Kaliwerk Zielitz
|
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
|
Kaliwerk Zielitz, 2016
|
Abbautechnik
|
Kurzpfeiler-
Orterbau
|
Forderung/Jahr
|
12.000.000
[1]
t
|
Forderung/Gesamt
|
>300.000.000 t Kalisalz
|
Informationen zum Bergwerksunternehmen
|
Betreibende Gesellschaft
|
K+S
Minerals and Agriculture GmbH
[2]
|
Beschaftigte
|
1.800 (2018)
[1]
|
Betriebsbeginn
|
1969
|
Geforderte Rohstoffe
|
Abbau von
|
Kalisalz/Kalisalz
|
Kalisalz
|
Flozname
|
Staßfurt
|
Machtigkeit
|
7?15
|
Rohstoffgehalt
|
25 %
|
Kalisalz
|
Abbau von
|
Kalisalz
|
Flozname
|
Ronnenberg
|
Rohstoffgehalt
|
24 %
|
Großte Teufe
|
1300 m
|
Geographische Lage
|
Koordinaten
|
52° 18′ 0″
N
,
11° 40′ 48″
O
52.3
11.68
Koordinaten:
52° 18′ 0″
N
,
11° 40′ 48″
O
|
Kaliwerk Zielitz (Sachsen-Anhalt)
|
Lage Kaliwerk Zielitz
|
|
Standort
|
Farsleber Straße 1, 39326 Zielitz
|
Gemeinde
|
Zielitz
|
Land
|
Land Sachsen-Anhalt
|
Staat
|
Deutschland
|
Das
Kaliwerk Zielitz
ist ein
Bergwerk
zum Abbau von
Kalisalzen
und der zugehorige Verarbeitungsbetrieb bei
Zielitz
in
Sachsen-Anhalt
. Es ist das großte
deutsche
Kalibergwerk und eines der großten weltweit.
Fordergerust Schacht 2
Die Geschichte des Kalibergbaus bei Zielitz begann 1960 mit dem Bohrprogramm zur Erkundung der Kalilagerstatte ?Scholle von Calvorde“. 1963 erging der Beschluss zum Bau des Kaliwerks und ein Jahr spater, 1964, begann mit dem symbolischen
ersten Spatenstich
das
Abteufen
der ersten
Schachte
uber der großten
Lagerstatte
der
DDR
. Etwa zwei Jahre spater war die Endteufe erreicht, die beim Schacht I bei 806 Metern und beim Schacht II bei 740 Metern lag.
[3]
1968 wurde der
VEB
Kalibetrieb ?
Ernst Schneller
“ Zielitz
gegrundet. Der Volkseigene Betrieb gehorte als jungster Standort zum
Kombinat Kali
. 1969 begann die Rohsalzforderung und der Aufbau der
untertagigen
Infrastruktur
. Vier Jahre spater begann die Kaliproduktion im Dauerbetrieb. Die Jahresproduktion betrug 1989 etwa 7,4 Millionen Tonnen. Im selben Jahr wurde die 100-millionste Tonne Rohsalz gefordert.
Nach der
Wende in der DDR 1989/90
wurde das Bergwerk mit Hilfe der Treuhand abgewickelt.
[4]
Sie drangte K+S, auch die ostdeutsche Kali zu ubernehmen, und gab ihr freie Hand beim Schließen der Ost-Gruben. Gleichzeitig versprach die Staatsholding, das Monopol abzusichern, obendrauf gab es 1 Mrd. D-Mark sowie Verlustausgleiche bis 1997. Zunachst wurde 1990 die
Zielitzer Kali AG
gegrundet, die ein Jahr spater gegen den Willen der Bergleute durch die Mitteldeutsche Kali AG ubernommen wurde.
[5]
Nach dem Zusammenschluss der Kalibergwerke 1993 wurde Zielitz Teil der
K+S
AG beziehungsweise der K+S Kali GmbH in der AG.
Seit 1995 werden alte
Grubenbaue
als
Untertagedeponie
genutzt.
[6]
Zum Kaliwerk Zielitz gehoren funf Schachte. Schacht I und II sind als
Doppelschachtanlage
ausgefuhrt, wobei Schacht I der Forderschacht ist und Schacht II als Material- und Seilfahrtsschacht dient. Nordlich (
⊙
52.324377
11.676494
) befinden sich die beiden Wetterschachte III und IV (auch Ramstedt I und II), ebenfalls als Doppelschachtanlage, jedoch ohne Tagesanlagen ausgefuhrt. Schacht V (Loitsche) war nordostlich (
⊙
52.310065
11.702555
) der Zentralanlage ebenfalls als Wetterschacht geplant und im Teufen begriffen, wurde jedoch 1990 bei 230 m
Teufe
eingestellt.
