager (DVD, Festplatte, Satellitenubertragung).

Digitalisierung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fußballfans schauen Englandspiel in HDTV im Kino. [3] Zu sehen ist ?HD1“.

Digitales Kino verbreitet sich derzeit weltweit mit Tausenden Leinwanden pro Jahr, auch bedingt durch die inzwischen weiter verbreitete Nutzung der digitalen Kinokameras . Inzwischen sind nahezu alle neu verkauften Kinoausstattungen digital, und zehntausende Kinos weltweit wechseln ihre alten mechanischen Projektoren gegen moderne Digital-Projektoren aus. Vorreiter der Umstellung sind die großen Kinoketten. Mit europaischer Forderung wurde jedoch am 12. November 2004 cinemaNet Europe gestartet. Zielgruppe sind Programmkinos, die bei der Anschaffung der Technik unterstutzt werden und kleine Produktionen

In den USA ist die Mehrheit der Kinos digital. Andere Lander, beispielsweise in Skandinavien, rusten komplett um und werden keine filmbasierte Projektion außerhalb von Museen und spezialisierten Kinos bieten.

Zunehmend werden hierdurch auch Live-Ubertragungen im Kino angeboten, so beispielsweise von Konzerten, Opern oder Sport. So wurde am 27. Juni 2007 ein Konzert von Genesis in der LTU-Arena in Dusseldorf live in Kinos in Großbritannien, Schweden und Spanien sowie am 19. Dezember 2010 das Abschlusskonzert von Simply Red aus der O2 Arena in London in Großbritannien ubertragen.

Weltweit hat sich als Norm fur Kinoprojektion DCI durchgesetzt und hat beim Verkauf von Kinoprojektoren als Norm inzwischen weltweit deutlich uber 90 % Marktanteil. Zur Vorfuhrung im Kino werden Filme mehrheitlich in Form von Digital Cinema Packages (DCP) angeliefert.

3D-Technik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Durch die bessere stereoskopische Bildgute von DCI-Projektoren gegenuber Filmprojektoren erleben 3D-Filme seit 2008 einen weltweiten Durchbruch. Der kommerziell erfolgreichste Film der Kinogeschichte, Avatar , wurde 2009 großtenteils schon per 3D-DCI Projektion besucht. Die Kosten fur die Modernisierung der Kinos von Film zu digitaler Projektion, welche sich 2010 in etwa von 35.000 bis 100.000 Euro beliefen, werden bei 3D Filmauffuhrungen typischerweise von den Kinobetreibern via hoherer Eintrittspreise weitergegeben.

Effektkino [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kinos, die neben Bild und Ton, also Video- und Hor-Eindruck zu bieten auch weitere Sinne ansprechen werden als Effektkinos bezeichnet. Der Begriff 4DX spielt auf die Erweiterung gegenuber 3D an und enthalt ?X“ als lautliches Kurzel fur englisch (special) effects . Die Technik stammt von dem sudkoreanischen Unternehmen CJ 4DPLEX, Teil der CJ Group , zu welcher auch die Kinokette CJ CGV gehort. 2009 wurde die Technik in einigen sudkoreanischen Kinos eingefuhrt.

Am 2. August 2017 wurde in Wien Osterreichs erstes Kino mit 4DX-Ausrustung eroffnet. Jeder einzelne Sessel kann gekippt und geruttelt werden, Spruhnebel kann die Atmosphare eines Wasserfalls nachbilden. Mit Stand August 2017 gibt es weltweit 370 4DX-Kinos.

In Wien gibt es 2017 weiters ein 5D-Kino im Prater und eines im EKZ Lugner City (August 2017 in Reparatur). In diesen werden eher spezielle, kurzere Filme, mit komprimiertem Vorkommen von Spezialeffekten, etwa auch Fahrtwind, gezeigt. [4]

Kinotypen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Große Kinos spielen meist nur ein sehr beschranktes Repertoire an aktuellen erfolgreichen Filmen. Dagegen setzt das so genannte Programmkino auf ein vielseitig zusammengesetztes Spektrum auch aus alteren und unbekannteren Filmen. In vielen deutschen Stadten gibt es auch ein Kommunales Kino .

