Jorge Mas Canosa
(*
21. September
1939
in
Santiago de Cuba
in
Kuba
; †
23. November
1997
in
Miami
in den
USA
) war
exilkubanischer
Geschaftsmann und politischer Aktivist. Er war 1981 Grunder und bis zu seinem Tod Vorsitzender der
Cuban-American National Foundation
(CANF) mit großem Einfluss auf die Kuba-Politik der USA.
Jorge Mas Canosa wurde als Sohn des Militar-Tierarztes Ramon Mas Cayado und Josefa de Carmen Canosa Aguilera geboren. Bereits als Gymnasiast engagierte er sich politisch und protestierte gegen
Fulgencio Batista
, der 1952 die Macht in Kuba durch einen Militarputsch an sich gerissen hatte. Im Alter von 14 Jahren wurde er wegen einer Batista-kritischen Ansprache im ortlichen Radio festgenommen und fur mehrere Monate inhaftiert. Spater schickte ihn sein Vater zur Fortsetzung seiner Schulausbildung auf ein Junior College nach North Carolina, von wo er nach seinem Abschluss in seine Heimatstadt Santiago zuruckkehrte. In Kuba hatte inzwischen im Zuge der
Kubanischen Revolution
der anfanglich von Mas unterstutzte
Fidel Castro
die Kontrolle uber das Land ubernommen. Mas entwickelte jedoch eine zunehmend ablehnende Haltung gegen den neuen Regierungschef, den er offentlich kritisierte. Er wurde hierfur kurzzeitig festgenommen, bevor er 1960 gemeinsam mit seiner Frau in die USA emigrierte.
[1]
Mas Canosa nahm 1961 an der
Invasion in der Schweinebucht
teil und absolvierte anschließend eine Offiziersausbildung bei der
United States Army
in
Fort Benning
in
Georgia
.
[2]
Spater betatigte er sich uberaus erfolgreich als Unternehmer (Sparte: Telekommunikation, Umsatz ca. 1 Mrd. US$). 1981 grundete er gemeinsam mit 14 weiteren kubanoamerikanischen Geschaftsleuten die Kubanisch-Amerikanische Nationalstiftung, der spater 250.000 Mitglieder beitraten. Er galt als einer der fuhrenden Kopfe der
Exilkubaner
und einer der einflussreichsten politischen Lobbyisten in den USA. Er war erklarter Gegner der von Fidel Castro gefuhrten Regierung seines Heimatlandes und befurwortete eine konfrontative Politik der USA gegenuber dem kommunistischen Kuba, fur die er ? außer gegenuber der Offentlichkeit ? bei verschiedenen Prasidenten, Gouverneuren sowie Kongressabgeordneten warb, in deren Wahlkampfen er ein wichtiger Faktor war.
[3]
1989 hoffte er im Zuge des
Zusammenbruchs des Ostblocks
ebenfalls auf ein schnelles Ende des Castro-Regimes. Seine CANF ließ er eine neue
Verfassung
ausarbeiten. Er selbst wollte die neue Regierung fuhren.
[4]
Mas war Vorsitzender zahlreicher Wirtschaftsverbande und Handelskammern und Initiator des an die kubanische Bevolkerung gerichteten, staatlichen US-Rundfunksenders
Radio and TV Marti
.
Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass Mas Canosa den militanten Castro-Gegner
Luis Posada Carriles
finanziell unterstutzte, der fur terroristische Anschlage und Anschlagsversuche gegen kubanische Ziele verantwortlich gemacht wird, darunter die Sprengung eines Zivilflugzeugs, bei dem 73 Menschen getotet wurden. Fur die Finanzierung durch Mas sprechen spater dementierte Aussagen Posadas in dessen Autobiografie und gegenuber der New York Times, eine entsprechende Zeugenaussage von Mas Canosas Bruder Ricardo, und deklassifizierte Unterlagen der CIA von 1965.
[5]
- Ehrendoktorwurde des Mercy College, New York, verliehen fur ?herausragende fur Demokratie und Menschenrechte“
[2]
- Lincoln-Marti-Preis des US-Bildungsministeriums fur ?vorbildliche staatsburgerliche Beitrage zu den Vereinigten Staaten von Amerika“
[2]
- Honorarkonsul
der Stadt
Tel Aviv
in
Israel
fur ?seine Unterstutzung fur den Staat Israel und pro-judische Belange“
[6]
- Ein Tod, der den Streit belebt
in:
Welt Online
vom 25. November 1997, abgerufen am 3. Januar 2012
- Nachruf
in:
Der Spiegel
vom 1. Dezember 1997, abgerufen am 3. Januar 2012
- Kurzbiografie
auf der Webseite der Jorge Mas Canosa Freedom Foundation, abgerufen am 3. Januar 2012 (englisch)
- Jorge Mas Canosa, 58, Dies; Exile Who Led Movement Against Castro
in:
New York Times
vom 24. November 1997, abgerufen am 3. Januar 2012 (englisch)
- Nachruf
in:
The Independent
vom 25. November 1997, abgerufen am 3. Januar 2012 (englisch)
- Biografie
in: American National Biography Online, abgerufen am 3. Januar 2012 (englisch)
- U.S. Inquiry Said to Fault Radio Marti
in: New York Times vom 27. Juli 1995, abgerufen am 28. Marz 2012 (englisch)
- ↑
Biografie
in: American National Biography Online, abgerufen am 3. Januar 2012 (englisch)
- ↑
a
b
c
Kurzbiografie
(
Memento
des
Originals
vom 25. Dezember 2011 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.jorgemascanosa.org
auf der Webseite der Jorge Mas Canosa Freedom Foundation (englisch)
- ↑
Jochen Oberstein:
Exilkubaner: ?Fidel Castro ist ein Morder“.
In:
Focus
vom 1. Marz 1993, abgerufen am 3. November 2013
- ↑
William M. LeoGrande, Peter Kornbluh:
Back Channel to Cuba: The Hidden History of Negotiations between Washington and Havana,
The University of North Carolina Press, 2014,
ISBN 978-1469617633
, S. 264
- ↑
Cuban Exile Says He Lied to Times About Financial Support
in: New York Times vom 4. August 1998, abgerufen am 3. Januar 2012
- ↑
Our Founders
auf der Webseite der CANF, abgerufen am 3. Januar 2012 (englisch)