Julie Traberth

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Julie Traberth (* 6. September 1817 in Eisenach ; † 21. Januar 1887 in Eisenach) war eine deutsche Frobelkindergartnerin .

Leben und Wirken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Julie Charlotte Caroline Christine war das 12. Kind des Oberamtmannes Christian Friedrich Traberth und dessen Ehefrau Charlotte, geb. Gille. Da der Vater fruh verstarb, konnte das begabte Madchen aus finanziellen Grunden keine gehobene Ausbildung absolvieren. Gerne ware Julie Trabeth Lehrerin geworden. Doch sie musste die kranke Mutter, zu der sie zeitlebens ein inniges Verhaltnis hatte, in der Haushaltsfuhrung unterstutzen und zusatzlich, um die Haushaltskasse aufzubessern, in Fremdhaushalten aushelfen. 1847 ubernahm sie eine Stelle als Gehilfin in einem Eisenacher Kindergarten, der von Herrn Dr. May. Direktor der stadt. Tochterschule, gegrundet und geleitet wurde. Im gleichen Jahr lernte sie Friedrich Frobel kennen, der in ihrer Geburtsstadt einen Vortrag uber den Kindergarten und seine Spiel- und Beschaftigungsmittel hielt. Zwei Jahre spater absolvierte Julie Traberth bei dem Kindergartenpadagogen einen Lehrkurs:

Unter schweren Opfern ermoglicht nun Julie ihren ersten, freilich nur auf die Ferien beschrankten Aufenthalt bei Frobel..., findet aber Mittel und Wege, spater noch funfmal in gleicher Weise ihre Ferien auszunutzen... Und wie begeisterte, hob und kraftigte sie jedesmal dieser Verkehr mit dem Meister und seinen Schulerinnen [1] .

Nach dem Tod von Dr. May ubernahm Julie Trabert die Leitung des Kindergartens, den u. a. Großherzogin Sophie besuchte. Daneben unterrichtete sie noch junge Madchen und Frauen in die Padagogik Friedrich Frobels, mit dem sie bis zu dessen Tod in enger brieflicher Verbindung [2] .

Sie gehorte zu den Mitbegrundern der Fachzeitschrift Kindergarten (gegr. 1860) und des Allgemeinen Frobelvereins (gegr. 1863), aus dem der heutige Pestalozzi-Frobelverband hervorging, und war 1877 an der Grundung eines Volkskindergartens in Eisenach beteiligt. Zusammen mit Eleonore Heerwart und Auguste Moder plante sie ein Kindergartnerinnenseminar in Eisenach anzusiedeln, was leider nicht gelang. Als im Konigreich Preußen 1851 die Kindergarten verboten wurden, hatte der Zusammenbruch der Kindergartenbewegung gedroht, im liberalen Eisenach konnte Julie Traberth dazu beitragen, dass die Idee des Kindergartens nicht in Vergessenheit geriet [3] .

Weblink [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Manfred Berger : Frauen in der Geschichte des Kindergarten, Frankfurt/Main 1995, S. 184?1888.
  • Manfred Berger/Heinrich Weigel: Traberth, Julie, in: Felicitas Marwinski (Hrsg.): Lebenswege in Thuringen. Dritte Sammlung, Weimar 2006, S. 330?334.
  • Lina Morgenstern : Die Frauen des 19. Jahrhunderts. Zweite Folge, Berlin 1889, S. 340?344.

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Morgenstern 1889, S. 342
  2. http://www.bbf.dipf.de/editionen/froebel/fb1851-07-06-03.html
  3. Berger 2006, S. 334