Juri Alexandrowitsch Schaporin

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Juri Alexandrowitsch Schaporin ( russisch Юрий Александрович Шапорин; * 27. Oktober jul. / 8. November   1887 greg. in Gluchow , Russisches Kaiserreich ; † 9. Dezember 1966 in Moskau , Sowjetunion ) war ein russischer Komponist .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Schaporin, der Sohn eines Malers, wandte sich erst spat der Musik zu. Zunachst studierte er Philologie in Kiew und erhielt nebenbei seinen ersten Kompositionsunterricht . Von 1908 bis 1912 studierte er Rechtswissenschaft in Sankt Petersburg . Erst 1913 begann er ein Kompositionsstudium am Sankt Petersburger Konservatorium bei Nikolai Sokolow , Maximilian Steinberg und Nikolai Tscherepnin , [1] das er 1918 abschloss. Danach wirkte er zunachst vorwiegend als Theaterdirigent in Leningrad . 1936 zog er nach Moskau und wurde 1939 Kompositionsprofessor am Moskauer Konservatorium . Zu seinen Schulern zahlen Jewgeni Swetlanow , Rodion Schtschedrin , Andrei Wolkonski und Andrei Babajew . [1] Er war im sowjetischen Komponistenverband von dessen Grundung an sehr aktiv. Schaporin erhielt drei Mal den Stalinpreis und wurde zum Volkskunstler der UdSSR ernannt.

Mit der Malerin und Ubersetzerin Ljubow Schaporina (1879?1967) war Schaporin von 1914 bis 1929 verheiratet.

Stil [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Schaporins Musiksprache ist ziemlich konservativ und bewegt sich stets in den Grenzen der Tonalitat. Eine wichtige Rolle spielt in seinem Schaffen die russische und ukrainische Volksmusik ? Schaporin verstand es, sehr idiomatisch zu komponieren. Somit steht er klar in der Tradition der russischen Nationalromantik. Seine Vorbilder waren Sergei Rachmaninow und Nikolai Medtner . Besonders stark ausgepragt war seine Gabe, lyrische, fließende Melodien zu schaffen, was ihn fur die Komposition von Vokalmusik pradestinierte. Oftmals wurde seine Musik als zutiefst menschlich, poetisch und tief russisch bezeichnet. In Konflikt mit der Regierung geriet Schaporin nie. Heutzutage ist er nahezu vergessen, obwohl seine wohldurchdachte, von souveraner Beherrschung des Kompositionshandwerkes gekennzeichnete Musik durchaus eine Wiederentdeckung rechtfertigen wurde.

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Orchesterwerke
  • Vokalmusik
    • Die Dekabristen , Oper uber den Dekabristen -Aufstand nach Alexei Tolstoi (1920?53, zunachst unter dem Titel Pauline Gaible )
    • Auf dem Kulikower Feld , Sinfoniekantate nach Alexander Blok op.14 (1918?39)
    • Die Legende von der Schlacht um die russische Erde , Oratorium op.17 (1943/44)
    • Wie lange noch wird der Geier kreisen? , Oratorium nach Alexander Blok op.20 (1945?47, rev. 1963)
    • zahlreiche Romanzen fur Singstimme und Klavier oder Orchester nach Worten von Alexander Puschkin , Alexander Blok und anderen russischen Dichtern
  • Klavier- und Kammermusik
    • Klaviersonate Nr.1 fis-Moll op.5 (1924)
    • Klaviersonate Nr.2 h-Moll op.7 (1926)
    • Klaviersonate Nr.3 (1966, unvollendet)
    • Ballade fur Klavier op.28 (1959)
    • 5 Stucke fur Violoncello und Klavier op.25 (1956, 1959)

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Werke von und uber Juri Alexandrowitsch Schaporin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Juri Alexandrowitsch Schaporin bei AllMusic (englisch)
  • Yuri Shaporin. Kurzbiographie mit Werkubersicht (englisch). 23. September 2007, archiviert vom Original am 4. Marz 2016 ; .

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Sigrid Neef:  ?aporin, Jurij Aleksandrovi?. In: MGG Online , hrsg. von Laurenz Lutteken (Abonnement erforderlich).