Karl Barlen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Wilhelm Roland Barlen (* 17. Juli 1890 in Trarbach an der Mosel ; † 22. Marz 1956 in Frankfurt am Main [1] ) war ein deutscher General der Flieger im Zweiten Weltkrieg.

Militarische Ausbildung und Erster Weltkrieg

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Barlen trat nach dem Schulbesuch am 12. Juni 1909 als Fahnenjunker in das 8. Rheinische Infanterie-Regiment Nr. 70 der Preußischen Armee ein. Nach dem Besuch der Kriegsschule avancierte er Mitte November 1910 zum Leutnant und war als Kompanieoffizier in seinem Regiment tatig. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs kam Barlen zur Feld-Flieger-Abteilung Nr. 8 und stieg am 22. Marz 1916 zum Oberleutnant auf. Zuletzt war er von Sommer 1916 bis zum Kriegsende im Stabsdienst eingesetzt. Fur seine militarischen Verdienste erhielt er beide Klassen des Eisernen Kreuzes .

Weimarer Republik

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach Kriegsende erfolgte seine Ubernahme in die Reichswehr , in dem er als Oberleutnant und Kompanieoffizier beim 15. Infanterie-Regiment Verwendung fand. Nachdem er am 1. Oktober 1922 zum Hauptmann befordert wurde, erfolgte seine Versetzung zum Stab des II. Thuringischen Bataillons des 15. Infanterie-Regiments in Eisenach , ehe er anschließend im Sommer 1923 Kompaniechef von dessen 5. Kompanie in Sondershausen wurde. Funf Jahre spater schied er in dieser Verwendung am 1. Oktober 1928 zwar offiziell aus der Reichswehr aus, besucht aber tatsachlich im Auftrag der Reichswehr einen Piloten -Lehrgang an der Geheimen Fliegerschule und Erprobungsstatte der Reichswehr in Lipezk .

Nach Beendigung der Pilotenausbildung erfolgte am 1. Oktober 1929 seine Wiederaufnahme als Hauptmann in die Reichswehr, wobei er zunachst Verwendung bei der 4. Badischen Eskadron des 18. Reiter-Regiment in Ludwigsburg fand. Kurze Zeit spater wurde er dann Offizier im Stab der 5. Reichswehr-Division in Stuttgart .

Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Barlen wurde am 1. April 1933 zunachst zum Major befordert und mit diesem Dienstgrad im Herbst in das Reichsluftfahrtministerium (RLM) versetzt, wodurch seine spatere Ubernahme in die Luftwaffe eingeleitet wurde. Im Reichsluftfahrtministerium war er Mitarbeiter des Personalamtes und wurde als solcher am 1. April 1935 auch zum Oberstleutnant befordert.

Am 15. Marz 1936 verließ er das RLM und wurde Kommandeur der Aufklarungsgruppe 115 sowie Kommandant des Fliegerhorstes Goppingen , kehrte jedoch knapp ein Jahr spater am 1. April 1937 in das Reichsluftfahrtministerium nach Berlin zuruck und wurde als Oberst Leiter einer Abteilung des Personalamtes.

Zwei Jahre spater erfolgte am 1. Februar 1939 seine Ernennung zum Chef der Amtsgruppe Personal im RLM sowie am 20. April 1939 seine Beforderung zum Generalmajor , wobei sein Rangdienstalter (RDA) auf den 1. April 1939 festgelegt wurde. Wahrend seiner bis zum 31. Marz 1943 dauernden Tatigkeit als Amtsgruppenchef wurde er am 1. April 1941 auch zum Generalleutnant befordert.

Nach Beendigung seiner Verwendung im Reichsluftfahrtministerium wurde Generalleutnant Barlen am 1. April 1943 Leiter der Schutzzone Slowakei und behielt diese Verwendung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges . Zuletzt wurde er am 1. April 1944 noch zum General der Flieger befordert.

Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht wurde er am 9. Mai 1945 in Freistadt von der Roten Armee gefangen genommen . Er verbrachte die nachsten Jahre in verschiedenen sowjetischen Kriegsgefangenenlagern ; am 3. Juli 1950 verurteilte ihn ein sowjetisches Militartribunal wegen Kriegsverbrechen zu 25 Jahren Zwangsarbeit. Am 7. Oktober 1955 wurde er jedoch vorzeitig entlassen und kehrte nach Westdeutschland zuruck. Die letzten Monate seines Lebens verbrachte er in Rod an der Weil . Knapp ein halbes Jahr nach seiner Entlassung starb Barlen an einer Herzinfarkt in einem Krankenhaus in Frankfurt am Main .

  • Irina V. Bezborodova: Generale des Dritten Reiches in sowjetischer Hand 1943?1956. Verein zur Forderung der Forschung von Folgen nach Konflikten und Kriegen, Graz/Moskau 1998, ISBN 3-901661-03-4 .
  • Dermot Bradley (Hrsg.), Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935?1945. Teil II, Band 1: Abernetty?v.Gyldenfeldt. Biblio Verlag, Osnabruck 1990, ISBN 3-7648-1701-1 .

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Sterberegister des Standesamtes Frankfurt I Nr. 349/1956.