Kastell Bulci

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Kastell Bulci
Alternativname unbekannt
Limes Dakischer Limes
Abschnitt A / I / 1 [A 1]
Datierung (Belegung) trajanisch (?)
Typ Kohortenkastell (?)
Einheit Bautrupp der Legio XIII Gemina (?)
Auxiliareinheit (?)
Bauweise Holz-Erde-Konstruktion
Erhaltungszustand im Gelande nicht sichtbar
Ort Bulci
Geographische Lage 46° 0′ 23″  N , 22° 6′ 48″  O Koordinaten: 46° 0′ 23″  N , 22° 6′ 48″  O
Hohe 145  m
Vorhergehend Kastell Ve?el
(sudostlich, Abschnitt A / V)
Anschließend Kastell Aradul Nou
(nordwestlich, A / I / 2)
Lage des Kastells bei Bulci
Kastell im Kontext der Limites
Buste von Floris Romer

Kastell Bulci war ein romisches Hilfstruppenlager und Bestandteil der Außenlinie in der westlichen Festungskette des dakischen Limes (limes Dacius) , auf dem Gebiet des zur Gemeinde Bata gehorenden Dorfes Bulci im rumanischen Kreis Arad . Regional gehort der Ort zum Banat .

Lage und Funktion

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Die Region im Landkreis Arad ist ? mit kurzen Unterbrechungen ? schon seit dem Neolithikum besiedelt. Wahrend der ersten Halfte des 1. Jahrtausends v. Chr. grundeten die Daker auf beiden Seiten des Mure? (lat.: Marisus ) erste Niederlassungen. Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. ließen sich hier unter anderem die Skythen nieder, die spater in den Dakern aufgingen. Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. begannen auch keltische Stamme hier einzuwandern, die aber ebenfalls rasch von den Dakern assimiliert wurden.

Das moglicherweise von einer Auxiliarkohorte belegte Kastell lag ostlich des heutigen Dorfes Bata am linken Ufer der Mure?. Der Fundplatz ist auch unter seinen Flurnamen ?Cetate“ (Burg) oder ?M?n?stire“ (Kloster) bekannt. Seiner Besatzung oblag unter anderem die Uberwachung und Sicherung der Straße von Micia nach Partiscum , die dem sudlichen Ufer des Flusses in Richtung NW folgte. In der gesicherten Zeit seiner Existenz gehorte das Lager administrativ zur Provinz Dacia superior .

Das Kastellareal ist nur unzureichend erforscht. Es wurde erstmals 1868 von Floris Romer , dem Begrunder der provinzialromischen Archaologie in Ungarn, untersucht, danach fanden zwischen 1976 und 1980 noch kleinere Suchgrabungen durch Istvan Ferenczi und Mircea Barbu statt. Eine topographische Neuaufnahme des Gelandes erfolgte 2005. [1] Die Umwehrung bestand aus einem Holz-Erde-Wall mit einem vorgelagerten Graben als Annaherungshindernis. Von der Innenbebauung konnten nur geringe Spuren nachgewiesen werden. Aufgefundene Ziegelstempel der Legio XIII Gemina scheinen zumindest die Identifizierung des Fundplatzes als romische Militaranlage des 2. Jahrhunderts n. Chr. zu bestatigen. Vermutlich wurde die Befestigung von einer Vexillation dieser Legion erbaut. Vom Kastell selbst sind heute im Gelande keine Reste mehr erkennbar.

Fundverbleib und Denkmalschutz

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Die Funde aus den Grabungen befinden sich heute im Museumskomplex Arad , Abteilung fur Archaologie und Geschichte ( rumanisch Complexul muzeal Arad, Sec?ia Arheologie ?i Istorie ).

Die gesamte archaologische Statte steht nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr. 422/2001 als historisches Denkmal unter Schutz und ist mit dem LMI-Code AR-I-m-A-00428 in der nationalen Liste der historischen Monumente ( Lista Monumentelor Istorice ) eingetragen. [2] Der RAN-Code lautet 9912.01 [3] Zustandig sind das Ministerium fur Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii ?i Patrimoniului Na?ional), insbesondere das Generaldirektorat fur nationales Kulturerbe, die Abteilung fur bildende Kunst sowie die Nationale Kommission fur historische Denkmaler sowie weitere wichtige, dem Ministerium untergeordnete Institutionen. Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenstanden sind in Rumanien verboten.

  • Nicolae Gudea : Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Romisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44. Jahrgang, Teil 2, Mainz 1997, S. 23 ( PDF-Datei; 5,78 MB ).
  • Eduard Nemeth: Armata in sud-vestul Daciei romane. (Die Armee im sudwestlichen romischen Dakien.) Ed. Mirton, Timi?oara 2005, ISBN 973-661-691-6 (in rumanischer Sprache).
  • Mihail Macrea: Via?a in Dacia roman?. (Leben im romischen Dakien.) Editura ?tiin?ific?, Bukarest 1969, S. 229?230 (in rumanischer Sprache).
  • Liviu M?rghitan: Decebal. Editura Militar?, Bukarest 1978, S. 98?100.
  • Istvan Ferenczi, Mircea Barbu: Chroniques. In: Dacia . Nr. 25, 1981, S. 366.
  • Istvan Ferenczi, Mircea Barbu: Cercet?ri arheologice de la Bulci ?i imprejurimi. (Archaologische Forschung in Bulci und Umgebung.) In: Ziridava. 9, 1978, S. 67?80 (in rumanischer Sprache).

Altere Forschungen

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  • Alexandru Borza: Banatul in timpul Romanilor. (Das Banat in der Romerzeit.) Temeschburg 1943, S. 79 (in rumanischer Sprache).
  • Pal Kiraly: Dacia Provincia Augusti I. Nagybecskerek 1893, S. 23 (in ungarischer Sprache).
  • Felix Milleker : Delmagyarorszag regisegleletei a honfoglalas el?tti idokbol. (Die archaologischen Funde Sudungarns vor der Landnahmezeit.) Temeschburg 1899, S. 16 (in ungarischer Sprache).
  • Dumitru Tudor: Corpus monumentorum religionis equitum danuvinorum (CMRED). The monuments. Band 1. Brill-Verlag, Leiden 1969, S. 59.
  • Dumitru Tudor: Tabula Imperii Romani (TIR): Bucarest. Drobeta-Romula-Sucidava. Academie de la Republique Socialiste de Roumanie, Bukarest 1969 (Teile der Blatter K-34, K-35, L-34, L-35), hier: TIR L 34, S. 43.
  1. Strecke/Abschnitt/Kastellnummer (nach Nicolae Gudea , 1997).

Einzelnachweise

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  1. Peter Hugel et al.: One and a Half Century of Archaeology on the Lower Mure? . Ziridava Studia Archaeologica 26/1 (2012), S. 26, ( Digitalisat ).
  2. Liste der historischen Monumente auf den Internetseiten des Ministeriums fur Kultur und nationales Erbe
  3. RAN 9912.01 auf der Webprasenz des Repertoriul Arheologic Na?ional (rumanisch), abgerufen am 6. Marz 2021.