Kangal
ist eine Kleinstadt und Hauptort des gleichnamigen Landkreises (
?lce
) in der
zentralanatolischen
Provinz
Sivas
. Die Stadt liegt etwa 90 Straßenkilometer (Luftlinie: 65 km) sudsudostlich von der Provinzhauptstadt
Sivas
. Der ursprungliche Name lautete Kangara, laut Stadtsiegel wurde der Ort 1923 in den Rang einer Gemeinde (
Belediye
) erhoben.
Kangal liegt knapp 70 Kilometer sudostlich von
Sivas
an der Schnellstraße nach
Malatya
(D850). Eine kleinere Straße fuhrt nach Osten uber einen 1950 Meter hohen Pass in der Yama-Bergkette bis ins 68 Kilometer entfernte
Divri?i
. Kangal hat Eisenbahnanschluss. Die Stadt ist ein landwirtschaftliches Versorgungszentrum fur die umliegenden Dorfer.
Der Landkreis (bzw.
Kaza
als Vorganger) bestand schon bei Grundung der Turkischen Republik 1923. Zur ersten
Volkszahlung
1927 hatte er eine Einwohnerschaft von 33.408 (in 131 Ortschaften auf 3.950 km² Flache), davon 1.671 Einwohner im gleichnamigen Verwaltungssitz.
Der
Landkreis
Kangal liegt im Suden der Provinz und ist der zweitgroßte hier. Er grenzt im Westen an den Kreis
Altınyayla
, im Nordosten an den Kreis
Ula?
, im Nordosten an den Kreis
Zara
, im Osten an den Kreis
Divri?i
und im Suden an den Kreis
Gurun
. Die Außengrenzen bilden die Provinzen
Kayseri
im Westen und
Malatya
im Sudosten.
Ende 2020 bestand der Kreis aus der Kreisstadt (9.279 Einw.) und 103 Dorfern mit insgesamt 11.481 Einwohnern, die durchschnittliche Dorfbevolkerung lag also bei 102,5. Die Skala der Einwohnerzahlen reichte von uber Tausend bis herunter auf 12 (
Akdere
). Die großten Dorfer waren
Alacahan
(1.141),
Cetinkaya
(1.028) und
Havuz
(905 Einw.). 30 Dorfer hatten mehr Einwohner als der Durchschnitt, 82 Dorfer hatten weniger als 100 Einwohner. Bei der niedrigen Bevolkerungsdichte (6,2 Einw. je km²) betrug der
Verstadterungsgrad
44,70 Prozent.
Carl Ritter
gab 1859 die Reisebeschreibung des
armenischen
Patriarchen Macarius wieder, wonach Kangal 1695 eine Karawanenstation auf dem Weg zwischen
Konstantinopel
und Persien war.
[2]
Nach archaologischen Funden existierte eine Handelsroute zwischen
Sivas
und der Ebene von
Malatya
uber Ula?, Kangal und Alacahan nahezu ohne zeitliche Unterbrechung bereits seit der Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr.
[3]
Die Stadt ist auch bekannt fur die in der Region gezuchtete Hunderasse
Kangal
. Nach ihrem Vorkommen in der Region heißen die
Rotlichen Saugbarben
auch ?Kangalfische“. Der Ortsname
Kangal
ist vom
Ethnonym
Kaŋlı, Kangly, Kangar
abgeleitet, das bis heute bei den
Turkvolkern
Zentralasiens als Stammesname vorkommt.
[4]
- ↑
a
b
Kangal Nufusu, Sivas
, abgerufen am 14. August 2021
- ↑
Carl Ritter
:
Die Erdkunde von Asien
. Band IX:
Klein-Asien.
Teil 2. G. Reimer, Berlin 1859, S. 23
- ↑
A. Tuba Okse:
Ancient Mountain Routes Connecting Central Anatolia to the Upper Euphrates Region.
In:
Anatolian Studies
,
Vol. 57:
Transanatolia: Bridging the Gap between East and West in the Archaeology of Ancient Anatolia.
British Institute at Ankara, 2007, S. 35?45, hier S. 38
- ↑
Linguistics and Language Behavior Abstracts: LLBA,
Band 37, Ausgabe 4. Sociological Abstracts, Incorporated, 2003, S. 1669.
Landkreise der Provinz
Sivas