Josif Pan?i?
(
serbisch
-
kyrillisch
?осиф Панчи?
); Vorname auch in der Variante
Josip
, (
serbisch
-
kyrillisch
?осип
) (*
17. April
1814
in
Bribir
,
Komitat Modru?-Rijeka
,
Konigreich Kroatien und Slawonien
,
Osterreich-Ungarn
, heute Teil von
Novi Vinodolski
,
Kroatien
; †
8. Marz
1888
in
Belgrad
) war ein Naturforscher und
Botaniker
, der die Grundlagen der modernen
botanischen
und
zoologischen
Erforschung Serbiens schuf. Sein offizielles
botanisches Autorenkurzel
lautet ?
Pan?i?
“.
Pan?i? war der erste einheimische Botaniker, der eine vollstandige regionale Flora zu den Landern der Balkanhalbinsel herausgeben konnte. Seit 1853
Professor
am Belgrader Lyceum der spateren ?Velika ?kola“ und deren sechsmaliger Rektor, wurde er 1887 auch zum ersten Prasidenten der
Serbischen Akademie der Wissenschaften und Kunste
gewahlt. 1880 wurde er vom Ministerium fur Kultur als Prasident der Kulturreferates eingesetzt. Pan?i? war zwei Mal Abgeordneter der Skup?tina.
[1]
Er war Initiator der Grundung des
Botanischen Gartens Jevremovac
in Belgrad und dessen erster Direktor.
Hauptsachlich war Pan?i? in Serbien tatig, zu dessen floristischen Erforschung er die wissenschaftlichen Grundlagen schuf. Seine Forschungsreisen fuhrten ihn aber auch in die benachbarten Lander und Regionen, so in die
Herzegowina
,
Bulgarien
[2]
und nach
Montenegro
, wo er unter anderem die floristischen Pionierarbeiten in den schwer zuganglichen
dinarischen Hochgebirge
im
Durmitor
,
Komovi
und den
Orjen
an der
Bucht von Kotor
einleitete. Hier bestieg er als einer der ersten Botaniker uberhaupt die
Velika Jastrebica
. Pan?i?s Herbar, das er selbst schon 1860 dem Belgrader Lyceum vermachte, ist heute als abgesonderter Teil im Herbar des Botanischen Institutes in Belgrad im Botanischen Garten hinterlegt und sein wichtigster Bestandteil.
Fur besonderes Aufsehen sorgte seine letztlich erfolgreiche zwanzigjahrige Suche nach der sogenannten ?Omorika“ (
Serbischen Fichte
), deren Fund in den Schluchten des Tara-Gebirges und deren systematische Stellung innerhalb der eurasischen
Fichten
als botanische Sensation gewertet wurde.
[1]
Pan?i? zu Ehren tragt sie in den Balkanlandern heute den Trivialnamen ?Pan?i?eva omorika“.
Nach Pan?i?s eigenem Wunsch wollte er auf dem
Kopaonik
begraben werden; seine Gebeine und die seiner Familie wurden daher 1951 in einem Mausoleum auf dem hochsten Gipfel des Kopaonik dem ?Pan?i?ev vrh“ bestattet. Nachdem die NATO-Allianz 1999 auch die militarischen Anlagen der Vojska Jugoslavije auf dem
Pan?i?ev vrh
bombardierte, wurde sein Mausoleum teilzerstort.
[1]
Josif Pan?i? wurde 1814 in einer
bunjewatzischen
Familie in Ugrine an der nordkroatischen Kustenzone in der
Kroatischen Militargrenze
geboren, sein Vater hieß Pavel Pan?i?. Pavel war der Sohn eines osterreichischen Freiwilligen der Turkenkriege, der aus der Umgebung von
Ni?
stammte.