  • Aktualitatenkino (AKI), auch Aktualitatenlichtspiele (ALI) oder Bahnhofslichtspiele (BALI) ? Kinos meist in Bahnhofen oder Bahnhofnahe, die in standiger Wiederholung eine 50 Minuten lange Zusammenstellung aus Beitragen der vier deutschen Wochenschauen , ein bis zwei Kulturfilmen und einem Zeichentrickfilm zeigten (1929 bis etwa 1968).
  • Autokino ? Freiluftkino mit großem Parkplatz. Das Publikum bleibt in seinen Fahrzeugen. Die Tonubertragung erfolgt etwa mittels ins Autofenster einhangbaren Lautsprechern, Kopfhorern oder einer speziellen Radiofrequenz.
  • Daumenkino ? ein Stapel von Einzelbildern, der mit dem Daumen durchgeblattert wird (ohne Projektor/Leinwand).
  • Freiluftkino ? Leinwand und Sitzplatze werden im Freien aufgebaut.
  • Geruchskino ? Die Wahrnehmung der Filmhandlungen wird durch Geruchsstoffe verstarkt, die ins Kino eingestromt werden.
  • Heimkino ? Kino, das aus mehreren Hi-Fi - und Video -Komponenten im eigenen Wohnraum selbst aufgebaut wird.
  • IMAX ? Kinosystem mit großer Leinwand und Projektion mit 70-mm-Film-Format
  • Kommunales Kino ? nichtkommerzielles, durch Kommune finanziertes Kino
  • Ladenkino , etwa in ehemaligen Gaststatten untergebracht, mit einfachen Stuhlen ausgestattet, entstand in der fruhen Geschichte der Kinos, als es noch keine bestimmte Kino-Architektur gab, und geeignet erscheinende Raume auf einfache Weise zu Kinos umgestaltet wurden. Professionellere Kinos hingegen orientierten sich, sowohl was Systematik als auch Innenarchitektur betraf, an Theatern.
  • Multiplex-Kino ? Kinocenter mit vielen Salen
  • Motion-Ride Kino ? Kino, in dem sich die Sitze synchron zum Film bewegen. (z. B. das ehemalige MAD-Kino im Cinecitta Nurnberg oder das Showscan -Kino im Filmpark Babelsberg )
  • Programmkino ? wahlt Filme selbst aus, unabhangig von Blockbuster-Produktionen und Filmverleihern
  • Raucherkino ? Kino, in dem wahrend der Vorfuhrung geraucht werden darf.
  • Reprisenkino ? Kino, in welchem (haufig als Quartierkino) vor der Verbreitung von Video und DVD Filme zur Zweitauswertung vorgefuhrt wurden. Das geschah nicht selten als Double Feature .
  • Saalkino ? Filme wurden in angemieteten Salen vorgefuhrt, z. B. Mehrzwecksale von Gemeinden, Tanzsalen/-lokalen und Theatern. Diese wurden auf einen bestimmten Zeitraum hinweg an den Saalspieler verpachtet, meistens nahmen Saalbesitzer Saalspieler unter Vertrag, d. h. letztere erhielten lediglich ein Fixgehalt.
  • Schachtelkino ? Kino mit mehreren, zum Teil sehr kleinen Salen.
  • Sexkino ? Kino, welches uberwiegend oder ausschließlich Filme pornografischen Inhalts zeigt.
  • Soldatenkino ? Kino fur Militarangehorige, etwa fur Wehrmachtssoldaten im besetzten Frankreich wahrend des Zweiten Weltkriegs .
  • Verzehrkino ? ein Filmtheater, in dem Speisen und Getranke bestellt werden konnen.
  • Wanderkino ? gab es bereits vor den ersten festen Kinos. Sie zogen durch die Lande, bauten große Zelte auf und prasentierten mitgebrachte Filme auch in Provinzstadten und landlichen Regionen.
  • Grindhouse nannte man in den USA ein kleines, oft relativ schabiges Einsaalkino, das B-Movies und Exploitationfilme , vor allem Erwachsenenfilme, zeigte. Bekannt wurden Grindhouses in den 1960ern und 1970ern durch billige Kung-Fu -, Horror -, Softsex - und Blaxploitationfilme .
  • Non-Stop- oder Ohne-Pause-Kinos gab es noch bis um 1980 etwa in Graz (Nonstop-Kino, im Gebaude des Hauptbahnhofs) und Linz (OP-Kino, Landstraße/Schillerplatz). Innerhalb bestimmter Stunden des Tages, mitunter auch schon vormittags, wurde eine Abfolge aus Wochenschau und typisch zumindest zwei kurzeren Filmen meist ohne wesentliche Pause gespielt. Der Eintritt berechtigte innerhalb der Vorfuhrzeit jederzeit den Kinosaal zu betreten, beliebig lang darin zu bleiben, sich Filme also auch mehrfach anzusehen. Diente auch dazu, Wartezeiten, etwa auf Zuge, mit kurzweiliger Berieselung zu uberbrucken.