[7]
Im Kaliwerk Zielitz wurden in den 2010er-Jahren
jahrlich
etwa 12 Millionen Tonnen (41.000 Tonnen pro Tag) Rohsalz gefordert, was etwa 30 Prozent der gesamten Jahresproduktion der K+S Minerals and Agriculture GmbH entspricht. Damit ist das Bergwerk eines der großten weltweit.
Gefordert werden in Zielitz in erster Linie
kaliumhaltige
Rohsalze, die zur Produktion von
Dungemitteln
, fur industrielle Anwendungen und zur Produktion in der Futter- und Lebensmittelindustrie verwendet werden. Aus den etwa 12 Millionen Tonnen Rohsalz werden jahrlich etwa 2 Millionen Tonnen verkaufsfahige Endprodukte produziert und weltweit exportiert.
Die
Machtigkeit
der
Stein-
und Kalisalzfloze liegt bei durchschnittlich 7,40 Meter, der Wertstoffgehalt im Rohsalz bei etwa 11 Prozent
Kaliumoxid
. Das Abbaugebiet hat eine Ausdehnung von etwa 61 Quadratkilometern, wobei es sich uber etwa 19 Kilometer von Sudost nach Nordwest und etwa sechs Kilometer von Sudwest nach Nordost erstreckt. Der Abbau erfolgt in
Teufen
zwischen 400 und 1300 Metern. Abgebaut wird im sogenannten Kurzpfeiler-
Orterbau
, bei dem nach dem Abbau quadratische Pfeiler stehenbleiben, die das
Deckgebirge
abstutzen.
Die Gesamtproduktion im Kaliwerk Zielitz lag Mitte der 2010er-Jahre bei uber 300 Millionen Tonnen Rohsalz. 1989 wurde die 100millionste, 2001 die 200millionste und 2010 die 300millionste Tonne gefordert.
[6]
Das geforderte Rohsalz wird in der werkseigenen Fabrik vor Ort weiterverarbeitet. Etwa 90 Prozent der Produktionsmenge wird mit der Bahn (das Werk hat einen
Gleisanschluss
an die
Bahnstrecke Magdeburg?Wittenberge
) abtransportiert. Der Bahnhof Zielitz wurde viergleisig ausgebaut, um parallelen Betrieb der
S-Bahn Magdeburg
und des Guterverkehrs zu gewahrleisten. Weitere Transportmittel sind LKW und
Binnenschiffe
. Die Fabrikruckstande werden nordostlich des Bergwerks aufge
haldet
. Die Halden werden wegen ihrer aufgrund des Steinsalzes weißen Farbe im Volksmund
Kalimandscharo
genannt.
[8]
[9]
Als
Kalimandscharo
bezeichnete Steinsalzhalden bei Zielitz
Das Bergwerk Zielitz hat ein eigenes
Industriekraftwerk
. Dieses erzeugt Strom und
Dampf
fur die ubertagigen Produktions- und Trocknungsanlagen. Energietrager ist
Erdgas
. Die Eigenversorgung mit Elektrizitat betragt etwa 65 Prozent.
2016 waren im Kaliwerk Zielitz etwa 1800 Arbeitnehmer beschaftigt. Es gehort damit zu den großten und wichtigsten Arbeitgebern der Region. Im Werk werden etwa 120
Auszubildende
ausgebildet, was einer Ausbildungsquote von etwa 7 Prozent entspricht.
[3]
- ↑
a
b
Tag der offenen Tur im Kaliwerk Zielitz.
www.welt.de, 3. Juni 2018,
abgerufen am 13. November 2019
.
- ↑
K+S bundelt Geschaft in K+S Minerals and Agriculture GmbH.
www.kpluss.com,
abgerufen am 13. November 2019
.
- ↑
a
b
Zielitz - Eines der weltweit großten und modernsten Kaliwerke bei Magdeburg.
In:
kpluss.com.
Abgerufen am 7. Dezember 2020
.
- ↑
Interview: Regisseur Dirk Schneider: ?Die Jagd nach dem weißen Gold“.
In:
mdr.de.
Archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
25. Juni 2020
;
abgerufen am 25. Juni 2020
.
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.mdr.de
- ↑
mdr.de:
Emotionale Doku-Premiere in Bischofferode.
Archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
25. Juni 2020
;
abgerufen am 25. Juni 2020
.
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.mdr.de
- ↑
a
b
Unsere Geschichte ? Das Kaliwerk Zielitz
. Eingesehen am 8. Februar 2016.
- ↑
Die Kali- u. Steinsalzschachte Deutschlands - 7.5 Zielitz.
www.lars-baumgarten.de,
abgerufen am 13. November 2019
.
- ↑
Uli Schulte Doinghaus:
Aufstieg zum Kalimandscharo.
In:
Zeit.
14. September 2009,
abgerufen am 29. September 2023
.
- ↑
Ralf Drescher:
Auf den Kalimandscharo: Abfalle der Kaliproduktion landen auf dem Berg.
In:
Berliner Woche.
12. August 2015,
abgerufen am 29. September 2023
.