Joseph Tous y Soler

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Joseph Tous y Soler (1811 ? 1871)

Joseph Tous y Soler (* 31. Marz 1811 in Igualada , Barcelona , Konigreich Spanien ; † 27. Februar 1871 in Barcelona, Konigreich Spanien) war ein spanischer romisch-katholischer Ordenspriester im Orden der Minderen Bruder Kapuziner . Er grundete die Schwesternkongregation der Kapuzinerinnen der Mutter des Gottlichen Hirten . In der katholischen Kirche wird er seit dem 25. April 2010 als Seliger verehrt.

Joseph Tous y Soler wurde am 31. Marz 1811 als neuntes von zwolf Kindern von Nicolau Tous Cerreras und Francesca Soler Ferrer geboren. Er wurde am 1. April getauft, sein Taufpate war sein 16-jahriger Bruder Nicholas Tous Soler.

Im Jahr 1824 trat er in seiner Heimatstadt in den Orden der Kapuziner ein und wurde im Alter von funfzehn Jahren zum Postulat zugelassen. Wahrend des Noviziats legte er am 18. Februar 1827 die zeitlichen Gelubde und am 19. Februar 1828 die feierlichen Gelubde und die Ordensprofess ab. Bei der Profess nahm er den Ordensnamen ?Joseph de Igualada“ an. Seine philosophischen und theologischen Studien absolvierte er in den Franziskanerklostern von Girona und Calella. Am 24. Mai 1834 wurde er zum Priester geweiht.

Tous y Soler lebte im Kloster Santa Madrona in Barcelona, musste es aber im Juli 1835 wegen der Sakularisierung der Region und der antiklerikalen Stimmung verlassen. Er verbrachte sein Exil in Frankreich und in Italien. Zusammen mit seinem Bruder, der ebenfalls Kapuziner war, ließ er sich in Toulouse nieder, wo Tous y Soler bis 1842 als Priester bei den Benediktinerinnen vom Heiligen Sakrament tatig war. Dort konnte er sich der Kontemplation und der Anbetung der Eucharistie sowie der geistlichen Unterstutzung der Jugendlichen im Internat widmen.

1843 erlaubte ihm die politische Situation in Spanien die Ruckkehr nach Katalonien unter der Bedingung, dass er keine religiose Kleidung trug und nicht in einer klosterlichen Gemeinschaft lebte. So lebte er bei seinen Eltern, wahrend er sich in verschiedenen Gemeinden und als geistlicher Leiter betatigte. Bis 1847 wirkte er als Priester in der Pfarrei von Esparreguera, bis er aus gesundheitlichen Grunden in die Pfarrei San Francisco de Paula versetzt wurde. In dieser Zeit wollte er sich auf die Erziehung der Menschen konzentrieren und suchte den Rat von Antonio Maria Claret, der ihn in seiner Arbeit unterstutzte. Mit 3 jungen Frauen, die ihrer Berufung zum Ordensleben folgen wollten, grundete er im Marz 1850 die Kapuzinerinnen der Mutter des Gottlichen Hirten , am 27. Mai desselben Jahres die erste Schule in Ripoll. Er verfasste personlich die Konstitutionen der neuen Gemeinschaft, die sehr deutlich die beiden Grundsatze aufzeigen, auf denen das Leben der Schwestern beruhen sollte: das kontemplative Leben mit der Verehrung Marias, der Mutter des Guten Hirten, und die Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Das Mutterhaus der neuen Schwesternkongregation wurde 1858 in Capellades errichtet.

1871 starb Tous y Soler wahrend der Messfeier am Altar. Zum Zeitpunkt seines Todes er nicht an einer schweren oder unheilbaren Krankheit. Die Belastungen und Anstrengungen seiner pastoralen Tatigkeit fuhrten wahrscheinlich zu einer schweren korperlichen Erschopfung.

Das Seligsprechungsverfahren wurde am 18. Februar 1992 eingeleitet. Vom 10. Juni 1992 bis zum 16. Juli 1993 dauerte der diozesane Prozess uber sein Leben und Werk. Am 20. Januar 1995 erkannte die Kongregation fur die Selig- und Heiligsprechungsprozesse den diozesanen Prozess an.

Die Positio, die das heroische Leben Tous y Solers dokumentiert und biografische Details enthalt, wurde im Jahr 2000 in Rom eingereicht. Am 22. Dezember 2008 wurde er zum ?Ehrwurdigen Diener Gottes“ ernannt, nachdem Papst Benedikt XVI. sein Leben und seine heroischen Tugenden als beispielhaft anerkannte.

Der Prozess der Untersuchung eines moglichen Wunders dauerte vom 21. Juni 2006 bis zum 3. November 2006. Am 27. Oktober 2009 wurde das Wunder schließlich als solches anerkannt und am 19. Dezember 2009 von Benedikt XVI. approbiert.

Am 25. April 2010 wurde Joseph Tous y Soler in der Basilika Santa Maria del Mar in Barcelona von Kardinal Tarcisio Bertone im Auftrag des Papstes seliggesprochen.

Sein Gedenktag in der Liturgie der Kirche ist der 27. Mai, der Grundungstag seiner ersten Schule.