Kinoarchitektur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Rodgers Theatre in Poplar Bluff in Missouri , Vereinigten Staaten von Amerika (erbaut 1949 in Art deco Architektur)
Kassenhauschen des 1928 erbauten 7th Street Theatre

Die Architektur von Kinogebauden ahnelt meist der von Theatern mit Buhne , Zuschauerraum , Foyer , Kassenraum und Technikraum.

Die Sitzplatzkategorien des Zuschauerraums sind Parkett (siehe auch Sperrsitz oder Rasiersitz ) und Loge . Seitlich liegende Logen konnen gegenuber dem nach vorne meist abfallenden Parkett etwas erhoht und sogar mehrstockig ubereinander liegen. Manche Kinos, insbesondere solche, die daneben auch als Theatersaal dienten, hatten als Range auch hoher als das Parkett liegenden Balkon (hinten) und/oder Galerie (seitlich). Sitzplatze, vor denen nicht ein weiterer in oft beengter Anordnung folgt, sondern ein Quergang verlauft, werden, insbesondere in Osterreich, als Fußfrei bezeichnet, von diesen kann man seine Beine frei nach vorne ausstrecken.

Der Innenarchitekt Martin Bauer stellte die Komponenten zusammen, aus deren Eigenschaften und Wirkungsgraden sich die jeweilige Kinosaalbehaglichkeit ergibt: das Raumvolumen, gunstige Sichtbedingungen, richtiges Bodensteigungsverhaltnis, bequeme korpergerechte Sitze, klare Wegfuhrung, richtig dimensionierte Leinwand, blendfreie Allgemeinbeleuchtung, zugfreie Beluftung, geregelte Temperatur, Fremdgerauschabschirmung, haptisch angenehme Materialien im unmittelbaren Tast- und Greifbereich. [5]

USA [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die ersten Kinogebaude waren sogenannte Nickelodeons , in denen Stummfilme gezeigt wurden, die von einem Musiker begleitet wurden. Ein typisches Instrument zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Kinoorgel , auf der auch Gerausche wie z. B. Telefonklingeln, Donnergrollen oder Huftrappeln imitiert werden konnten. Die Gebaude differenzierten sich aus und es entstanden im oberen Segment die sogenannten Filmpalaste. Die Baukosten des 1914 am Times Square von Thomas White Lamb gebauten Mark Strand Theatre betrugen bereits eine Million US-Dollar. Gezeigt wurden Buhnenshows und Filme. In den 1920er Jahren sollten einige Kinogebaude die Illusion erzeugen, man konne den Sternenhimmel sehen. Das Fox Theatre in Atlanta beispielsweise war als Nachbildung eines arabischen offenen Hofes, inklusive Sternenhimmel und projizierbaren Wolken gestaltet. In den 1930er Jahren entstanden Kinogebauden im Stil des Art deco .

