Josif Pan?i?

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Josif Pan?i?
Josif Pan?i?, Crikvenica , Kroatien
Paeonia mascula in Serbien von Pan?i? gesammelt im Herbar der Bayerischen Staatssammlung Munchen

Josif Pan?i? ( serbisch - kyrillisch ?осиф Панчи? ); Vorname auch in der Variante Josip , ( serbisch - kyrillisch ?осип ) (* 17. April 1814 in Bribir , Komitat Modru?-Rijeka , Konigreich Kroatien und Slawonien , Osterreich-Ungarn , heute Teil von Novi Vinodolski , Kroatien ; † 8. Marz 1888 in Belgrad ) war ein Naturforscher und Botaniker , der die Grundlagen der modernen botanischen und zoologischen Erforschung Serbiens schuf. Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet ? Pan?i? “.

Pan?i? war der erste einheimische Botaniker, der eine vollstandige regionale Flora zu den Landern der Balkanhalbinsel herausgeben konnte. Seit 1853 Professor am Belgrader Lyceum der spateren ?Velika ?kola“ und deren sechsmaliger Rektor, wurde er 1887 auch zum ersten Prasidenten der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Kunste gewahlt. 1880 wurde er vom Ministerium fur Kultur als Prasident der Kulturreferates eingesetzt. Pan?i? war zwei Mal Abgeordneter der Skup?tina. [1] Er war Initiator der Grundung des Botanischen Gartens Jevremovac in Belgrad und dessen erster Direktor.

Hauptsachlich war Pan?i? in Serbien tatig, zu dessen floristischen Erforschung er die wissenschaftlichen Grundlagen schuf. Seine Forschungsreisen fuhrten ihn aber auch in die benachbarten Lander und Regionen, so in die Herzegowina , Bulgarien [2] und nach Montenegro , wo er unter anderem die floristischen Pionierarbeiten in den schwer zuganglichen dinarischen Hochgebirge im Durmitor , Komovi und den Orjen an der Bucht von Kotor einleitete. Hier bestieg er als einer der ersten Botaniker uberhaupt die Velika Jastrebica . Pan?i?s Herbar, das er selbst schon 1860 dem Belgrader Lyceum vermachte, ist heute als abgesonderter Teil im Herbar des Botanischen Institutes in Belgrad im Botanischen Garten hinterlegt und sein wichtigster Bestandteil.

Fur besonderes Aufsehen sorgte seine letztlich erfolgreiche zwanzigjahrige Suche nach der sogenannten ?Omorika“ ( Serbischen Fichte ), deren Fund in den Schluchten des Tara-Gebirges und deren systematische Stellung innerhalb der eurasischen Fichten als botanische Sensation gewertet wurde. [1] Pan?i? zu Ehren tragt sie in den Balkanlandern heute den Trivialnamen ?Pan?i?eva omorika“.

Nach Pan?i?s eigenem Wunsch wollte er auf dem Kopaonik begraben werden; seine Gebeine und die seiner Familie wurden daher 1951 in einem Mausoleum auf dem hochsten Gipfel des Kopaonik dem ?Pan?i?ev vrh“ bestattet. Nachdem die NATO-Allianz 1999 auch die militarischen Anlagen der Vojska Jugoslavije auf dem Pan?i?ev vrh bombardierte, wurde sein Mausoleum teilzerstort. [1]

