Der Aspekt, wer Karnevalsprinz werden kann und wie die Auswahl vonstatten geht, wird aktuell nur in Bezug auf den Suden Ostbelgiens erlautert. Es fehlen Informationen zum Kolner Karneval und anderen Regionen. fehlen noch folgende wichtige Informationen:
Abschnitt ?Auswahlverfahren“ unvollstandig
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und
einfugst
.
Der
Karnevalsprinz
(auch
Fastnachts-
, und
Faschingsprinz
), meist nur ?Prinz“ genannt, ist in vielen Regionen das Oberhaupt der
Narren
in
Karneval, Fastnacht und Fasching
. Die Analogie zum
Adelstitel
Prinz
ist beabsichtigt und außert sich auch in Handlungen und dem Erscheinungsbild.
Dies obliegt dem jeweiligen Heimatgremium, Festausschuss etc. und der damit verbundenen Region. Die Amtszeit einer ?Tollitat“ beginnt mit seiner/ihrer Inthronisierung/Proklamation. In der Regel ist es jedoch so, dass die ?Amtsperiode“ einer Tollitat endet, wenn die nachfolgende Tollitat proklamiert ist. Die Handhabung ist aber von Ort zu Ort unterschiedlich.
Der Prinz regiert alleine, als Prinzenpaar zusammen mit einer Prinzessin
[1]
, in einem
Dreigestirn
oder mit einem
Zeremonienmeister
. Er ist aber immer die wichtigste Person und regiert die funfte Jahreszeit. Mancherorts wird das Amt von einer Prinzessin ubernommen.
Vielfach wird das Prinzenpaar auch von einem Hofstaat oder auch Prinzengefolge ? wie beispielsweise dem
Elferrat
? begleitet, was eine Persiflage auf die Hofbediensteten wirklicher Adelshauser darstellt. Es gibt Hofnarren, Hofdamen, den Mundschenk, den Schatzmeister etc. Die Mitglieder des Hofstaates unterstutzen den Prinzen bei seinen reprasentativen Pflichten, zudem sind ihnen in der Regel auch organisatorische Aufgaben zugewiesen.
Beispiele fur
Regierungsformen
mit Prinzen in Karneval, Fastnacht und Fasching:
- Prinz (als Alleinherrscher)
- Dreigestirn
(vor allem im
Kolner Karneval
)
- Prinz und seine Dame Venetia im
Dusseldorfer Karneval
- Prinz und seine Dame Novesia im
Neusser Karneval
- Prinz und seine Dame Confluentia im
Koblenzer Karneval
- Prinz und Bonna im
Bonner Karneval
- Prinz mit Prinzessin und Mundschenk im Klein Kolner Karneval
- Prinz und Godesia im Bad Godesberger Karneval
- Prinzenpaar (in der
Mainzer Fastnacht
nur zu besonderen Anlassen)
- Prinz und Lahno-Rhenania (als Schutzgottin der narrischen Stadt an Lahn und Rhein) im Lahnsteiner Karneval
- Prinz mit Hofmarschall und Elferrat im Beckumer Karneval
- Prinz und Zeremonienmeister im
Eschweiler Karneval
- Prinz mit Hofstaat im
Aachener Karneval
- Prinz, Koch und Kellermeister (KG Hofgrafen Hurth-Kalscheuren)
- Prinz und Siegburgia mit Gefolge (Siegburger Karneval)
- Prinz vino palatina (kann mannlich oder weiblich sein - Neustadt Weinstraße)
- Rosenkavalier (Frankenthal, Pfalz)
- Prinz und seine zwei Adjutanten (Karneval in Linz am Rhein)
- Prinz, zwei Pagen, ein Hofnarr und ein Schatzmeister (
Kelmis
, Belgien)
- Prinz und Prinzin (Impflinger Carneval Verein,
Impflingen
, Pfalz)
- Prinz und zwei Paginnen (evtl. Hofstab), alternativ: Prinzessin, zwei Pagen (Ostbelgien,
Oudler
,
Sankt Vith
,
Eupen
,
Bullingen
, …)
- Prinz mit Prinzessin und Gefolge (Pagen, Zofen, Ministern etc.) und einem Herold der KG Herschbach (
Herschbach
)
- Prinz mit Bauer und Till (Braunschweig Schoduvel)
- Prinz, vier Paginnen, Hofmarschall und Hofnarr (
Donzdorfer
Fasnet)
?
Seine Tollitat
“ gilt zusammen mit seinen gegebenenfalls vorhandenen Mitregenten als
Symbol
der narrischen
Herrschaft
der jeweiligen
Karnevals-, Fastnachts- und Faschingshochburg
. In manchen
Stadten
und
Gemeinden
genießt er sogar besondere
Privilegien
. Das Prinzenamt ist mit vielen reprasentativen Pflichten und besonders in den karnevalistischen Hochburgen auch mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Da der Prinz jedoch große offentliche Aufmerksamkeit erzielt, wird er in vielen Orten dabei auch von ortlichen Sponsoren unterstutzt.
Wo dieser
Brauch
stattfindet, wird er sehr ernsthaft durchgefuhrt, und es ist fur jeden Amtstrager (
Prinz
, Prinzenpaar,
Dreigestirn
) eine besondere
Ehre
, dieses Amt zu ubernehmen. Der Prinz wird fur die Dauer der Karnevalszeit zu einer Person des offentlichen Lebens seiner Stadt, dessen Anwesenheit bei gesellschaftlichen Anlassen, auch uber die Karnevalsveranstaltungen hinaus, hochgeschatzt wird.
In
Eichhof
im
Bergischen Land
bildeten in der
Karnevalssession
2014 erstmals drei Behinderte das ortliche Dreigestirn: Prinz Guido I., Bauer Helmut und Jungfrau Sina.
[2]
In vielen
Karnevalsgesellschaften
Ostbelgiens
, vor allem bei flachenmaßig kleineren, wird der Prinz von den Junggesellenvereinen gestellt. Dabei ist ? anders als im traditionellen Kolner Karneval ? auch die Proklamation einer Prinzessin moglich. Das Auswahlverfahren wird dabei intern in den Vereinen organisiert. Der/die Prinz(essin) entscheidet sich anschließend fur zwei Pag(inn)en, die oftmals aus dem direkten Freundeskreis stammen, und stellt ? sofern von der Karnevalsgesellschaft vorgesehen ? einen Hofstab zusammen, der elementare Tatigkeiten wahrend der Karnevalssession ubernimmt. So besteht der Hofstab in vielen sudlichen Gemeinden der
Deutschsprachigen Gemeinschaft
Belgiens aus Hoffahrer, Finanzrat und Hofnarr. Die Zahl und Aufgabenkonstellation kann dabei beliebig erweitert werden, z. B. um die Dienste eines Vorkosters.
- Carl von Prenzlau:
Prinz Carneval der Jungere
. Dums, Leipzig 1873,
Digitalisat
(illustriertes Kinderbuch)
- ↑
Weilburger Tageblatt (WT) vom 12. November 2013:
Endlich gibt es wieder ein Prinzenpaar in Obertiefenbach
, Zugriff=28. Dezember 2015
- ↑
Berliner Zeitung.
27. Februar 2014, Seite 28.