Joseph Munsch

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Joseph Munsch , auch Josef Munsch (* 4. Oktober 1832 in Linz ; † 28. Februar 1896 in Munchen ) war ein osterreichischer Historien- und Genremaler .

Joseph Munsch war der Sohn von Kajetan Munsch, der ein Kunst- und Vergolder-Geschaft in der Hafnerstr. 12 in Linz betrieb [1] ; bei dem Maler Leopold Munsch handelte es sich vermutlich um seinen Bruder.

1865 heiratete er in Munchen Wilhelmine Anna (geb. Schollhorn) [2] .

Joseph Munsch war anfangs als Vergolder im Geschaft seines Vaters tatig, bevor er zu seinem Onkel Joseph Radspieler nach Munchen ging, um dort weiterhin als Vergolder tatig zu sein.

Er kam dann aber wegen seiner kunstlerischen Begabung am 14. November 1851 [3] auf die Munchner Kunstakademie und wurde dort durch Philipp Foltz gefordert. Bereits 1856 war er in der Lage, sein Werk Konradin und Friedrich von Baden vernehmen das Todesurtheil nach den Regeln der Schule zu erstellen, sodass es im Munchener Kunstverein ausgestellt wurde. Kurz darauf folgten seine Bilder Rudolf von Habsburg nach der Schlacht auf dem Marchfelde vor der Leiche Ottokars von Bohmen , 1860 Herzog Alba auf dem Rudolstatter Schloss und 1864 die Ermordung des Herzogs von Guise .

In fruheren Jahren malte er heitere Tanzkarten zu den Faschingsfesten in Munchen.

Auf Betreiben Adalbert Stifters erhielt er 1857 von der oberosterreichischen Landesregierung ein Reisestipendium nach Italien und ließ sich nachher in Munchen nieder.

Er erhielt unter anderem den Auftrag, drei Fresken fur das Bayerische Nationalmuseum zu erstellen und so entstanden Pilgerzug des Grafen Ekkehart von Schyren nach Palastina und Scene aus dem Bauernkrieg sowie Herzog Wilhelm V. als Armenvater . Als viertes Bild vollendete er das von seinem Freund Adam Huber (1825?1863) begonnenes Werk, dessen Honorar er den Hinterbliebenen zukommen ließ.

Er malte spater verschiedene Genrebilder, bevor er sich der Kleinmalerei zuwendete. Mitte der 1880er Jahre wurde er auch als deutscher Meissonier bezeichnet.

1885 malte er, gemeinsam mit Robert Beyschlag , eine Serie von Schattenbildern , unter anderem Aus dem Anglerleben und zum Deutschen Fischertag .

Er wurde 1890 in die Jury fur die Munchner Jahresausstellung im Glaspalast gewahlt. [4]

Er beteiligte sich an der Ausschmuckung der Schlosser Ludwigs II. im Schloss Neuschwanstein und malte Fresken, die die Sage der Nibelungen darstellten. Auf Herrenchiemsee schuf er Gemalde nach Originalen aus dem Schloss Versailles im ersten Vorzimmer und Deckengemalde im Spiegelsaal sowie im Kriegs- und Friedenssalon.

Seine Bilder wurden auch in den zeitgenossischen Illustrierten , unter anderem in der Die Gartenlaube , reproduziert.

Josef Munsch verstarb 1896 im Alter von 63 Jahren an einer plotzlichen Lungenentzundung .

Sein Nachlass wurde zugleich mit den Sammlungen des Malers Karl Appold Ende Januar 1897 durch den Munchner Antiquar Georg Moßel versteigert.

Grab von Josef Munsch auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Standort

Die Grabstatte von Josef Munsch befindet sich auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen (Mauer Rechts Platz 166 bei Graberfeld 6) Standort . [5] [6]

Joseph Munsch war auf vielen Ausstellungen in Munchen, Wien , Berlin , Paris und London vertreten.

Mitgliedschaften

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  • Joseph Munsch war Mitglied des 1815 gegrundeten Polytechnischen Vereins [7] in Munchen. [8]
Ehrenhandel
Einquartierung in einem furstlichen Prunkschlosse
Joseph Munsch: Der Bucherfreund, vor 1896

Werke (Auswahl)

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  • Konradin und Friedrich von Baden vernehmen das Todesurtheil; [9]
  • Rudolf von Habsburg nach der Schlacht auf dem Marchfelde vor der Leiche Ottokars von Bohmen;
  • Herzog Alba auf dem Rudolstatter Schloss . 1860;
  • Ermordung des Herzogs von Guise . 1864;
  • Einquartierung in einem furstlichen Prunkschlosse . 1865;
  • Rettung eines Findlings . 1866;
  • Wahrsagende Zigeunerin . 1867;
  • Concert . 1868;
  • Premiere einer Virtuosin . 1868;
  • Rekruten . 1868;
  • Brautzug . 1870;
  • Erklarung . 1870;
  • Werbende Krieger . 1871;
  • Kriegsabenteuer-Erzahlung . 1873.
  • Maler auf der Studienreise . 1874;
  • Schachspieler . 1874;
  • Festessen . 1876;
  • Weinprobe . 1876;
  • Betende Madchen . 1877;
  • Wichtige Berathung . 1878;
  • Bildniß der Geliebten . 1878;
  • Gluck einer Mutter . 1879;
  • Am Burgfenster . 1879;
  • Verklingen eines Accords . 1886; [10]
  • Portraitsitzung . 1886;
  • Ehrenhandel . 1888.
  • In der Bibliothek . 1892.
  • Testamentseroffnung . 1895;
  • Pilgerzug des Grafen Ekkehart von Scheyern nach Palastina ;
  • Aus dem Bauernkrieg ;
  • Herzog Wilhelm V. als Armenvater .
  • Leckerbissen ;
  • Abschied ;
  • Die Wurfelspieler ;
  • Nahunterricht .

Einzelnachweise

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  1. Adreßbuch von Linz . Jos. Feichtinger's Erben, 1873 ( google.com [abgerufen am 11. August 2022]).
  2. Munchen: Munchener Amtsblatt: 1865 . Konigl. Bayer. Polizei-Dir., 1865 ( google.com [abgerufen am 11. August 2022]).
  3. Matrikeldatenbank - Akademie der Bildenden Kunste Munchen. Abgerufen am 11. August 2022 .
  4. Zeitschrift fur bildende Kunst . Seemann, 1891 ( google.com [abgerufen am 11. August 2022]).
  5. Schiermeier/Scheungraber, Alter Sudlicher Friedhof in Munchen, Ubersichtsplan, 2008, ISBN 978-3-9811425-6-3 Titel auf Verlagsseite
  6. Reiner Kaltenegger, Graber des Alten Sudfriedhofs Munchen - Inschriften · Biographien , 1. Auflage 2019, PDF-Ausgabe, S. 583
  7. Der Polytechnische Verein fur das Konigreich Bayern, gegrundet 1815. Abgerufen am 11. August 2022 .
  8. Polytechnischer Verein fur das Konigreich Bayern: Kunst- und Gewerbeblatt des Polytechnischen Vereins fur das Konigreich Bayern . Fleischmann, 1852 ( google.com [abgerufen am 11. August 2022]).
  9. Rheinisches Taschenbuch auf das Jahr 1858. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 11. August 2022 .
  10. Jubilaums-Ausstellung der Kgl. Akademie der Kunste im Landes-Ausstellungsgebaude zu Berlin von Mai bis October 1886 . Berliner Verlags-Comtoir, 1886 ( google.com [abgerufen am 11. August 2022]).