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Familie, Kindheit und Schule [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Josif Pan?i? wurde 1814 in einer bunjewatzischen Familie in Ugrine an der nordkroatischen Kustenzone in der Kroatischen Militargrenze geboren, sein Vater hieß Pavel Pan?i?. Pavel war der Sohn eines osterreichischen Freiwilligen der Turkenkriege, der aus der Umgebung von Ni? stammte. [3] Pan?i?s Großvater hatte im Vorland des Velebit , Land in der Funktion als Wehrbauer zugeteilt bekommen. Der Geburtsort Pan?i?s, das Dorf Ugrine, liegt in der Umgebung Brbirs, einem kleinen Ort zwischen Novi Vinodolski und Bakar an den Sudhangen des nordlichen Velebit zum Kvarner Golf. Seine Familie war in der Landwirtschaft tatig, in der neben Acker- und Weinbau Viehhaltung das Uberleben der Familie sicherte. Als Josip wurde er als viertes Kind der Familie geboren. Mit drei Jahren erkrankte er an Pocken , aufgrund dessen Josips Gesicht zeitlebens durch tiefe Narben entstellt blieb. Josip musste als Kind das Vieh der Eltern huten, wurde jedoch mit sechs Jahren von seinem Onkel Grgur, der ein angesehener Pater in Gospi? war, zum Besuch der Grundschule bei ihm in Gospi? aufgefordert. Dem Abschluss der Grundschule nachfolgend schrieb Grgur Josip am Gymnasium in Rijeka ein.

Studium [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Grgur sichert Josip auch nach Beendigung der Mittelschule den weiteren Bildungsgang und gab ihm 1830 das notige Geld, um nach Zagreb zu reisen und sich an der Universitat einzuschreiben. Sein Studium fing er an der philosophischen Fakultat an der Universitat Zagreb an, wandte sich aber bald mit der Bitte an Grgur, lieber die Vorlesungen der Naturwissenschaften in Pest zu besuchen. Mit einer Apanage seines Onkels von 15 Forint monatlich, konnte sich Pan?i? so an der medizinischen Fakultat in Pest einschreiben. Da das Geld nicht ausreichte, um in einer Großstadt zu leben, verdiente sich Pan?i? in Pest das fehlende Einkommen als Privatlehrer dazu und unterrichtete Franzosisch und Italienisch. Auch aufgrund der mangelnden finanziellen Mittel und seiner Verpflichtung, das fehlende Geld selbst zu erwirtschaften, zog sich sein Studium in Pest uber zehn Jahre. Er erlernte hier aber insbesondere Latein, Deutsch und Ungarisch und brachte sich selber Griechisch, Franzosisch und Englisch bei.

Da wahrend Pan?i?' Aufenthalt in Pest englische Ingenieure die Kettenbrucke uber die Donau errichteten, nutzte er die Chance, von den Bauarbeitern Englisch zu erlernen. [4] Da Pan?i? Onkel durch das lange Studium argwohnte das er viel Zeit in Cafehausern und auf Soires verbringe, stellte er die weiteren Apanagen ein. Pan?i? selbst war aber nur durch seine Arbeitsverpflichtungen, durch die er viele Prufungen und Vorlesungen verpasste, gezwungen so lange als Student in Pest zu bleiben. Nachdem er seinem Onkel dieselben Grunde mitteilte, wurde ihm die monatliche Apanage aber wieder zugesandt.

Eine Ausnahme in Pan?i?s studentische Verpflichtungen stellten die stets regelmaßig besuchten Vorlesungen des Professors fur Botanik J. Sedler, die auch zentral fur Pan?i?s weiteren Werdegang waren. Dem Interesse der Botanik gegenuber legte er daher auch seine Doktorarbeit im Fach Botanik ab. So beendete Pan?i? 1843 sein Studium mit der Dissertation ?Taxilogia Botanica“ und wurde am 9. September 1943 zum Mediziner berufen. Gleichzeitig hatte er sich den Titel eines Doktors der Botanik erworben.

Suche nach Beschaftigung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Banat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach Beendigung seines Studiums blieb die Existenzsicherung durch Aufnahme einer Tatigkeit als Privatmediziner Pan?i?s einzige Moglichkeit, sich weiterhin in Pest ein Einkommen zu sichern. Nur mit Muhe konnte er sich zu dem beruflichen Einstieg als Doktor der Medizin durchringen, da seine Leidenschaft vornehmlich der naturwissenschaftlichen Forschung galt. Pan?i? siedelte nach Budim uber und eroffnete ohne viel Enthusiasmus in Nahe des Gergelez Bades eine Privatordination. Nachdem Pan?i? jedoch gewahr wurde, dass damit ein geregeltes Einkommen nicht zu verdienen war, eroffnete sich die unvorhergesehene Moglichkeit in der Minenstadt Ruckberg im nordlichen Banat bei den wohlhabenden Bergwerksbesitzern und Beamten Hofmann und Mederschtach die Erziehung ihrer Kinder zu ubernehmen. [5] [6]

