Horrocks
John Horrocks
(*
29. Juni
1816
in
Edinburgh
; †
13. Juni
1881
in
Weimar
; andere Angaben: 14. Juni 1881) war der Begrunder und Innovator der modernen
Fliegenfischerei
in Europa.
[1]
John Horrocks entstammt einer weitverzweigten Familie, der Name ist bereits um 1500 in den Kirchenbuchern von Lancashire nachgewiesen. Sein Großvater war der Wollfabrikat John Horrocks I. (1768?1804). Seine Eltern waren John Horrocks II. (1794?1870) und Mary Scott-Macintosh (1793?1823). Der Zwillingsbruder von John Horrocks war der Autor Charles Horrocks, der ebenfalls einen Teil seines Lebens in Weimar verbrachte.
[2]
1842 ubersiedelte John Horrocks nach Weimar und erwarb am 6. Dezember 1843 das Burgerrecht. Er war dreimal verheiratet und zweimal verwitwet. Die erste Frau war Caroline Hahn († 1847); die Zweite war Isabella Zwierlein (1825?1853); und die Dritte Maura Diehme. Er hatte insgesamt funf Kinder, darunter die Tochter Melanie (1845?1928), der am 19. Februar 1888 vom
Großherzog von Hessen
der Titel
Grafin von Budingen
verliehen wurde, nachdem sie sich 1868 mit Graf
Ferdinand zu Ysenburg-Philippseich
(1832?1893) verehelicht hatte.
1835 fischte Horrocks zum ersten Mal mit der
Fliegenrute
in der
Ilm
und anderen deutschen Gewassern.
[3]
Danach verfasste er das Standardwerk
Die Kunst der Fliegenfischerei auf Forellen und Aschen in Deutschland und Osterreich
[4]
, und hatte damit den großten Einfluss auf die Verbreitung der Fliegenfischerei als die ?Kunst des Angelns“ in Deutschland. In seinem Buch, das 1874 erstmals erschien, schildert der englische
Sportfischer
Horrocks den Zustand und damaligen Verfall der Fischerei bezuglich
Uberfischung
und Unzulanglichkeit der herrschenden Fischerei-Gesetze. Er forderte die Abschaffung mittelalterlicher Brauche und veralteter Methoden des
Angelns
und verlangte Gesetze zur Schonung der Fische.
Horrocks wurde auf dem
Historischen Friedhof Weimar
in Thuringen begraben. Die ursprungliche Grabstatte Horrocks-Hahn wurde 1975 aufgehoben und erneut belegt. Nach 1992 wurde eine Gedenktafel an der Sudmauer des historischen Friedhofs angebracht.
[5]
Der Thuringische Traditionsverein im Fliegenfischen tragt den Namen ≫John Horrocks≪ Thuringen e.V.
[6]
[7]
Damit wird auch das Andenken des Pioniers des Angelsports wachgehalten.
- ↑
Roland Barwinkel
:
Wie das Fliegenfischen nach Weimar kam in: "Bucher sind nur dickere Briefe an Freunde" - Festgabe fur Michael Knoche...
In: Christa Jansohn u. a. (Hrsg.):
Studien zur englischen Literatur und Wissenschaftsgeschichte
.
Band
29
. LIT, Berlin 2016,
ISBN 978-3-643-13616-9
.
- ↑
Profil von Charles Horrocks.
Abgerufen am 1. Mai 2017
(englisch).
- ↑
Die Ilm
.
fliegenfischer-forum.de, abgerufen am 12. Mai 2017
- ↑
Horrocks, John:
Die Kunst der Fliegenfischerei auf Forellen und Aschen in Deutschland und Oesterreich : Mit einem Titelkupfer und 4 Tafeln mit Abbildungen der ausgesuchtesten kunstlichen Fliegen / Von John Horrocks.
1. Januar 1874,
abgerufen am 27. Februar 2017
.
- ↑
Hannelore Henze; Doris-Annette Schmidt:
Der Historische Friedhof zu Weimar
. 1. Auflage. Rhino Verlag, 2011,
ISBN 978-3-939399-08-7
,
S.
208
.
- ↑
Wie das Fliegenfischen in die HAAB kam.
- ↑
Traditionsverein im Fliegenfischen "John Horrocks" Thuringen e.V.