Mit der Verbreitung des Fernsehens in den 1950er Jahren verloren diese aufwendig gestalteten Kinogebaude an Bedeutung und als gunstige Alternative entstanden Autokinos (?Drive-in“), bei denen die Bilder entweder auf eine weiße Wand oder eine auf eine Stahlkonstruktion gespannte Leinwand projiziert wurden. Große derartige Kinos hatten Platz fur 2000 bis 3000 Autos, zusatzlich gab es auf dem Gelande noch Schnellrestaurants, oder die Speisen wurden ans Auto gebracht. [6]

Multiplex-Kinos folgten ab Mitte der 1960er Jahre. Sie waren haufig in einem Einkaufszentrum angesiedelt und bestanden nicht selten aus zwischen zehn und zwanzig Zuschauerraumen, wo Blockbuster -Filme gezeigt wurden.

Bekannte Kinos [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Deutschland

Das hochste Kino in Deutschland: Die Hochhaus-Lichtspiele befinden sich im 10. Stock unter der Kuppel des Anzeiger-Hochhauses in Hannover.

Osterreich

Schweiz

Ubriges Europa:

USA

Kinobesuche [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die 11 Lander mit den meisten Kinobesuchern
Land Kinobesucher
(in Millionen) [8]
Jahr
Indien   Indien 1.981 2017
China Volksrepublik   Volksrepublik China 1.620 2017
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1.240 2017
Mexiko   Mexiko 338 2017
Korea Sud   Sudkorea 220 2017
Russland Russland  Russland 213 2017
Frankreich Frankreich  Frankreich 206 2017
Brasilien   Brasilien 181 2017
Japan Japan  Japan 174 2017
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Konigreich 171 2017
Deutschland   Deutschland 119 2017

In den 1990er-Jahren haben sich in den meisten europaischen Landern die Besucherzahlen stabilisiert, bzw. wieder leicht zu steigen begonnen. In manchen Fallen fiel der Anstieg besonders stark aus, etwa in Italien, wo es 1999 103,5 Millionen Kinobesuche gab, deren Anzahl bis 2004 jedoch auf 115 Millionen anstieg. Auch in Polen stieg die Anzahl im selben Zeitraum von 26,6 auf 33,4 Millionen. In Frankreich stiegen innerhalb dieser funf Jahre die Besucherzahlen von 153,6 auf gar 194,8 Millionen an, in Großbritannien von 139,1 auf 171,3 Millionen.

In Deutschland stiegen die Besucherzahlen bis 2004 auf rund 157 Millionen an, sanken aber 2005 um 19 % auf 127,3 Millionen. Zugleich sank der Umsatz auf 745 Millionen Euro, 2004 waren es noch 893 Millionen Euro. Ergebnisse der Studie Typologie der Wunsche aus dem Jahre 2006 zeigen, dass nur 29 % der Deutschen mindestens einmal pro Monat ins Kino gehen. [9] Ahnlich verhielt es sich in Osterreich, wo die Besucherzahlen zwischen 1999 und 2004 von 15 auf 19,4 Millionen stiegen, im Jahr 2005 aber auf 15,7 Millionen zuruckgingen.

Im Jahre 2006 hatten deutsche Filme im eigenen Land einen Marktanteil von 25,8 %. [10]

In den damals 25 Mitgliedstaaten der Europaischen Union wurden 2004 rund 1 Milliarde Kinokarten verkauft, was einen Anstieg von 55 Millionen im Vergleich zum Vorjahr ausmachte. Nationale Produktionen machen in den Mitgliedsstaaten 1,7 % (Belgien) bis 38,4 % (Frankreich) aller Besuche aus.