Das Angebot, als Hauslehrer im Banat ein solides Einkommen von 400 Forint jahrlich zu verdienen, eine bezahlte Unterkunft und Verpflegung gestellt zu bekommen, sowie genug freistehende Zeit fur seinen Forschungsreisen zu finden, bildete fur Pan?i? den Einstieg in seine eigentliche Laufbahn als Naturwissenschaftler. [6] Ohne viel nachzudenken gab er seine Privatordination in Budapest auf und begab sich in die neue Arbeitsumgebung. In seiner Freizeit nutzte er die Moglichkeit geologische, zoologische und botanische Forschungen in der Umgebung zu betreiben. Mit Mineningenieuren klassifizierte er die Gesteine und Mineralien in den Bergwerken; botanische Exkursionen fuhrten ihn in die Karpaten (u. a. Hatszeger Tal), die Sanddunen der Deliblatska pe??ara und die Berge um den Donaudurchbruch im Eisernen Tor . [6] Nachdem die ihm anvertrauten Kinder ihre schulische Ausbildung abgeschlossen hatten, reiste Pan?i? nach den zwei, wie er selbst mitteilte, glucklichen Jahren 1845 zuerst in seinen Heimatgegend Brbir, um dann in Wien die Moglichkeiten einer wissenschaftlichen Laufbahn zu sondieren.

Wien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit dem Herbarmaterial und den geologischen Sammlungen aus dem Banat reiste er zur weiteren Bestimmung 1845 nach Wien. [6] Im Naturhistorischen Museum Wien determinierte er unter anderem seine Herbarsammlung und trat schon bald in Kontakt zu den ansassigen Botanikern. Wien war zudem eine der wichtigsten Forschungsstatten der Botanik in Europa. Johann Heuffel nutzte auch als Erster Pan?i?s Belege aus dem Banat. An der Wiener Universitat besuchte Pan?i? zudem die botanischen Vorlesungen von Stephan Ladislaus Endlicher .

Bedeutend fur seine spatere wissenschaftliche Karriere wurde aber in Wien die Begegnung mit der serbischen und kroatischen Emigration. In den Landsleuten Vuk Karad?i? und Franz von Miklosich schloss Pan?i? hier Freundschaft. Insbesondere hatte er in Vuk Karad?i? einen Forderer gefunden, der sich lebhaft fur Pan?i?s weitere Vorhaben interessierte. Pan?i? hatte Vuk insbesondere sein besonderes Interesse fur eine naturwissenschaftliche Erforschung Bosnien mitgeteilt und Vuk selbst hatte in ihm das Interesse fur die Lander der Balkanhalbinsel aus seinen Berichten zu Bosnien und Serbien weiter vertieft. Uber die bereits vorhandenen Kenntnisse Pan?i?s der adriatischen und der pannonischen Flora und Vegetation bildete Bosnien das logische verbindende Glied um den weiteren geografischen Zusammenhang der regionalen Flora zu studieren. Vuk Karad?i? war daraufhin bestrebt Gelder fur ein gemeinsames Vorhaben in Bosnien uber seine russischen Kontakte aufzutreiben. [5]

Serbien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ikonographie von Acer macropterum Vis. (eigentlich Acer heldreichii spp. visianii ) aus Visianis Plantarum serbicarum pemptas 1860. Dieser stammt aus einer serbischen Aufsammlung von Josif Pan?i?