[3]
Pan?i?s Großvater hatte im Vorland des
Velebit
, Land in der Funktion als Wehrbauer zugeteilt bekommen. Der Geburtsort Pan?i?s, das Dorf Ugrine, liegt in der Umgebung Brbirs, einem kleinen Ort zwischen Novi Vinodolski und
Bakar
an den Sudhangen des nordlichen Velebit zum Kvarner Golf. Seine Familie war in der Landwirtschaft tatig, in der neben Acker- und Weinbau Viehhaltung das Uberleben der Familie sicherte. Als Josip wurde er als viertes Kind der Familie geboren. Mit drei Jahren erkrankte er an
Pocken
, aufgrund dessen Josips Gesicht zeitlebens durch tiefe Narben entstellt blieb. Josip musste als Kind das Vieh der Eltern huten, wurde jedoch mit sechs Jahren von seinem Onkel Grgur, der ein angesehener Pater in Gospi? war, zum Besuch der Grundschule bei ihm in Gospi? aufgefordert. Dem Abschluss der Grundschule nachfolgend schrieb Grgur Josip am Gymnasium in
Rijeka
ein.
Grgur sichert Josip auch nach Beendigung der Mittelschule den weiteren Bildungsgang und gab ihm 1830 das notige Geld, um nach Zagreb zu reisen und sich an der Universitat einzuschreiben. Sein Studium fing er an der
philosophischen Fakultat
an der
Universitat Zagreb
an, wandte sich aber bald mit der Bitte an Grgur, lieber die Vorlesungen der Naturwissenschaften in
Pest
zu besuchen. Mit einer Apanage seines Onkels von 15 Forint monatlich, konnte sich Pan?i? so an der medizinischen Fakultat in Pest einschreiben. Da das Geld nicht ausreichte, um in einer Großstadt zu leben, verdiente sich Pan?i? in Pest das fehlende Einkommen als Privatlehrer dazu und unterrichtete Franzosisch und Italienisch. Auch aufgrund der mangelnden finanziellen Mittel und seiner Verpflichtung, das fehlende Geld selbst zu erwirtschaften, zog sich sein Studium in Pest uber zehn Jahre. Er erlernte hier aber insbesondere Latein, Deutsch und Ungarisch und brachte sich selber Griechisch, Franzosisch und Englisch bei.
Da wahrend Pan?i?' Aufenthalt in Pest englische Ingenieure die
Kettenbrucke uber die Donau
errichteten, nutzte er die Chance, von den Bauarbeitern Englisch zu erlernen.
[4]
Da Pan?i? Onkel durch das lange Studium argwohnte das er viel Zeit in Cafehausern und auf Soires verbringe, stellte er die weiteren Apanagen ein. Pan?i? selbst war aber nur durch seine Arbeitsverpflichtungen, durch die er viele Prufungen und Vorlesungen verpasste, gezwungen so lange als Student in Pest zu bleiben. Nachdem er seinem Onkel dieselben Grunde mitteilte, wurde ihm die monatliche Apanage aber wieder zugesandt.
Eine Ausnahme in Pan?i?s studentische Verpflichtungen stellten die stets regelmaßig besuchten Vorlesungen des Professors fur Botanik J. Sedler, die auch zentral fur Pan?i?s weiteren Werdegang waren. Dem Interesse der Botanik gegenuber legte er daher auch seine Doktorarbeit im Fach Botanik ab. So beendete Pan?i? 1843 sein Studium mit der Dissertation ?Taxilogia Botanica“ und wurde am 9. September 1943 zum Mediziner berufen. Gleichzeitig hatte er sich den Titel eines Doktors der Botanik erworben.
Nach Beendigung seines Studiums blieb die Existenzsicherung durch Aufnahme einer Tatigkeit als Privatmediziner Pan?i?s einzige Moglichkeit, sich weiterhin in Pest ein Einkommen zu sichern. Nur mit Muhe konnte er sich zu dem beruflichen Einstieg als Doktor der Medizin durchringen, da seine Leidenschaft vornehmlich der naturwissenschaftlichen Forschung galt. Pan?i? siedelte nach Budim uber und eroffnete ohne viel Enthusiasmus in Nahe des Gergelez Bades eine Privatordination. Nachdem Pan?i? jedoch gewahr wurde, dass damit ein geregeltes Einkommen nicht zu verdienen war, eroffnete sich die unvorhergesehene Moglichkeit in der Minenstadt Ruckberg im nordlichen Banat bei den wohlhabenden Bergwerksbesitzern und Beamten Hofmann und Mederschtach die Erziehung ihrer Kinder zu ubernehmen.