Im Jahr 2012 lagen die Besucherzahlen in deutschen Kinos bei 135,1 Millionen. Der Durchschnittspreis betrug 7,65 Euro je Kinoeintrittskarte. Der Umsatz belief sich auf 1.033 Millionen Euro im Jahr 2012.

Kinoumsatz in Deutschland [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Besteuerung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kinos werden allgemein als Kultureinrichtungen angesehen und erhalten deshalb in Deutschland und anderen europaischen Landern eine Vergunstigung bei der Mehrwertsteuer , indem die Kinobetreiber nur einen ermaßigten Steuersatz zu zahlen haben (§ 12 Absatz 2 Nr. 7b Umsatzsteuergesetz , der auch Filme begunstigt, die mit ?Nicht freigegeben unter 18 Jahren“ bzw. ?keine Jugendfreigabe“ gekennzeichnet sind). Dieser betragt zum Beispiel in Deutschland gegenwartig 7 Prozent, wahrend der volle Mehrwertsteuersatz bei 19 Prozent liegt.

In vielen Gemeinden unterliegen Kinos außerdem der Vergnugungsteuer .

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sachbucher
Aufsatze
  • Ramin Rowghani: Berlin, der Ursprungsort des Films und die Stadt der Kinos. Von einer originaren Statte zum großen Kinosterben. Ein Berliner Spaziergang ganz anderer Art. In: Menschen und Medien. Zeitschrift fur Kultur und Kommunikationspsychologie. Berlin 2002.
  • Ipse und Michael Sennhauser: Wer hat angefangen mit dem Kino? Anmerkungen zur neuen Fruhgeschichte des Kinos in Basel. In: Basellandschaftliche Zeitung . Liestal, 15. Januar 1993, S. 25.
  • Alfons Maria Arns: ?Traumhauser des Kollektivs“ ? Zur Geschichte der Kinoarchitektur. Eine Sammelrezension. In: Medienwissenschaft: Rezensionen. H. 4, 1985, S. 449?458.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Kinos  ? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kino  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Hans F. Ebel , Claus Bliefert : Vortragen in Naturwissenschaft, Technik und Medizin. 1991; 2., bearbeitete Auflage 1994, VCH, Weinheim ISBN 3-527-30047-3 , S. 297 und 299.
  2. Paolo Cherchi Usai: The Early Years. In: Geoffrey Nowell-Smith (Hrsg.): The Oxford History of World Cinema . Oxford University Press, Oxford 1996, ISBN 0-19-874242-8 , S. 11.
  3. HDTV im Kino: England fans watch match in cinema auf: en:wikinews , 21. Juni 2006 (englisch)
  4. Erster 4DX-Kinosaal um 1,2 Millionen Euro orf.at, 2. August 2017, abgerufen am 2. August 2017.
  5. Martin Bauer: Das Wesentliche noch immer nicht erfasst. Anmerkungen zur Kinoarchitektur . In: Hans Gunther Pflaum (Hrsg.): Jahrbuch Film 81/82. Berichte/Kritiken/Daten . Carl Hanser Verlag, Munchen/Wien 1981, ISBN 3-446-13456-5 , S.   198?202 .
  6. driveintheater.com: 1950s
  7. 100 Jahre Weltspiegel
  8. Feature films: Exhibition ? Admissions & gross box office (GBO). In: UNESCO Institute for Statistics. 2017, abgerufen am 5. August 2019 (englisch).
  9. Typologie der Wunsche: ?Wie oft gehen Sie im Allgemeinen ins Kino?“ , angeboten durch: statista.org
  10. Schlusseldaten Filmwirtschaft 2006 , Spitzenorganisation der Filmwirtschaft , spio.de, November 2007, abgerufen am 22. Marz 2008.