Khusrau-Bagh

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Der Khusrau-Bagh oder Khusro Bagh ( Hindi : ?????? ????, Urdu : ???? ???) ist eine mogulzeitliche Gartenanlage im persischen Stil ( char-bagh ) mit zwei sich kreuzenden Achsen in der Stadt Prayagraj (fruher Allahabad ) im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh . Hier befinden sich vier Mausoleen fur Angehorige des Mogulhofes aus der ersten Halfte des 17. Jahrhunderts.

Khusrau-Bagh ? Mausoleen

Die Parkanlage des Khusrau-Bagh liegt unmittelbar an der Grand Trunk Road ca. 500 m sudwestlich des Bahnhofs von Prayagraj in einer Hohe von gut 100  m . Inzwischen ist ein ganzer Stadtteil nach ihr benannt.

Der Großmogul Akbar I. (reg. 1556?1605) hatte im ausgehenden 16. Jahrhundert am ? den Hindus heiligen ? Zusammenfluss von Ganges und Yamuna eine machtige Festungsanlage errichten lassen, wodurch die Stadt neben Delhi , Agra , Fatehpur Sikri und Lahore zu einer der wichtigsten des Reiches aufstieg. Im Jahr 1604 beging hier die Hindu-Prinzessin Man Bai (auch Sultan Begum ), die Ehefrau des designierten Thronfolgers Jahangir (reg. 1605?1627), wegen anhaltender Differenzen zwischen dem Prinzen und ihrer beider Sohn Prinz Khusrau Selbstmord, indem sie Opium schluckte. Ihr zu Ehren wurde in den Jahren darauf ein Memorialbau errichtet.

Im Jahr 1622 wurde der schon viele Jahre zuvor geblendete Khusrau im Auftrag seines jungeren Bruders Prinz Khurram, dem spateren Großmogul Shah Jahan , ermordet. Er erhielt ein eigenes Mausoleum neben dem seiner Mutter. In den Jahren 1624/5 entschloss sich Nisar Begum , die Schwester Khusraus, zum Bau eines Mausoleums fur sich selbst, doch wurde bislang kein Sarkophag entdeckt.

Alle Bauten bestehen in ihrem Kern aus Ziegelsteinmauerwerk , das jedoch vollstandig mit roten und gelben Sandsteinplatten aus Rajasthan verkleidet ist; diese wurden hauptsachlich per Schiff uber die Yamuna herbeitransportiert. Eine gewisse Ahnlichkeit der Bauten mit den etwa 30 bis 50 Jahre fruher errichteten in Fatehpur Sikri ist nicht zu ubersehen.

Sultan-Begum-Mausoleum (um 1605)

Man-Bai-Mausoleum

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Das kleinste und ungewohnlichste der drei großen Mausoleen wurde vom Hofkunstler Aqa Reza geplant: Es besteht aus einer ca. 1 m hohen quadratischen Sockelzone mit einer Seitenlange von ca. 20 m, auf der der ca. 2 m hohe Unterbau des eigentlichen Grabraums aufruht. Dieser ist mit Ecksaulen, Blendfenstern etc. deutlich reicher gestaltet und bildet seinerseits den Unterbau fur einen viereckigen, nach allen Seiten offenen Pavillon ( chhatri ) mit einem mehrfach gestuften und weitvorkragenden Dach im bengalischen Stil mit einem Kugelstab (jamur) als Spitze.

Zwischen dem Man-Bai-Mausoleum und dem Khusrau-Mausoleum befindet sich ein großes gemauertes Brunnenbecken.

Khusrau-Mausoleum (um 1623)

Khusrau-Mausoleum

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Das machtigste der drei Mausoleen ruht aus einer quadratischen Bodenplatte mit aufliegendem Sockel. Der eigentliche Grabbau ist zweigeschossig, wobei der untere Teil durch vorgestellte Saulen, die in den vier Ecken gedoppelt sind, besonders hervorgehoben ist; aber auch der obere Teil zeigt Ecksaulen, die sich sogar als kleine Turmchen oberhalb der umlaufenden Zinnenbrustung fortsetzen. Vier Eckpavillons mit kleinen Kuppeln und ein oktogonaler Tambour leiten uber zu einer zweischaligen gebauchten Kuppel, deren Außenhaut weiß verputzt ist. Den Abschluss der Kuppen bilden umgedrehte Lotosbluten und Kugelstabe.

Nisar-Begum-Mausoleum (um 1625)
Inneres des Nisar-Begum-Mausoleums

Nisar-Begum-Mausoleum

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Mit dem Bau des mittleren der drei Grabmonumente wurde noch zu Lebzeiten der Schwester Khusraus begonnen; es ahnelt dem kurz zuvor fertiggestellten Mausoleum ihres Bruders, ist jedoch insgesamt geringfugig kleiner, dafur aber reicher gestaltet. Alle drei Ebenen sind quadratisch; auf der Sudseite fuhrt ein Portal in die unter dem Erdbodenniveau befindliche Grabkammer. Die Außenwande des eigentlichen Mausoleums sind mit Blendfenstern verziert; den Abschluss bildet ein umlaufender Zinnenkranz, der durch zahlreiche Turmchen unterbrochen wird. Die Ecken des Bauwerks sind durch seitlich offene Pavillons (chhatris) betont, deren auskragende Dacher auf jeweils sechs Pfeilern ruhen. Auch hier bildet ein achteckiger Tambour den Unterbau fur die verputzte leicht gebauchte Kuppel, die im Innern wegen ihrer Zweischaligkeit nur schwach in Erscheinung tritt. Eine umgedrehte Lotosblute mit einer steinernen Vase ( kalasha ) bilden die Spitze des Bauwerks, dessen Inneres mit variantenreichen Sternmotiven ausgemalt ist.

Bibi-Tambolan-Mausoleum

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Ein weiterer kleiner Grabbau fur Bibi Tambolan , eine Hofdame, befindet sich in einer Ecke des Parkgelandes.

Eine zeitlich fruhere Gruppierung von Grabmonumenten auf begrenztem Raum findet sich in den Lodi-Garten , Delhi.

Commons : Khusro Bagh  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 25° 26′ 32″  N , 81° 49′ 15″  O