[5]
[6]
Das Angebot, als Hauslehrer im Banat ein solides Einkommen von 400 Forint jahrlich zu verdienen, eine bezahlte Unterkunft und Verpflegung gestellt zu bekommen, sowie genug freistehende Zeit fur seinen Forschungsreisen zu finden, bildete fur Pan?i? den Einstieg in seine eigentliche Laufbahn als Naturwissenschaftler.
[6]
Ohne viel nachzudenken gab er seine Privatordination in Budapest auf und begab sich in die neue Arbeitsumgebung. In seiner Freizeit nutzte er die Moglichkeit geologische, zoologische und botanische Forschungen in der Umgebung zu betreiben. Mit Mineningenieuren klassifizierte er die Gesteine und Mineralien in den Bergwerken; botanische Exkursionen fuhrten ihn in die
Karpaten
(u. a. Hatszeger Tal), die Sanddunen der
Deliblatska pe??ara
und die Berge um den Donaudurchbruch im
Eisernen Tor
.
[6]
Nachdem die ihm anvertrauten Kinder ihre schulische Ausbildung abgeschlossen hatten, reiste Pan?i? nach den zwei, wie er selbst mitteilte, glucklichen Jahren 1845 zuerst in seinen Heimatgegend Brbir, um dann in
Wien
die Moglichkeiten einer wissenschaftlichen Laufbahn zu sondieren.
Mit dem Herbarmaterial und den geologischen Sammlungen aus dem Banat reiste er zur weiteren Bestimmung 1845 nach Wien.
[6]
Im
Naturhistorischen Museum Wien
determinierte er unter anderem seine Herbarsammlung und trat schon bald in Kontakt zu den ansassigen Botanikern. Wien war zudem eine der wichtigsten Forschungsstatten der Botanik in Europa.
Johann Heuffel
nutzte auch als Erster Pan?i?s Belege aus dem Banat. An der Wiener Universitat besuchte Pan?i? zudem die botanischen Vorlesungen von
Stephan Ladislaus Endlicher
.
Bedeutend fur seine spatere wissenschaftliche Karriere wurde aber in Wien die Begegnung mit der serbischen und kroatischen Emigration. In den Landsleuten
Vuk Karad?i?
und
Franz von Miklosich
schloss Pan?i? hier Freundschaft. Insbesondere hatte er in Vuk Karad?i? einen Forderer gefunden, der sich lebhaft fur Pan?i?s weitere Vorhaben interessierte. Pan?i? hatte Vuk insbesondere sein besonderes Interesse fur eine naturwissenschaftliche Erforschung Bosnien mitgeteilt und Vuk selbst hatte in ihm das Interesse fur die Lander der Balkanhalbinsel aus seinen Berichten zu Bosnien und Serbien weiter vertieft. Uber die bereits vorhandenen Kenntnisse Pan?i?s der adriatischen und der pannonischen Flora und Vegetation bildete Bosnien das logische verbindende Glied um den weiteren geografischen Zusammenhang der regionalen Flora zu studieren. Vuk Karad?i? war daraufhin bestrebt Gelder fur ein gemeinsames Vorhaben in Bosnien uber seine russischen Kontakte aufzutreiben.
[5]
Als Protege Vuk Karađi?s kam Pan?i? 1846 erstmals nach Belgrad. Nachdem dort
Aleksandar Karađorđevi?
Regent war und Vuk Karađi? selbst als Anhanger der Obrenovi?-Dynastie bei der Monarchie in schlechtem Ruf stand, blieb der Empfang fur Pan?i? in Serbien wider Erwarten kuhl.
