Die
Kaieteur-Wasserfalle
des
Potaro
-Flusses liegen am Eingang zur Potaro-
Schlucht
, in der Region
Potaro-Siparuni
von
Guyana
(
Sudamerika
).
Die Kaieteur-Wasserfalle gehoren zu den hochsten Wasserfallen Amerikas. Hier sturzt der Kaieteur-Fluss in einer einzigen Stufe auf einer Breite von bis zu 113 Metern uber eine 226 m hohe
Sandstein
-
Klippe
vom
Hochland
Guyanas in das etwa auf Meeresniveau liegende Tiefland.
Der britische Geologe und Topograph
Charles B. Brown
bereiste von 1868 bis 1871 das meist unerforschte
Hinterland
von
Britisch-Guayana
. Brown war mit der exakten Vermessung der Flusslaufe und geologischen Untersuchungen beauftragt. Am 24. April 1870 erblickte er in Begleitung
einheimischer
Fuhrer aus der nahen Siedlung
Cara-Cara
als erster Europaer den Wasserfall und fertigte eine Zeichnung an. Der Name des Wasserfalls wurde vom zugehorigen Fluss Kaieteur ubernommen, an dessen Mundung sich bereits ein hollandischer Militarposten befand, dessen Verwaltung aber keine Kenntnis vom Oberlauf des Flusses hatte.
[1]
- Nach einer Sage der Patamona-Indianer fand ihr Hauptling Kai im Wasserfall den Tod: sein Stamm wurde von kriegerischen Kariben attackiert, in seiner Not wandte sich Kai an den Geist Makunaima. Dieser forderte ein Opfer. Da bestieg Kai ein Kanu, mit dem er mit den Wassermassen in die Tiefe sturzte. Somit konnte er dem Land seines Stammes Frieden bringen.
Im Jahr
1908
erforschte der deutsch-US-amerikanische
Biologe
Carl H. Eigenmann
ebenfalls das Gebiet.
In der Nahe der Kaieteur-Falle liegt die
Typlokalitat
des seltenen
Minerals
Potarit
, das nach dem Fluss Potaro benannt ist.
[2]
Der Wasserfall ist eine der bedeutendsten Sehenswurdigkeiten des Landes und Thema des Dokumentarfilms
The White Diamond
von
Werner Herzog
. Er wird auch im Film
Green Mansions
gezeigt.
Die Umgebung des Wasserfalls im
Kaieteur National Park
bietet exotischen Tieren und Pflanzen Lebensraum. Auch seltene Spezies konnen dort beobachtet werden, u. a. die
Goldfrosche
, die ihr Versteck in
Bromelien
entlang der Wanderwege haben. Bei sonnigem Wetter hat man die Moglichkeit,
Eidechsen
zu entdecken, die sich auf warmen Steinen sonnen. Vogelarten wie z. B. Aras,
Schwalben
oder der
Guyana-Felsenhahn
bauen hier ihre Nester.
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Am 24. April 1870 angefertigte Zeichnung des ?Entdeckers“ Charles B. Brown
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Die Menschen an der Fallkante ermoglichen einen Großenvergleich (September 2007)
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Kaieteur-Falle in der trockenen Jahreszeit (Februar 2007)
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Luftaufnahme (Februar 2015)
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Blick von der Fallkante in die Potaro-Schlucht
- ↑
Charles B. Brown:
Canoe and Camp Life in British Guiana.
London 1876. S. 188?223.
- ↑
Kaietur Falls bei mindat.org