Als Protege Vuk Karađi?s kam Pan?i? 1846 erstmals nach Belgrad. Nachdem dort Aleksandar Karađorđevi? Regent war und Vuk Karađi? selbst als Anhanger der Obrenovi?-Dynastie bei der Monarchie in schlechtem Ruf stand, blieb der Empfang fur Pan?i? in Serbien wider Erwarten kuhl. [7]

Pan?i? bewarb sich im Innenministerium bei Ilja Gara?anin um eine Anstellung. Wahrend seiner Wartezeit auf eine Antwort begann Pan?i? im nur 14.000 Einwohner fassenden Belgrad aber schon die ersten botanischen Exkursionen, die ihn bis in die Umgebung des Avala fuhrten. Nach einer erfolglosen Audienz bei Gara?anin, in der Pan?i? seinen Wunsch geaußert hatte, in U?ice an der bosnischen Grenze eine Anstellung zu finden, trat uberraschend der Außenminister Avram Petronijevi? an Pan?i? heran mit der Bitte, ihm bei der Eindammung der Typhus -Epidemie, die bei seinen Arbeitern in seiner Glasfabrik bei Para?in ausgebrochen war, zu helfen. Gara?anin selbst hegte anfangs den Verdacht einer Spionagetatigkeit Pan?i?s fur das Ausland und teilte dies Petronijevi? mit: ?Der Junge ist entweder viel zu geschickt und außerordentlich gut auf Spionagearbeit vorbereitet oder viel zu dumm und selten naiv, oder er ist wirklich nicht alltaglich ehrlich und voller Integritat. Ich wunschte, Letzteres ware wahr.“

Wahrend der Typhus-Epidemie erkrankten 68 an der Krankheit und 11 fanden dadurch den Tod. Pan?i? fand im nahegelegenen Jagodina ab Januar 1847 eine feste Anstellung als Arzt, wo er schon bald die arztliche Betreuung des gesamten Bezirks zu ubernehmen hatte. Ende 1847 wurde er als Bezirksarzt nach Kragujevac beordert. 1847 erbat er die Entlassung aus der osterreichischen Staatsangehorigkeit und beantragte die serbische. Zudem lernte er im selbigen Jahr seine spatere Frau Ljudmila Mileva, die Tochter des Barons Kordon, in ?uprija kennen. Er trat in die serbisch-orthodoxe Kirche ein, und 1849 fand die Trauung mit Ljudmila in der Kirche von ?a?ak statt. Sie hatten zusammen drei Sohne und vier Tochter, zwei Sohne verstarben jedoch schon als Kleinkinder.

Pan?i? als Lehrer, Abgeordneter und Initiator des Botanischen Gartens Belgrads [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Lehrauftrag am Lyceum in Belgrad [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seit 1853 war Pan?i? am Lyceum in Belgrad als außerordentlicher Professor angestellt. Das Lyceum befand sich in der Zeit im Konak der Furstin Ljubica im Stadtteil Sava Mala, einem Stadtteil innerhalb der Schanze von Belgrad der uberwiegend serbisch besiedelt war. Damals war Belgrad noch durch die osmanische Besatzung der Festung von Belgrad durch die Osmanen sowie die zahlreichen Muslimischen Haushalte ein uberwiegend orientalisch anmutender Ort. 1854 bekam Pan?i? auch endlich den serbischen Pass zugesprochen und wurde damit auch ordentlicher Professor am Lyceum. Hier unterrichtete Pan?i? Botanik, Zoologie, Geologie und Mineralogie, sowie fast 15 Jahre lang Agronomie. Wahrscheinlich anderte Pan?i? auch um 1854 seinen Vornamen Josip in Josif um. 1866, 1868, 1869, 1870, 1871 und 1872 wurde Pan?i? jeweils zum Rektor der Velika ?kola, dem Vorlaufer der Universitat Belgrad berufen.

Politische Amter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In zwei Legislaturen war Pan?i? Abgeordneter der Skup?tina, 1870 und 1871. 1880 wurde er Prasident des Kulturrates im Kulturministerium, 1884 Mitglied des Staatsrates, das als hochstes Amt in der Staatsadministration angesehen wurde. Als 1886 die Serbische Akademie der Wissenschaften und Kunste ins Leben gerufen wurde er 1887 auf das Amt des Prasidenten der Akademie berufen.