[7]
Pan?i? bewarb sich im Innenministerium bei
Ilja Gara?anin
um eine Anstellung. Wahrend seiner Wartezeit auf eine Antwort begann Pan?i? im nur 14.000 Einwohner fassenden Belgrad aber schon die ersten botanischen Exkursionen, die ihn bis in die Umgebung des Avala fuhrten. Nach einer erfolglosen Audienz bei Gara?anin, in der Pan?i? seinen Wunsch geaußert hatte, in U?ice an der bosnischen Grenze eine Anstellung zu finden, trat uberraschend der Außenminister
Avram Petronijevi?
an Pan?i? heran mit der Bitte, ihm bei der Eindammung der
Typhus
-Epidemie, die bei seinen Arbeitern in seiner Glasfabrik bei
Para?in
ausgebrochen war, zu helfen. Gara?anin selbst hegte anfangs den Verdacht einer Spionagetatigkeit Pan?i?s fur das Ausland und teilte dies Petronijevi? mit: ?Der Junge ist entweder viel zu geschickt und außerordentlich gut auf Spionagearbeit vorbereitet oder viel zu dumm und selten naiv, oder er ist wirklich nicht alltaglich ehrlich und voller Integritat. Ich wunschte, Letzteres ware wahr.“
Wahrend der Typhus-Epidemie erkrankten 68 an der Krankheit und 11 fanden dadurch den Tod. Pan?i? fand im nahegelegenen
Jagodina
ab Januar 1847 eine feste Anstellung als Arzt, wo er schon bald die arztliche Betreuung des gesamten Bezirks zu ubernehmen hatte. Ende 1847 wurde er als Bezirksarzt nach
Kragujevac
beordert. 1847 erbat er die Entlassung aus der osterreichischen Staatsangehorigkeit und beantragte die serbische. Zudem lernte er im selbigen Jahr seine spatere Frau Ljudmila Mileva, die Tochter des Barons Kordon, in ?uprija kennen. Er trat in die serbisch-orthodoxe Kirche ein, und 1849 fand die Trauung mit Ljudmila in der Kirche von ?a?ak statt. Sie hatten zusammen drei Sohne und vier Tochter, zwei Sohne verstarben jedoch schon als Kleinkinder.
Pan?i? als Lehrer, Abgeordneter und Initiator des Botanischen Gartens Belgrads
[
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Seit 1853 war Pan?i? am Lyceum in Belgrad als außerordentlicher Professor angestellt. Das Lyceum befand sich in der Zeit im Konak der Furstin Ljubica im Stadtteil Sava Mala, einem Stadtteil innerhalb der Schanze von Belgrad der uberwiegend serbisch besiedelt war. Damals war Belgrad noch durch die osmanische Besatzung der Festung von Belgrad durch die Osmanen sowie die zahlreichen Muslimischen Haushalte ein uberwiegend orientalisch anmutender Ort. 1854 bekam Pan?i? auch endlich den serbischen Pass zugesprochen und wurde damit auch ordentlicher Professor am Lyceum. Hier unterrichtete Pan?i? Botanik, Zoologie, Geologie und Mineralogie, sowie fast 15 Jahre lang Agronomie. Wahrscheinlich anderte Pan?i? auch um 1854 seinen Vornamen Josip in Josif um. 1866, 1868, 1869, 1870, 1871 und 1872 wurde Pan?i? jeweils zum Rektor der Velika ?kola, dem Vorlaufer der Universitat Belgrad berufen.
In zwei Legislaturen war Pan?i? Abgeordneter der Skup?tina, 1870 und 1871. 1880 wurde er Prasident des Kulturrates im Kulturministerium, 1884 Mitglied des Staatsrates, das als hochstes Amt in der Staatsadministration angesehen wurde. Als 1886 die Serbische Akademie der Wissenschaften und Kunste ins Leben gerufen wurde er 1887 auf das Amt des Prasidenten der Akademie berufen.
1874 wurde Pan?i?s Gesuch zur Grundung eines botanischen Gartens in Belgrad bewilligt. Dieser wurde auf dem unbebauten Uferbereich zwischen Donau und der Dunavska ulica eingerichtet. Da dieser jedoch schon 1887 von einem Donauhochwasser verwustet wurde, bat Pan?i? um einen geeigneteren Platz. Dieser wurde jedoch erst ein Jahr nach Pan?i?s Ableben im ehemaligen Obstgarten des Großvaters Jevrem von Milan Obrenovi? ubertragen. Als einzige Bedingung musste der Garten den Namen Jevremovac in Erinnerung an Jevrem tragen. Dieser ist bis heute Belgrads botanischer Garten, in dem sich botanisches Institut und das Herbar des botanischen Instituts befinden.
