Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Fur die gleichnamige Periode der japanischen Geschichte von 1185 bis 1333, siehe
Kamakura-Zeit
, fur den Landkreis Kamakura, zu dem die Stadt Kamakura bis 1939 gehorte, siehe
Kamakura-gun
Kamakura-shi
鎌倉市
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Geographische Lage in Japan
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Region
:
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Kant?
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Prafektur
:
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Kanagawa
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Koordinaten
:
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35° 19′
N
,
139° 33′
O
35.319166666667
139.54666666667
Koordinaten:
35° 19′ 9″
N
,
139° 32′ 48″
O
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Basisdaten
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Flache:
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39,66 km²
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Einwohner
:
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172.929
(1. September 2020)
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Bevolkerungsdichte
:
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4360 Einwohner je km²
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Gemeindeschlussel
:
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14204-2
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Postleitzahlbereich
:
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247-0052 - 248-0036
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Symbole
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Flagge/Wappen:
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Baum
:
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Prunus jamasakura
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Blume
:
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Enzian
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Rathaus
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Adresse
:
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Kamakura City Hall
18
-
10
,
Onari-ch?
Kamakura-shi
Kanagawa-ken
248-8686
Japan
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Webadresse:
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https://www.city.kamakura.kanagawa.jp/
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Lage der Gemeinde Kamakura in der Prafektur Kanagawa
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Kamakura
(wortlich
Sichellager
[A 1]
jap.
鎌倉市
Kamakura-shi
, deutsch
‚(kreisfreie) Stadt Kamakura‘
,
englisch
Kamakura City
) ist eine
Stadt
in der
japanischen
Prafektur Kanagawa
.
Kamakura ist eine ca. 50 km sudwestlich von
Tokio
an der
Sagami-Bucht
gelegene Stadt, die im Norden, Osten und Westen von funf Bergen umgeben ist. Sie war von 1185 bis 1333 der Regierungssitz Japans. Hauptanziehungspunkte fur viele in- und auslandische Touristen sind die zahlreichen gut erhaltenen Tempel und Schreine aus jener Epoche. Auch ist Kamakuras Strand ein beliebtes Ausflugsziel.
Wahrend der
Heian-Zeit
(794?1185) war Kamakura die wichtigste Stadt der
Kant?
-Region.
Nach dem Sieg uber den
Taira
-Clan durch
Minamoto no Yoritomo
(1147?1199) konnte dieser 1192 beim Tenn? durchsetzen, erblich zum Sh?gun ernannt zu werden. Aber schon sein Enkel Sanetomo fiel 1219 einem Mord zum Opfer.
[1]
Die tatsachliche Macht in Kamakura ubten dann die Hausverweser, die von den Taira abstammenden
H?j?
, aus und regierten bis 1333 von hier aus uber ganz Japan (
Kamakura-Shogunat
). Die Stadt entwickelte sich dabei zum politischen und kulturellen Mittelpunkt des Landes. Nach dem Sturz der H?j? im Jahr 1333 verlor Kamakura im Rahmen der nachfolgenden
Kemmu-Restauration
und der einsetzenden
Muromachi-Zeit
zunehmend an Bedeutung und der Regierungssitz wurde wieder nach
Ky?to
verlegt.
In Kamakura befinden sich zahlreiche buddhistische
Tempel
und
Shint?-Schreine
. Am bekanntesten ist der
K?toku-in
mit der ab 1252 errichteten monumentalen Bronzestatue des
Amida
-
Buddha
, gewohnlich ?Daibutsu“ genannt. 1498 zerstorte ein
Tsunami
den ungefahr 860 m vom Strand entfernten Tempel und die den Großen Buddha umgebende Halle, seitdem steht die Figur frei.
[2]
Unter dem Begriff
Kamakura-Gozan
wurden 1386 vom Ashikaga-Shogunat in Kamakura die folgenden Tempel der
Rinzai-Schule
des
Zen
-Buddhismus ausgezeichnet:
Weitere Sehenswurdigkeiten sind u. a. der
T?kei-ji
(ein
Nonnenkloster
, in dem scheidungswillige Frauen Zuflucht fanden), der
Tsurugaoka-Hachiman-Schrein
, das
Meigetsu-in
(
明月院
) mit seinen Hortensien, die Statue
?funa-Kannon
und der Tempel
Hase-dera
.
