Khusrau Mirza
(
Urdu
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,
Hindi
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; *
16. August
1587
in
Lahore
; †
26. Januar
1622
in
Agra
) war der alteste Sohn des
Mogul
-Herrschers
Jahangir
und alterer Bruder
Shah Jahans
.
Uber die Jugendjahre Prinz Khusraus ist nichts bekannt. Im April des Jahres 1607 rebellierte er gegen seinen alkohol- und
opiumsuchtigen
Vater, der erst im Oktober 1605 die Macht ubernommen hatte. Er stellte ? unter dem Vorwand, das Grab bzw. das im Bau befindliche
Grabmal seines Großvaters
Akbar I.
in
Sikandra
besuchen zu wollen ? einen Trupp von 350 Reitern zusammen. In
Mathura
und
Panipat
stießen weitere Truppenteile zu ihm; in
Taran Taran
(
Punjab
) holte er sich den Segen von
Guru
Arjan Dev
, dem 5. Guru der
Sikhs
, die zur damaligen Zeit ? auch und gerade unter den
Muslimen
? zunehmend an religiosem und politischem Einfluss gewannen.
Er belagerte die Stadt
Lahore
, das politische Zentrum des
Mogul-Reichs
im Norden Indiens, doch schon bald ruckte sein Vater mit einer Heeresabteilung an und schlug die Truppen Khusraus und seiner Verbundeten in der Schlacht von
Bhairowal
. Prinz Khusrau versuchte nach
Kabul
zu fliehen, doch wurden er und sein Gefolge bei der Uberquerung des Flusses
Chenab
gefasst. Kurz darauf wurden seine Gefahrten
gepfahlt
, er selbst wurde nach Agra gebracht, wo er ? nach einer erneuten Verschworung gegen seinen Vater ? im folgenden Jahr
geblendet
wurde ? ein Teil seines Sehvermogens blieb jedoch erhalten.
In den Folgejahren wurde Prinz Khusrau auf den Reisen und Feldzugen Jahangirs mitgefuhrt, doch hatte er auf den Großmoguln eine deprimierende Wirkung. Jahangir selbst schreibt in seinen Tagebuchaufzeichnungen, dass Khusraus Erscheinung ?keinerlei Zeichen von Offenheit und Glucklichsein“ zeige und ?sein Geist ... immer voller Trauer und Niedergeschlagenheit“ sei.
[1]
Im Jahr 1616 wurde Khusrau
Asaf Khan
, dem alteren Bruder
Nur Jahans
und Schwager sowie engem Vertrauten Jahangirs, ubergeben. Vier Jahre spater ubergab dieser ihn an Prinz Khurram, den spateren Mogulkaiser
Shah Jahan
, der ihn jedoch im Jahr 1622 ermorden ließ. Khusrau Mirza erhielt ein wurdiges Grabmal in einer spater nach ihm benannten Gartenanlage (
Khusrau-Bagh
) in
Prayagraj
, also fernab vom Mogulhof.
Prinz Khusrau hatte vier Sohne aus zwei Ehen. Einer seiner Sohne, Prinz Dewar, wurde nach dem Tode Jahangirs (28. Oktober 1627) kurzzeitig zum Mogulherrscher proklamiert. Dies geschah auf Anraten Asaf Khans, der dadurch letztlich den Thronanspruch fur Shah Jahan sicherte, der erst am 30. Dezember 1627 zum Kaiser ausgerufen werden konnte. Am 23. Januar 1628, also weniger als einen Monat spater, ließ Asaf Khan auf Befehl Shah Jahans, der ihn aus der Welt schaffen wollte, Dewar und andere mogliche Thronpratendenten bzw. -usurpatoren hinrichten.
- Bamber Gascoigne:
Die Großmoguln ? Glanz und Große mohammedanischer Fursten in Indien.
Prisma-Verlag, Gutersloh 1987,
ISBN 3-570-09930-X
.
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zitiert nach: Bamber Gascoigne:
Die Großmoguln ? Glanz und Große mohammedanischer Fursten in Indien.
Prisma-Verlag, Gutersloh 1987, S. 132,
ISBN 3-570-09930-X
.