Anfanglich ubergab Pan?i? seine neu entdeckten Pflanzen zumeist an
Roberto de Visiani
. So ubergab er ihm unter anderen seinen Fund der nordlichen Unterart des
Griechischen Ahorns
(
Acer heldreichii
ssp.
visianii
), welchen er 1856 am Javor und Jastrebac gesammelt hatte.
Seine erste Veroffentlichung nach zehnjahrigem Aufenthalt in Serbien gab Pan?i? 1856 unter dem Titel
?Verzeichnis der in Serbien wildwachsenden Phanerogamen nebst Diagnosen einiger neuer Arten“
. In der Arbeit fuhrte er 1806 Pflanzenarten auf, darunter einige neu beschriebene, sowie infraspezifisch bislang unbeschriebene Formen. 1865 erschien die erste Flora:
?Flora u Beogradskoj okolini“
, die in sechs Auflagen erschien (I: 1865; II: 1878; III: 1882; IV: 1885; V: 188; VI: 1892). 1874 erschien Pan?i?s Hauptwerk die in 28-jahriger Arbeit erarbeitete Flora des Furstentums Serbien:
?Flora Kne?evine Srbije“
. Mit dem 1884 erschienenen Nachtrag wurden darin 2422 Hohere Pflanzenarten aufgefuhrt, darunter 31 bisher noch nicht beschriebenen Arten.
Zur Bulgarischen Flora veroffentlichte Pan?i? 1883 das Florenwerk
?Građa za floru Kne?evine Bugarske“
sowie 1886 die Nachtragungen in der
?Nova građa za floru Kne?evine Bugarske“
. Von Bedeutung ist auch Pan?i?s Bearbeitung von 1875 im
?Elenchus Plantarum Vascularuium Quas Aestate a. 1873 in Crna Gora“
seiner im August und September 1873 nach Montenegro unternommenen Reise, die ihn uber die Karsthochgebirge der Kustendinariden im Orjen und Lov?en bis in die Nordmontenegrinischen Hochgebirge von Durmitor, Sinjavina, Vojnik, Komovi, sowie die Gebirge an den Oberlaufen von Tara und Mora?a gefuhrt hatte.
Damit hatte Pan?i? als Zweiter nach Pantoscsek, der ein Jahr vor Pan?i? die zentraldinarischen Lander floristisch erkundet hatte und auch ins Zentrum der Sudostdinariden vorgedrungen war, die schwierigste Gebirgsregion der Balkanhalbinsel gemeistert.
Pan?i? zu Ehren tragen zahlreiche Pflanzenarten sein Epithet, u. a. die
Beifuß-Art
Artemisia pancicii
,
Cardamine pancicii
Hay.
,
Aquilegia pancicii
,
Valeriana pancicii
Hal. & Bald.
,
Cicerbita pancicii
(Vis.) Beauv.
und die
Sommerwurz-Art
Orobanche pancicii
. Erst 2013 wurde die ursprunglich von Pan?i? 1867 im Bereich des heutigen Tara-Nationalparks als
Aquilegia thalictrifolia
gesammelte
Akelei
als eigenstandige Art anerkannt; fur eine der beschriebenen Varietaten wurde das Epithet
pancicii
gewahlt (
Aquilegia nikolicii
var.
pancicii
).
[8]
Der Gattungsname
Pancicia
Vis.
aus der Familie der
Doldenblutler
(Apiaceae) wurde ebenso in Erinnerung an Pan?i? vergeben.
[9]
Die bedeutendsten von Pan?i? erstbeschriebenen Arten stellen zweifellos die beiden in Serbien aus der tropischen Gattung der Gesneriacea vorkommenden
Felsenteller
:
Nathalia-Felsenteller
Ramonda nathaliae
und
Serbischer Felsenteller
Ramonda serbica
.
