John de Havering
(† um 1309) war ein
englischer
Militar und Beamter. Er galt als einer der erfahrensten Verwaltungsbeamten von Konig
Eduard I.
, dem er als
Seneschall der Gascogne
und als
Justiciar
von Wales diente.
John de Havering stammte aus
Essex
und gehorte dem Ritterstand an.
[1]
Er war ein jungerer Sohn von
Richard de Havering
, der Verwalter der Guter von
Simon de Montfort, 6. Earl of Leicester
war. Wie sein Vater unterstutzte er im Zweiten Krieg der Barone die von Montfort gefuhrten Rebellen gegen den Konig. Nach dem Sieg der koniglichen Partei 1265 wurde er 1266 begnadigt.
[2]
Sein Vater starb 1267, worauf Havering dessen Besitzungen erbte.
[3]
Wahrend der Regierung von Konig
Heinrich III.
war er Herr von
Grafton
in
Northamptonshire
.
[4]
Nach seiner Begnadigung wurde Havering zunachst
Constable
von
Marlborough Castle
. Von Oktober 1274 bis Oktober 1278 diente Havering als
Sheriff
von
Hampshire
. Nach der
Eroberung von Wales
wurde er 1284 stellvertretender
Justiciar
von Nordwales.
[5]
Im Juli 1287 gehorte er zu den Kommandanten der Armee, die die Rebellion des walisischen Lords
Rhys ap Maredudd
niederschlugen.
[6]
Nach der Niederschlagung der Rebellion wurde Havering im November 1287 als Justiciar abgelost und reiste zum Konig in die
Gascogne
.
Vor seiner Ruckreise nach England im Sommer 1289 ernannte
Eduard I.
Havering zum
Seneschall der Gascogne
. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit mischte sich Havering in die Verwaltung von
Bordeaux
ein. Die aufgebrachten Burger wandten sich an das
Parlement in Paris
, dem Gerichtshof der franzosischen Konige, die oberste Lehnsherren der Gascogne waren. Als Gegenmaßnahme ließ Havering Wein beschlagnahmen, der nach England exportiert werden sollte. Bereits 1290 erhielt der Konig beunruhigende Nachrichten aus der Gascogne, und als es 1294 wegen der Gascogne zum
Krieg mit Frankreich
kam, waren zahlreiche Burger und Barone der Gascogne unzufrieden mit der englischen Verwaltung.
[7]
1294 kehrte Havering nach England zuruck, wo ihn der Konig zu einer Versammlung der englischen
Pralaten
sandte. Im Auftrag des Konigs drohte Havering den Geistlichen mit
Achtung
, falls diese keine hohere Steuern bewilligten.
[8]
Wahrend des
walisischen Aufstands von 1294 bis 1295
wurde er mit der Verteidigung von
Merionethshire
beauftragt.
[9]
1295 ergab sich ihm der Rebellenfuhrer
Madog ap Llywelyn
, weshalb er die Belohnung von 500
Mark
beanspruchte, die auf die Ergreifung Madogs ausgesetzt war.
[10]
Von 1295 bis 1301 diente er als Justiciar von Nordwales,
[11]
dabei sollte er die Ursachen fur die Rebellion erforschen. Er zeigte jedoch kaum Verstandnis fur die Waliser, die mit den hohen Abgaben und der Zwangsrekrutierung von Soldaten fur die Kriege des Konigs unzufrieden waren.
[12]
1299 wurde Havering vom Konig ins Parlement berufen.
[13]
1305 wurde Havering wieder Seneschall der Gascogne, die wahrend des Kriegs mit Frankreich großteils von Frankreich besetzt gewesen war und erst 1303 an die englische Verwaltung zuruckgegeben wurde. Sein Sohn Richard begleitete ihn nach Frankreich und diente als Kommandant von Bordeaux. Als Seneschall verfugte Havering aber uber nur geringe Einkunfte und hatte nur eine eingeschrankte Gerichtshoheit. Deshalb hatte er Probleme, die
Fehden
zwischen dem Sire d’
Albret
und dem
Sire de Caumont
und zwischen Graf
Gaston von Foix
und Graf
Bernard von Armagnac
zu beenden. Im April 1306 ubertrug der Konig das
Herzogtum Aquitanien
samt der Gascogne dem Thronfolger
Eduard
, und nachdem dieser 1307 englischer Konig geworden war, wurde Havering 1308 als Seneschall abgelost.
[14]
Havering starb offenbar um 1309. Seine Witwe Margaret besaß noch 1336 Landereien in Essex und
Hertfordshire
.
[15]
Haverings Erbe wurde sein Sohn
Richard de Havering
.
[16]
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The National Archvies: Petitioners: Richard de Havering, son and heir of John de Havering.
Abgerufen am 7. November 2017
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