Grundung des Botanischen Gartens [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1874 wurde Pan?i?s Gesuch zur Grundung eines botanischen Gartens in Belgrad bewilligt. Dieser wurde auf dem unbebauten Uferbereich zwischen Donau und der Dunavska ulica eingerichtet. Da dieser jedoch schon 1887 von einem Donauhochwasser verwustet wurde, bat Pan?i? um einen geeigneteren Platz. Dieser wurde jedoch erst ein Jahr nach Pan?i?s Ableben im ehemaligen Obstgarten des Großvaters Jevrem von Milan Obrenovi? ubertragen. Als einzige Bedingung musste der Garten den Namen Jevremovac in Erinnerung an Jevrem tragen. Dieser ist bis heute Belgrads botanischer Garten, in dem sich botanisches Institut und das Herbar des botanischen Instituts befinden.

Wissenschaftlich Ertrage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Botanik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Paneel im Nationalpark Tara am Locus classicus von Pan?i?s Erstfund der Omorika
Pan?i?s Mausoleum liegt auf dem hochsten Punkt des Pan?i?ev vrh und ist zur Ganze von militarischen Anlagen umgeben.
Nahaufnahme von Pan?i?s Mausoleum

Anfanglich ubergab Pan?i? seine neu entdeckten Pflanzen zumeist an Roberto de Visiani . So ubergab er ihm unter anderen seinen Fund der nordlichen Unterart des Griechischen Ahorns ( Acer heldreichii ssp. visianii ), welchen er 1856 am Javor und Jastrebac gesammelt hatte. Seine erste Veroffentlichung nach zehnjahrigem Aufenthalt in Serbien gab Pan?i? 1856 unter dem Titel ?Verzeichnis der in Serbien wildwachsenden Phanerogamen nebst Diagnosen einiger neuer Arten“ . In der Arbeit fuhrte er 1806 Pflanzenarten auf, darunter einige neu beschriebene, sowie infraspezifisch bislang unbeschriebene Formen. 1865 erschien die erste Flora: ?Flora u Beogradskoj okolini“ , die in sechs Auflagen erschien (I: 1865; II: 1878; III: 1882; IV: 1885; V: 188; VI: 1892). 1874 erschien Pan?i?s Hauptwerk die in 28-jahriger Arbeit erarbeitete Flora des Furstentums Serbien: ?Flora Kne?evine Srbije“ . Mit dem 1884 erschienenen Nachtrag wurden darin 2422 Hohere Pflanzenarten aufgefuhrt, darunter 31 bisher noch nicht beschriebenen Arten. Zur Bulgarischen Flora veroffentlichte Pan?i? 1883 das Florenwerk ?Građa za floru Kne?evine Bugarske“ sowie 1886 die Nachtragungen in der ?Nova građa za floru Kne?evine Bugarske“ . Von Bedeutung ist auch Pan?i?s Bearbeitung von 1875 im ?Elenchus Plantarum Vascularuium Quas Aestate a. 1873 in Crna Gora“ seiner im August und September 1873 nach Montenegro unternommenen Reise, die ihn uber die Karsthochgebirge der Kustendinariden im Orjen und Lov?en bis in die Nordmontenegrinischen Hochgebirge von Durmitor, Sinjavina, Vojnik, Komovi, sowie die Gebirge an den Oberlaufen von Tara und Mora?a gefuhrt hatte.

Damit hatte Pan?i? als Zweiter nach Pantoscsek, der ein Jahr vor Pan?i? die zentraldinarischen Lander floristisch erkundet hatte und auch ins Zentrum der Sudostdinariden vorgedrungen war, die schwierigste Gebirgsregion der Balkanhalbinsel gemeistert.