In der Dendroflora hatte Pan?i? den Ahorn
Acer intermedium
und naturlich seine Omorika-Fichte, die
Serbische Fichte
Picea omorika
erstbeschrieben.
Als die Gebeine 1951 in sein Mausoleum auf den Kopaonik getragen wurden, wurden diese in einen speziell aus Omorika-Fichtenholz hergestellten Sarg gelegt.
Keine andere Entdeckung Pan?i?s wurde mit so großem Interesse von Seiten der botanischen Wissenschaft aufgenommen und wurde im allgemeinen Bewusstsein des serbischen Volkes zu Pan?i?s Verdiensten gerechnet wie seine jahrzehntelange Odyssee auf der Suche nach der legendaren Omorika. In dem zusatzlichen serbischen Begriff omorika zur etymologischen Unterscheidung der bekannten europaischen Arten der
Kieferngewachse
von jela (Tanne), smrka (Fichte) und bor (Kiefer) vermutete Pan?i? eine unbestimmte Form eines Nadelbaumes, der nichts mit den weithin bekannten Arten zu tun hatte. Omorika tauchte als Begriff auch in den Epen der serbischen Volksliedtradition auf, wie auch als Lemma in Vuk Karađi? serbischen Worterbuch. Jedoch konnte niemand mit Bestimmtheit sagen, was die Signifikation von Omorika tatsachlich im botanischen Sinne bedeutete.
Zum ersten Mal stolperte Pan?i? uber das Vorkommen der Omorika aus Mitteilungen von Ortsansassigen, als er in der Umgebung von U?ice 1855 botanisierte. Niemand war jedoch im Stande, ihm den Baum zu zeigen. 1861 besuchte er die Tara-Gebirgsregion, konnte jedoch keine Omorika ausfindig machen. Als er nach zwei weiteren, vergeblichen Versuchen 1865 die Idee hatte, sich von der Forstbehorde Westserbiens Zweige aller auf Tara, Zlatibor und den Bergen der U?icer Gemeinde wachsenden Nadelbaume fur die Velika ?kola zukommen zu lassen, unterstutzte das Kultusministerium Serbiens Pan?i?s Vorhaben.
Sein Gesuch wurde an die Amter Westserbiens weitergeleitet, und von allen dort vorkommenden Nadelbaumen wurden Zweige und Fruchtstande gesammelt und an Pan?i?s Kabinett versendet. Kurz vor dem Winter 1865 lagen dann bei Pan?i? zwei Zweige der Omorika, jedoch ohne Orts- und Herkunftsangabe. Daher machte sich Pan?i? schon 1866 mit sechs Studenten zu einer Forschungsreise in die Gebiete auf, wo er die Omorika vermutete, jedoch wiederum ohne Erfolg zu haben. Erst 1876 sollte er die Omorika auf der Tara bei Zaovine entdecken. Das Ratsel war damit wissenschaftlich gelost.
Die fur eine europaische Nadelbaumart sehr kleine Verbreitung an den Kalkfelsen im Mittelabschnitt der
Drina
, die sehr schone, schmal zylindrische Wuchsform, wie die fur eine Fichte ungewohnliche, da tannenahnliche Benadelung, hoben Pan?i?s Entdeckung uber den botanischen Ruhm zu einem in der Hortikultur und Landschaftsgestaltung gesucht ansehnlichen Baum. Dadurch stellen Omorika-Fichten heute einen der meistgenutzten Nadelbaume der Vorstadtgarten. Zusatzlich besteht die taxonomischen Besonderheit, dass die Omorika nur mit bestimmten Fichten des Himalaya und der pazifischen Gebirge enger verwandt ist als mit allen anderen Eurasischen.
Auf Pan?i?s Eintrag im Herbarbogen seiner 1875 in Zaovine gesammelten Omorika vergab er den wissenschaftlichen Namen
Abies omorika
.
