Joseph H. H. Weiler (2013)
Joseph Halevi Horowitz Weiler
(*
1951
in
Johannesburg
,
Sudafrika
) ist ein amerikanischer
Rechtswissenschaftler
. Er ist Professor fur
Volker-
und
Europarecht
an der
New York University
School of Law und am
Europakolleg
in
Brugge
. Weiler gehort zu den fuhrenden Experten fur Europaisches Recht in den USA.
Weiler ist als Sohn eines
litauischen
Rabbiners
in Jerusalem aufgewachsen. Er studierte zunachst an der
University of Sussex
, wo er mit dem
Bachelor of Arts
(B.A.) abschloss. In Cambridge erwarb er den
Bachelor of Laws
(LL.B.) und den
Master of Laws
(LL.M.). An der
Haager Akademie fur Volkerrecht
in
Den Haag
studierte Weiler Volkerrecht. Promoviert wurde er am
Europaischen Hochschulinstitut
(EHI) mit einem europarechtlichen Thema.
Weiler lehrte von 1978 bis 1985 am EHI, von 1985 bis 1992 an der
University of Michigan Law School
und von 1992 bis 2001 an der
Harvard
Law School
, bevor er im Jahr 2001 nach New York wechselte. 1999 wurde er in die
American Academy of Arts and Sciences
gewahlt. Am 3. Dezember 2010 verlieh ihm die Juristische Fakultat der
Humboldt-Universitat zu Berlin
die
Ehrendoktorwurde
. Er lebt mit seiner Frau und funf Kindern in
New York City
,
Florenz
und
Jerusalem
.
Weiler arbeitet im Volker- und Europarecht sowie zur
Rechtsvergleichung
. Seine Schwerpunkte liegen im Recht der
Europaischen Integration
, der
Globalisierung
und der
Demokratie
. Weiler zahlt zu den
Dichterjuristen
. Er hat im Jahr 1998 mit
Der Fall Steinmann
eine Novelle vorgelegt. Darin berichtet er von einer Reise, die ein deutscher Professor des
offentlichen Rechts
unternimmt, um das Schicksal seines vorzeitig
emeritierten
Habilitationsvaters
Theodor Steinmann aufzuklaren. Vor diesem Hintergrund geht es um das Thema Freundschaft am Beispiel von Deutschen
christlichen
und
judischen
Glaubens. Im Jahr 2010 vertrat Joseph Weiler die Regierung von acht Staaten vor der Großen Kammer des Europaischen Gerichtshofs fur Menschenrechte im Fall
Lautsi vs. Italien
(
Kruzifixurteil
). 2022 wurde ihm der
Joseph-Ratzinger-Preis
der
Fondazione Vaticana Joseph Ratzinger ? Benedetto XVI
verliehen.
[1]
Monographien
- The Constitution of Europe ? Do the New Clothes have an Emperor?
, Cambridge Univ. Press, 1998
ISBN 978-0-521-58567-5
, deutsch:
Die Verfassung Europas
, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998,
ISBN 978-3-518-12082-8
- Kompetenzen und Grundrechte: Beschrankungen der Tabakwerbung aus der Sicht des Europarechts
(gemeinsam mit Bruno Simma und Markus C. Zockler), Duncker & Humblot, Berlin 1999,
ISBN 978-3-428-09278-9
- Ein christliches Europa: Erkundungsgange
, ubersetzt von Franz Reimer, mit einem Vorwort von Ernst-Wolfgang Bockenforde, Pustet, Salzburg 2004,
ISBN 978-3-7025-0493-9
- Der Fall Steinmann
, ubersetzt von Michael Cochu, Wassmann, Bremen 1998
ISBN 978-3-926182-30-2
, Taschenbuchausgabe Piper, Munchen 2000,
ISBN 978-3-492-23190-9
Herausgeberschaften
- The EU, the WTO, and the NAFTA: Towards a Common Law of International Trade?
, Oxford Univ. Press, 2000,
ISBN 978-0-19-829874-8
- The European Court of Justice
(gemeinsam herausgegeben mit Grainne de Burca), Oxford Univ. Press, 2001,
ISBN 978-0-19-924601-4
Er ist daneben auch im Redaktionsbeirat der Fachzeitschrift
World Trade Review
.
[2]
- ↑
Comunicato Stampa ? Fondazione Vaticana Joseph Ratzinger-Benedetto XVI ? Premio Ratzinger: I Premiati del 2022.
In:
Altre informazioni.
Presseamt des Heiligen Stuhls, 7. Oktober 2022,
abgerufen am 8. Oktober 2022
(italienisch).
- ↑
WTO | World trade review gateway.
In:
wto.org.
Abgerufen am 4. Oktober 2023
.