Pan?i? zu Ehren tragen zahlreiche Pflanzenarten sein Epithet, u. a. die Beifuß-Art Artemisia pancicii , Cardamine pancicii Hay. , Aquilegia pancicii , Valeriana pancicii Hal. & Bald. , Cicerbita pancicii (Vis.) Beauv. und die Sommerwurz-Art Orobanche pancicii . Erst 2013 wurde die ursprunglich von Pan?i? 1867 im Bereich des heutigen Tara-Nationalparks als Aquilegia thalictrifolia gesammelte Akelei als eigenstandige Art anerkannt; fur eine der beschriebenen Varietaten wurde das Epithet pancicii gewahlt ( Aquilegia nikolicii var. pancicii ). [8] Der Gattungsname Pancicia Vis. aus der Familie der Doldenblutler (Apiaceae) wurde ebenso in Erinnerung an Pan?i? vergeben. [9]

Die bedeutendsten von Pan?i? erstbeschriebenen Arten stellen zweifellos die beiden in Serbien aus der tropischen Gattung der Gesneriacea vorkommenden Felsenteller : Nathalia-Felsenteller Ramonda nathaliae und Serbischer Felsenteller Ramonda serbica .

In der Dendroflora hatte Pan?i? den Ahorn Acer intermedium und naturlich seine Omorika-Fichte, die Serbische Fichte Picea omorika erstbeschrieben. Als die Gebeine 1951 in sein Mausoleum auf den Kopaonik getragen wurden, wurden diese in einen speziell aus Omorika-Fichtenholz hergestellten Sarg gelegt.

Die Entdeckung der Omorika-Fichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Keine andere Entdeckung Pan?i?s wurde mit so großem Interesse von Seiten der botanischen Wissenschaft aufgenommen und wurde im allgemeinen Bewusstsein des serbischen Volkes zu Pan?i?s Verdiensten gerechnet wie seine jahrzehntelange Odyssee auf der Suche nach der legendaren Omorika. In dem zusatzlichen serbischen Begriff omorika zur etymologischen Unterscheidung der bekannten europaischen Arten der Kieferngewachse von jela (Tanne), smrka (Fichte) und bor (Kiefer) vermutete Pan?i? eine unbestimmte Form eines Nadelbaumes, der nichts mit den weithin bekannten Arten zu tun hatte. Omorika tauchte als Begriff auch in den Epen der serbischen Volksliedtradition auf, wie auch als Lemma in Vuk Karađi? serbischen Worterbuch. Jedoch konnte niemand mit Bestimmtheit sagen, was die Signifikation von Omorika tatsachlich im botanischen Sinne bedeutete.

Zum ersten Mal stolperte Pan?i? uber das Vorkommen der Omorika aus Mitteilungen von Ortsansassigen, als er in der Umgebung von U?ice 1855 botanisierte. Niemand war jedoch im Stande, ihm den Baum zu zeigen. 1861 besuchte er die Tara-Gebirgsregion, konnte jedoch keine Omorika ausfindig machen. Als er nach zwei weiteren, vergeblichen Versuchen 1865 die Idee hatte, sich von der Forstbehorde Westserbiens Zweige aller auf Tara, Zlatibor und den Bergen der U?icer Gemeinde wachsenden Nadelbaume fur die Velika ?kola zukommen zu lassen, unterstutzte das Kultusministerium Serbiens Pan?i?s Vorhaben.

Sein Gesuch wurde an die Amter Westserbiens weitergeleitet, und von allen dort vorkommenden Nadelbaumen wurden Zweige und Fruchtstande gesammelt und an Pan?i?s Kabinett versendet. Kurz vor dem Winter 1865 lagen dann bei Pan?i? zwei Zweige der Omorika, jedoch ohne Orts- und Herkunftsangabe. Daher machte sich Pan?i? schon 1866 mit sechs Studenten zu einer Forschungsreise in die Gebiete auf, wo er die Omorika vermutete, jedoch wiederum ohne Erfolg zu haben. Erst 1876 sollte er die Omorika auf der Tara bei Zaovine entdecken. Das Ratsel war damit wissenschaftlich gelost.