[10]
Als sogenannter Nomen nudum wird er daher als Etikettname korrekt als
Abies omorika
Pan?. in sched. (1875), ≪nom. nudum≫ bezeichnet. Damit war der Taxon weder wissenschaftlich veroffentlicht noch wissenschaftlich korrekt benannt. 1876 veroffentlichte Pan?i? in seiner Abhandlung
Eine neue Conifere in den ostlichen Alpen. Von Dr. J. Pan?i?
die Omorika-Fichte unter dem wissenschaftlichen Namen
Pinus omorika
. Damit war auch dieser Gattungsname wiederum nicht gultig, da Pinus der Gattungsname der Kiefern ist. Erst 1887 publizierte Pan?i? den korrekten Namen
Picea omorika
in der Schrift
Omorika nova fela ?etinara u Srbiji
.
[11]
Sein umfassendes Herbar, das nicht nur aus seinen eigenen Belegen aus dem Banat, Ungarn, Montenegro, Serbien und Bulgarien sowie von seinen Besuchen in Italien und Osterreich bestand, bildete mit den Zusendungen von Herbarexsikata befreundeter Botaniker auf der ganzen Welt das erste wissenschaftliche Herbarium Serbiens. Mit dem eigenhandigen Uberlassen seines Herbares an die Velika ?kola ist 1860 das offizielle Grundungsdatum des Herbariums des Botanischen Institutes Belgrad (BEOU). Dieses hat heute einen Fonds von 180.000 Belegen und umfasst eines der wichtigsten Herbare zur Erforschung der Balkanischen Flora.
Pan?i?s faunistische Arbeiten umfassen Werke zur Ihtiologie, Ornithologie und Entomologie:
Ribe u Srbiji
(1860),
Ortoptere u Srbiji
(1876),
Ptice u Srbiji po analiti?kom metodu
(1876). Als Lehrer am Belgrader Lyceum gab Pan?i? auch das zoologische Lehrbuch der Schule heraus:
Zoologija
(1864).
Seine Arbeiten zur Mineralogie und Geologie umfassen nur die Lehrbucher des Lyceums:
Mineralogija i geologija
(1866).
- De Visiani, Roberto, Pan?i?, J.:
Plantae serbicae rariores aut novae
. A Prof. Roberto de Visiani et Prof. Josepho Pan?i? descriptae et iconibus illustratae. Decas I. ? Typis J. Antonelli, Venetiis, 1862, 26 pp, Tab. I-VII. (Ex Vol. X, Memor. Imp. Reg. Institut), 1862
- Flora agri belgradensis
, 1865
- De Visiani, Roberto, Pan?i?, J.:
Plantae serbicae rariores aut novae
. A Prif. Roberto de Visiani et Prof. Josepho Pan?i? descriptae et icinibus illustratae. Decas II. ? Typis J. Antonelli edit., Venetiis, 1866, 18 pp., Tab. VIII-XV. (Ex Vol. XII, Memor. Imp. Reg. Institut), 1866
- De Visiani, Roberto, Pan?i?, J.:
Plantae serbicae rariores aut novae
. A Prof. Roberto de Visiani et Prof. Josepho Pan?i? descriptae et iconibus illustratae. Decas, III. ? Typis J. Antonelli edit., Venetiis, 1870.-21 pp., Tab. XVI-XXI. (Ex Vol. XV, Memor. del. R. Istituto), 1870
- ?umsko drve?e i bilje u Srbiji
. Napisao Dr. Josif Pan?i?. ? Glasnik Srpskog u?enog dru?tva, Beograd, knjiga XXX, str. 129?312, 1871
- Flora Kne?evine Srbije ili vaskularne biljke, koje u Srbiji divlje rastu. Po analiti?kom metodu slo?io Dr. Josif Pan?i?. Flora Principatus Serbiae
. ? Dr?avna ?tamparija, Beograd, XXXIV, 798 pp., 1874
- Elenchus plantarum vascularium quas aestate a. 1873 in Crna Gora legit. Dr. Jos. Pan?i?
