Jozef Lenart
(*
3. April
1923
in
Liptovska Porubka
,
Tschechoslowakei
; †
11. Februar
2004
in
Prag
) war ein
tschechoslowakischer
Politiker der
Kommunistischen Partei (KP?)
.
Lenart wurde bereits 1958 Mitglied des Exekutivkomitees der KP?, dem er bis 1968 angehorte. Nach einer Tatigkeit als Sprecher des
Slowakischen
Nationalrates von 1962 bis 1963 wurde er am 20. September 1963 Nachfolger von
Viliam ?iroky
als
Ministerprasident
der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (?eskoslovenska Socialisticka Republika, ?SSR). Dieses Amt ubte er bis zum
Prager Fruhling
aus. Am 8. April 1968 erfolgte dann eine Ablosung seiner
Regierung Jozef Lenart
durch die
Regierung Old?ich ?ernik I
.
Im August 1968 gehorte er zu den Befurwortern des
Einmarsches
sowjetischer Truppen
in die ?SSR zur Zerschlagung der Reformpolitik des Prager Fruhlings. 1970 wurde er wieder Mitglied des Exekutivkomitees der KP? sowie zugleich Erster Sekretar der Slowakischen
Kommunistischen
Partei. Wahrend der folgenden Jahre, der sogenannten
Normalisierungsperiode
nach dem Prager Fruhling, war Lenart eine der Schlusselfiguren der Kommunistischen Partei. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes verlor er 1989 sein Amt als Mitglied des Exekutivkomitees und wurde aus der KP? ausgeschlossen. Bereits ein Jahr zuvor wurde er als Erster Sekretar der Slowakischen KP abgelost.
In der Folgezeit wurde gegen ihn Anklage wegen Verrats erhoben und ihm vorgeworfen, dass er versucht habe die rechtliche Basis fur die Invasion der sowjetischen Armeeeinheiten zu schaffen. Obwohl Lenart geburtiger Slowake war, blieb er nach dem Zusammenbruch der Tschechoslowakei in der
Tschechischen Republik
und erhielt die tschechische
Staatsangehorigkeit
. Im September 2002 wurde er von einem Gericht vom Vorwurf des Landesverrats
freigesprochen
.