Weitere bekannte Schreine sind der
Zeniarai-Benzaiten-Ugafuku-Schrein
sowie der
Zeniarai-benten-Ugafuku-jinja
(
?洗弁天宇賀福神社
), der in einer Berggrotte eingerichtet wurde. Verehrt wird die Gottin
Benzaiten
zusammen mit Ugafuku. Der Zusatz Zeniarai bedeutet Geldwaschen (in der dortigen Quelle), das zu Reichtum verhelfen soll.
Kamakura ist bekannt fur eine besondere Technik des
Holzschnitzens
, das so genannte ?Kamakura-bori“. Dabei werden Holzgegenstande mit Pflanzenreliefs versehen und mit zahlreichen Lackschichten uberzogen. Diese ursprunglich aus China stammende Technik wurde von buddhistischen Kunstlern verfeinert und zunachst fur religiose Gegenstande, ab der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts auch fur Alltagsgegenstande verwendet.
Feierlichkeiten
- 4. Januar
- Beim
Ch?na-Hajime
bitten Schreiner und Holzbearbeiter am
Tsurugaoka-Hachiman-Schrein
um gutes Gelingen ihrer Arbeit.
- 15. Januar
- Sagich?
am Tsurugaoka-Hachiman-Schrein, bei dem die fur die Neujahrsfeier verwendeten Papierdekorationen verbrannt werden.
- 11. Februar
- Das
Daikokut?e
am Tempel Ch?sh?-ji ist eine Zeremonie, bei der sich buddhistische Monche mit kaltem Wasser ubergießen, um ihren Willen beim Beten fur den Weltfrieden zu uben.
- 2.?3. Sonntag im April
- Kamakura-Festival am Tsurugaoka-Hachiman-Schrein.
- 10. August
- Feuerwerk
am Strand von Kamakura.
- 8.?9. Oktober
- Takigi-N?
, offentliche
N?
-Auffuhrungen unter freiem Himmel am Kamakura-Schrein.
- 18. Dezember
- Toshi no Ichi
, Jahresabschlussfest am Hasedera-Tempel.
- Yasuko Agawa
(* 1951), Sangerin
- Eitaro Matsuda
(* 2001), Fußballspieler
- Akiyuki Nosaka
(1930?2015), Schriftsteller, Sanger, Lyriker
- Masami Odate
(* 1990), Wrestlerin
- Kajiwara Sh?zen
(1266?1337), Monch und Arzt in der spateren Kamakura-Zeit
- H?j? Takatoki
(1304?1333), letzter Regent des Kamakura-Shogunats
- Kei Uchiyama
(* 1993), Fußballspieler
- H?j? Yasutoki
(1183?1242), dritter japanischer Regent des Kamakura-Shogunats
- Taira no Yoritsuna
(† 1293), Krieger und Hausverwalter der H?j?
- Frankreich
Nizza
, Frankreich, seit 1966
- Japan
Hagi
, Japan, seit 1979
- Japan
Ueda
, Japan, seit 1979
- Japan
Ashikaga
, Japan, seit 1982
- China Volksrepublik
Dunhuang
, Volksrepublik China, seit 1998
- Vereinigte Staaten
Nashville
, Vereinigte Staaten, seit 2014
[3]
In Kamakura findet der Großteil der Handlung des
Mangas
Elfen Lied
und des darauf beruhenden
Animes
statt. Auch die Handlung des 2017 veroffentlichten Animefilms
Your Voice: Kimikoe
findet in Kamakura und den umliegenden Gebieten statt.
- Susanne Elfferding (Hrsg.):
Kamakura ? die alte Hauptstadt der Samurai auf dem Weg zum Welterbe
. Kei? gijuku daigaku Sh?nan Fujisawa gakkai, Fujisawa 2007,
ISBN 4-87762-168-7
.
- S. Noma (Hrsg.):
Kamakura
. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993.
ISBN 4-06-205938-X
, S. 719.
- ↑
Spatere Shogune mussten dem Tenn? gegenuber ihre Abstammung von dem Minamoto-Clan nachweisen.
- ↑
Florian Coulmas
/Judith Stalpers:
Fukushima - Vom Erdbeben zur atomaren Katastrophe
Verlag C.H.Beck, Munchen 2011,
ISBN 978-3-406-62563-3
.
- ↑
Kamakura, Japan.
Abgerufen am 29. Juli 2019
(englisch).
- ↑
Die Zeichen fur den Ortsnamen sind
Ateji
, haben also weder etwas mit
Sichel
noch mit
Lager
zu tun.