, Belgradi, Edidit Societas Erudita Serbica. ? Typographia status, VII, 106 pp., 1875
[1]
- Građa za Floru Kne?evine Bugarske
. ? Glasnik Srpskog u?enog dru?tva, Beograd, 1883, knjiga 53, str. 161-231., 1883
- Dodatak Flori Kne?evine Srbije od Dr-a Josifa Pan?i?a ? Additamenta ad Floram Principatus Serbiae
. ? Izdanje Kraljevske srpske dr?avne ?tamparije, Beograd, 253 pp., 1884
- Nova građa za Floru Kne?evine Bugarske od d-ra J. Pan?i?a
. ? Glasnik Srpskoga U?enog Dru?tva, Beograd, knjiga 66, 103?146, 1886
- Eine neue Conifere in den ostlichen Alpen. Von Dr. J. Pan?i?
. ? In der furstl.-serbischen Staatsdruckerei, Belgrad, 8 pp, 1876
- Omorika nova fela ?etinara u Srbiji
. ? Te?ak, Beograd, Januar 1887, godina XVIII, broj 1, 1?8, Tab. I i II, 1887
- Constantin von Wurzbach
:
Pan?i?, Joseph
.
In:
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
.
21. Theil. Kaiserlich-konigliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1870, S. 258 f. (
Digitalisat
).
- Pan?i?, Josip
, in:
Enciklopedija Jugoslavije
, 6. Band, 1965.
- Harald Riedl:
Pan?i? Josif.
In:
Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815?1950
(OBL). Band 7, Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978,
ISBN 3-7001-0187-2
, S. 309.
- ↑
a
b
c
Radomir Mandi?:
Живот и прик?учени?а ?осифа Панчи?а.
(
Memento
des
Originals
vom 9. Oktober 2014 im
Internet Archive
)
Info:
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und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/politikin-zabavnik.rs
In: Politikin Zabavnik, 3202, 4-7, 21. Juni 2013
- ↑
O Josifu Pan?i?u.
Archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
24. April 2013
;
abgerufen am 16. Juli 2013
.
Info:
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und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.pancic.org
- ↑
Spasa Sotirov, Branislav Miltojevi?:
Pobedio ? ?ivot.
2. Teil des Feuilletons zum 120. Todestag Pan?i?s in den
Ve?ernje Novosti
, 28. Februar 2008
- ↑
Spasa Sotirov, Branislav Miltojevi?:
Burno u Pe?ti.
3. Teil des Feuilletons zum 120. Todestag Pan?i?s in den
Ve?ernje Novosti
, 29. Februar 2008
- ↑
a
b
Spasa Sotirov, Branislav Miltojevi?:
Razgovori sa Vukom.
4. Teil des Feuilletons zum 120. Todestag Pan?i?s in den
Ve?ernje Novosti
, 1. Marz 2008
- ↑
a
b
c
d
Josif Pan?i?:
Zur Moosflora des nordostlichen Banates.
In:
Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien.
1861, S. 93?96 (
zobodat.at
[PDF; 334 kB]).
- ↑
Spasa Sotirov, Branislav Miltojevi?:
Klimava drzava.
5. Teil des Feuilletons zum 120. Todestag Pan?i?s in den
Ve?ernje Novosti
, 2. Marz 2008
- ↑
Marjan Niketi?, Pavle Cikovac, Vladimir Stevanovi? 2013: Taxonomic and nomenclature notes on Balkan columbines (
Aquilegia
L., Ranunculaceae). In: Bulletin of the Natural History Museum Belgrade, 6: 33-42.
PDF
(
Memento
des
Originals
vom 1. August 2019 im
Internet Archive
)
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.nhmbeo.rs
- ↑
Lotte Burkhardt:
Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen ? Erweiterte Edition.
Teil I und II.
Botanic Garden and Botanical Museum Berlin
,
Freie Universitat Berlin
, Berlin 2018,
ISBN 978-3-946292-26-5
doi:10.3372/epolist2018
.
- ↑
Etikett des Omorika-Belegs im Herbarium Pancicianum
- ↑
Picea omorika Pan?i?s Holotypus im Herbar BEOU im Botanischen Institut in Belgrad