John Peter Richardson II
(*
14. April
1801
im
Clarendon County
,
South Carolina
; †
24. Januar
1864
in
Fulton
, South Carolina) war ein
US-amerikanischer
Politiker
und von 1840 bis 1842
Gouverneur
des
Bundesstaates
South Carolina.
John Richardson entstammte einer prominenten Politikerfamilie in South Carolina. Unter seinen Verwandten waren vier weitere Gouverneure von South Carolina, die alle entweder Richardson oder Manning hießen. Der junge John besuchte zunachst die
Moses Waddel’s School
in
Willington
und studierte dann am
South Carolina College
in
Columbia
, der spateren
University of South Carolina
. Nach seinem Jurastudium und der Zulassung als Rechtsanwalt praktizierte er in Fulton. Zwischen 1825 und 1834 war er Abgeordneter im
Reprasentantenhaus von South Carolina
. Er war auch Delegierter zu dem 1832 tagenden Konvent, der uber die
Nullifikationskrise
beriet. Dabei ist bemerkenswert, dass Richardson kein Anhanger der Nullifikationsbewegung war, er sich also den Versuchen, Bundesgesetze fur South Carolina außer Kraft zu setzen, widersetzte. Von 1834 bis 1836 gehorte er dem
Senat von South Carolina
an; von 1836 bis 1839 vertrat er seinen Staat im
US-Reprasentantenhaus
in
Washington
.
Ende der 1830er Jahre gewann die Partei der
Whigs
auf Bundesebene deutlich mehr Einfluss. Im Jahr 1840 siegten sie sogar mit
William Henry Harrison
bei den
Prasidentschaftswahlen
. In South Carolina furchtete man, die Whigs wurden den
Norden
bevorteilen und neue Schutzzolle zum Nachteil des
Sudens
einfuhren. Aus diesem Grund wollte man ein Gegengewicht schaffen. Daher wurden die 1832 in der Nullifikationskrise aufgerissenen Gegensatze innerhalb der
Demokratischen Partei
abgebaut. Beide Fraktionen verstandigten sich auf eine gemeinsame politische Linie. Als Folge wurde mit John Richardson ein Kandidat zum
Gouverneur
gewahlt, der sich 1832 gegen die Annullierung der Bundesgesetze gestellt hatte. Maßgeblich beteiligt an diesen Vorgangen war Senator
John C. Calhoun
.
Richardsons Amtszeit begann am 10. Dezember 1840 und endete zwei Jahre spater am 1. Dezember 1842. Richardsons großtes Problem war die
Bank of South Carolina
. Diese lehnte neue Gesetze zur Kontrolle des Bankensystems, die infolge der
Wirtschaftskrise von 1837
erlassen worden waren, kategorisch ab. Der Streit um diese Frage ging wiederholt vor Gericht. In letzter Instanz unterlag die Bank, aber der Konflikt schwelte noch einige Zeit weiter. Ein neues Zollgesetz der Bundesregierung, das 1842 erlassen wurde, sorgte in South Carolina ebenfalls fur Unruhe, wenngleich die Reaktionen nicht mit der Nullifikationskrise zehn Jahre zuvor verglichen werden konnen. Bemerkenswert ist noch, dass wahrend der Amtszeit von Gouverneur Richardson die Plane zur Grundung einer eigenen Militarakademie in South Carolina entworfen wurden. Die Akademie selbst, die den Namen ?
The Citadel
“ erhielt, wurde im Dezember 1842, wenige Wochen nach dem Ende seiner Amtszeit in
Charleston
eroffnet. Diese Akademie, die bis heute existiert, ist, nach
West Point
, eine der bekanntesten US-Militarakademien.
Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Gouverneurs blieb Richardson politisch aktiv. Er nahm in den 1850er Jahren an mehreren Konferenzen der Sudstaaten teil, bei denen uber ein weiteres Vorgehen im aufkommenden Konflikt mit dem Norden beraten wurde. Im Dezember 1860 war John Richardson auch Delegierter auf dem Kongress, der den Austritt South Carolinas aus der Union (
Sezession
) beschloss. Er hat diese Trennungsurkunde (
Ordinance of Secession
) mit unterzeichnet.