Kanpur

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Kanpur
Kanpur (Indien)
Kanpur (Indien)
Staat : Indien   Indien
Bundesstaat : Uttar Pradesh
Distrikt : Kanpur Nagar
Lage : 26° 28′  N , 80° 20′  O Koordinaten: 26° 28′  N , 80° 20′  O
Hohe : 132 m
Einwohner : 2.765.348 (2011) [1]
Website : kmc.up.nic.in

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Kanpur (fruher anglisiert Cawnpore ; Hindi ?????? , Urdu ?????? , K?npur [ ?k?ːnpur ]) ist eine Stadt ( Municipal Corporation ) im Bundesstaat Uttar Pradesh in Indien am Ganges sudwestlich von Lakhnau gelegen.

Kanpur hat etwa 2,8 Millionen Einwohner (Volkszahlung 2011), ist Industriezentrum ( Maschinenbau , Textil -, Elektro-, Elektronik -, Metall-, chemische Industrie), Verkehrsknotenpunkt ( Straße und Eisenbahn ) sowie kultureller Mittelpunkt der Region mit Universitat , Hochschulen , Theater und Museen .

Kanpur um 1810

Auf dem heutigen Stadtgebiet grundete 1207 Raja Kanti Deo von Prayag die Ortschaft Kohna . Im Jahre 1579 ist Kanpur zum ersten Mal erwahnt worden.

Von 1773 bis 1801 war Kanpur Teil des Konigreiches von Avadh (auch Oudh genannt). 1801 besetzten britische Truppen den Ort. Unter dem Einfluss der Britischen Ostindien-Kompanie siedelten sich in Kanpur viele Firmen an, was zu einem schnellen Wachstum der Bevolkerung fuhrte.

Wahrend des Indischen Aufstands von 1857 war Kanpur eines der Zentren der Auseinandersetzungen zwischen indischer und britischer Seite. Die Belagerung der britischen Garnison Kanpur nimmt wegen der verubten Massaker eine besondere Rolle in der britischen Geschichtsschreibung ein. Brigadegeneral Hugh Wheeler verteidigte uber Wochen die Garnison gegen aufstandische Truppen unter Fuhrung von Nana Sahib , musste jedoch dann das Kapitulationsangebot annehmen, das der britischen Garnison den freien Abzug mit Booten nach Allahabad in Aussicht stellte. Wahrend die abziehende Garnison am Gangesufer die Boote bestiegen, eroffneten indische Truppen das Feuer. Im anschließenden Kampf kamen bis auf vier Manner, die sich schwimmend in Sicherheit bringen konnten, alle mannlichen Briten um. Die 125 uberlebenden Frauen und Kinder wurden zuruck nach Kanpur gebracht und dort im Bibighar eingesperrt. Kurz bevor britische Truppen unter Sir Henry Havelock die Stadt zuruckeroberten, wurden diese ermordet und die Leichen unweit vom Bibighar in einen Brunnen geworfen.

Seit der Unabhangigkeit Indiens von Großbritannien am 15. August 1947 gehort die Stadt zum neu gegrundeten Staat.

An das Massaker an wehrlosen Frauen und Kindern erinnert ein Park an der Stelle des Brunnens, in den damals die Leichen geworfen wurden. Der Park war bis zur Unabhangigkeit Indiens nur Europaern und indischen Christen zuganglich, nach der Unabhangigkeit wurde er umgestaltet. Hier finden sich heute auch Denkmaler fur Nana Sahib und einen der indischen Anfuhrer der Aufstandischen, Tantya Tope . Auf dem Gelande der Garnison errichteten die Briten eine Kirche, in der heute der Toten von Kanpur gedacht wird. Rund um die Kirche markieren Steine den Verlauf der damaligen Garnison.

Im Dezember 1959 wurde das IIT Kanpur ( Indian Institute of Technology in Kanpur) von der indischen Regierung gegrundet. Es ist eine der sieben technischen Eliteuniversitaten Indiens.

Es gibt einige Ausbildungseinrichtungen fur indische Musik und fur Kathak -Tanz. Kanpur ist das Zentrum des bekanntesten Nautanki -Tanztheaterstils.

Klimadiagramm von Kanpur

Das Klima ist außerhalb der Monsunzeit von Oktober bis Mai trocken heiß. Die Temperatur betragt im Jahresmittel 25,7 °C mit Schwankungen zwischen 15,9 °C im Januar und 33,6 °C im Mai und Juni. Der jahrliche Gesamtniederschlag liegt bei 823 mm.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte Kanpur im Mai 2018 als die Stadt mit der weltweit starksten Luftverschmutzung ein.

In Kanpur befindet sich mit dem Green Park Stadium ein Test-Cricket-Stadion . In der Stadt bestreitet die Indische Cricket-Nationalmannschaft regelmaßig Heimspiele gegen andere Nationalmannschaften. Im Green Park Stadium fanden unter anderem Spiele bei den Cricket World Cups 1987 und 1996 statt.

Kanpur ist das alteste Gerbereizentrum Indiens, in der Kolonialzeit ließen die Briten hier Armeestiefel und Pferdesattel herstellen. [2] Ein Drittel der indischen Lederexporte stammt aus Kanpur. [3] Die 400 Gerbereien der Stadt leiten taglich 400 Millionen Liter Abwasser mit Schwerstchemikalien in den Ganges. [4]

Sohne und Tochter der Stadt

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Commons : Kanpur  ? Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. www.census2011.co.in
  2. Xifan Yang: Holy Cash Cow, in: Suddeutsche Zeitung Magazin Nr. 25, 23. Juni 2017, S. 16.
  3. Xifan Yang: Holy Cash Cow, in: Suddeutsche Zeitung Magazin Nr. 25, 23. Juni 2017, S. 16.
  4. Xifan Yang: Holy Cash Cow, in: Suddeutsche Zeitung Magazin Nr. 25, 23. Juni 2017, S. 16.