Die fur eine europaische Nadelbaumart sehr kleine Verbreitung an den Kalkfelsen im Mittelabschnitt der Drina , die sehr schone, schmal zylindrische Wuchsform, wie die fur eine Fichte ungewohnliche, da tannenahnliche Benadelung, hoben Pan?i?s Entdeckung uber den botanischen Ruhm zu einem in der Hortikultur und Landschaftsgestaltung gesucht ansehnlichen Baum. Dadurch stellen Omorika-Fichten heute einen der meistgenutzten Nadelbaume der Vorstadtgarten. Zusatzlich besteht die taxonomischen Besonderheit, dass die Omorika nur mit bestimmten Fichten des Himalaya und der pazifischen Gebirge enger verwandt ist als mit allen anderen Eurasischen.

Pan?i?s Nomenklatur der Omorika-Fichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auf Pan?i?s Eintrag im Herbarbogen seiner 1875 in Zaovine gesammelten Omorika vergab er den wissenschaftlichen Namen Abies omorika . [10] Als sogenannter Nomen nudum wird er daher als Etikettname korrekt als Abies omorika Pan?. in sched. (1875), ≪nom. nudum≫ bezeichnet. Damit war der Taxon weder wissenschaftlich veroffentlicht noch wissenschaftlich korrekt benannt. 1876 veroffentlichte Pan?i? in seiner Abhandlung Eine neue Conifere in den ostlichen Alpen. Von Dr. J. Pan?i? die Omorika-Fichte unter dem wissenschaftlichen Namen Pinus omorika . Damit war auch dieser Gattungsname wiederum nicht gultig, da Pinus der Gattungsname der Kiefern ist. Erst 1887 publizierte Pan?i? den korrekten Namen Picea omorika in der Schrift Omorika nova fela ?etinara u Srbiji . [11]

Herbarium Pancicianum [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sein umfassendes Herbar, das nicht nur aus seinen eigenen Belegen aus dem Banat, Ungarn, Montenegro, Serbien und Bulgarien sowie von seinen Besuchen in Italien und Osterreich bestand, bildete mit den Zusendungen von Herbarexsikata befreundeter Botaniker auf der ganzen Welt das erste wissenschaftliche Herbarium Serbiens. Mit dem eigenhandigen Uberlassen seines Herbares an die Velika ?kola ist 1860 das offizielle Grundungsdatum des Herbariums des Botanischen Institutes Belgrad (BEOU). Dieses hat heute einen Fonds von 180.000 Belegen und umfasst eines der wichtigsten Herbare zur Erforschung der Balkanischen Flora.

Zoologie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Pan?i?s faunistische Arbeiten umfassen Werke zur Ihtiologie, Ornithologie und Entomologie: Ribe u Srbiji (1860), Ortoptere u Srbiji (1876), Ptice u Srbiji po analiti?kom metodu (1876). Als Lehrer am Belgrader Lyceum gab Pan?i? auch das zoologische Lehrbuch der Schule heraus: Zoologija (1864).

Mineralogie und Geologie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seine Arbeiten zur Mineralogie und Geologie umfassen nur die Lehrbucher des Lyceums: Mineralogija i geologija (1866).

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Florenwerke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • De Visiani, Roberto, Pan?i?, J.: Plantae serbicae rariores aut novae . A Prof. Roberto de Visiani et Prof. Josepho Pan?i? descriptae et iconibus illustratae. Decas I. ? Typis J. Antonelli, Venetiis, 1862, 26 pp, Tab. I-VII. (Ex Vol. X, Memor. Imp. Reg. Institut), 1862
  • Flora agri belgradensis , 1865
  • De Visiani, Roberto, Pan?i?, J.: Plantae serbicae rariores aut novae . A Prif. Roberto de Visiani et Prof. Josepho Pan?i? descriptae et icinibus illustratae. Decas II. ? Typis J. Antonelli edit., Venetiis, 1866, 18 pp., Tab. VIII-XV. (Ex Vol. XII, Memor. Imp. Reg. Institut), 1866
  • De Visiani, Roberto, Pan?i?, J.: Plantae serbicae rariores aut novae . A Prof. Roberto de Visiani et Prof. Josepho Pan?i? descriptae et iconibus illustratae. Decas, III. ? Typis J. Antonelli edit., Venetiis, 1870.-21 pp., Tab. XVI-XXI. (Ex Vol. XV, Memor. del. R. Istituto), 1870
  • ?umsko drve?e i bilje u Srbiji . Napisao Dr. Josif Pan?i?. ? Glasnik Srpskog u?enog dru?tva, Beograd, knjiga XXX, str. 129?312, 1871
  • Flora Kne?evine Srbije ili vaskularne biljke, koje u Srbiji divlje rastu. Po analiti?kom metodu slo?io Dr. Josif Pan?i?. Flora Principatus Serbiae . ? Dr?avna ?tamparija, Beograd, XXXIV, 798 pp., 1874
  • Elenchus plantarum vascularium quas aestate a. 1873 in Crna Gora legit. Dr. Jos. Pan?i? , Belgradi, Edidit Societas Erudita Serbica. ? Typographia status, VII, 106 pp., 1875 [1]
  • Građa za Floru Kne?evine Bugarske . ? Glasnik Srpskog u?enog dru?tva, Beograd, 1883, knjiga 53, str. 161-231., 1883
  • Dodatak Flori Kne?evine Srbije od Dr-a Josifa Pan?i?a ? Additamenta ad Floram Principatus Serbiae . ? Izdanje Kraljevske srpske dr?avne ?tamparije, Beograd, 253 pp., 1884
  • Nova građa za Floru Kne?evine Bugarske od d-ra J. Pan?i?a . ? Glasnik Srpskoga U?enog Dru?tva, Beograd, knjiga 66, 103?146, 1886

Artbeschreibungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Eine neue Conifere in den ostlichen Alpen. Von Dr. J. Pan?i? . ? In der furstl.-serbischen Staatsdruckerei, Belgrad, 8 pp, 1876
  • Omorika nova fela ?etinara u Srbiji . ? Te?ak, Beograd, Januar 1887, godina XVIII, broj 1, 1?8, Tab. I i II, 1887

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b c Radomir Mandi?: Живот и прик?учени?а ?осифа Панчи?а. ( Memento des Originals vom 9. Oktober 2014 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/politikin-zabavnik.rs In: Politikin Zabavnik, 3202, 4-7, 21. Juni 2013
  2. O Josifu Pan?i?u. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 24. April 2013 ; abgerufen am 16. Juli 2013 .   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.pancic.org
  3. Spasa Sotirov, Branislav Miltojevi?: Pobedio ? ?ivot. 2. Teil des Feuilletons zum 120. Todestag Pan?i?s in den Ve?ernje Novosti , 28. Februar 2008
  4. Spasa Sotirov, Branislav Miltojevi?: Burno u Pe?ti. 3. Teil des Feuilletons zum 120. Todestag Pan?i?s in den Ve?ernje Novosti , 29. Februar 2008
  5. a b Spasa Sotirov, Branislav Miltojevi?: Razgovori sa Vukom. 4. Teil des Feuilletons zum 120. Todestag Pan?i?s in den Ve?ernje Novosti , 1. Marz 2008
  6. a b c d Josif Pan?i?: Zur Moosflora des nordostlichen Banates. In: Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien. 1861, S. 93?96 ( zobodat.at [PDF; 334 kB]).
  7. Spasa Sotirov, Branislav Miltojevi?: Klimava drzava. 5. Teil des Feuilletons zum 120. Todestag Pan?i?s in den Ve?ernje Novosti , 2. Marz 2008
  8. Marjan Niketi?, Pavle Cikovac, Vladimir Stevanovi? 2013: Taxonomic and nomenclature notes on Balkan columbines ( Aquilegia L., Ranunculaceae). In: Bulletin of the Natural History Museum Belgrade, 6: 33-42. PDF ( Memento des Originals vom 1. August 2019 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.nhmbeo.rs
  9. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen ? Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin , Freie Universitat Berlin , Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018 .
  10. Etikett des Omorika-Belegs im Herbarium Pancicianum
  11. Picea omorika Pan?i?s Holotypus im Herbar BEOU im Botanischen Institut in Belgrad