John Fowler
John Fowler, Gravurbild von 1868 von Thomas Oldham Barlow nach einem Portrat von Sir John Everett Millais
Grabstein
Sir
John Fowler
(*
15. Juli
1817
in
Wadsley
; †
10. November
1898
in
Bournemouth
) war ein Eisenbahningenieur und Bruckenbauer des
Viktorianischen Zeitalters
in England. Er arbeitete an der ersten Untergrundbahn in London (
Metropolitan Railway
) mit, war an der ?
Metropolitan-Linie
“ in den 1860er Jahren beteiligt und baute die
Forth Bridge
in Schottland.
Fowler wurde in Wadsley, Hillsborough, bei
Sheffield
in
South Yorkshire
in
England
geboren.
Zuerst arbeitete er bei dem Wasserbauingenieur Leather, der damals die großen Wasserreservoirs fur Sheffield konstruierte. Gleichzeitig widmete er sich dem Eisenbahnwesen und machte die Vorarbeiten fur die Linie Stourbridge-Birmingham, die Brunel auszufuhren begann, er aber vollendete. Er wurde Ingenieur und spater Betriebsdirektor der Stockton- und Hartlepoolbahn, 1843 Chefingenieur fur den Bahnkomplex Manchester-Sheffield-Lincolnshire und beteiligte sich auch nach seiner Ubersiedlung nach London mehrfach an Eisenbahnbauten, Konstruktion von Hafenanlagen etc. 1844 machte er sich selbststandig. Den großten Namen erwarb er sich durch den Bau der 1853 begonnenen unterirdischen Londoner Eisenbahn und der Konstruktion der eigentumlichen Lokomotive fur diese Bahn (siehe unten). Er beschaftigte sich auch mit dem Bau von Lokomotiven eigenen Systems fur landwirtschaftliche und militarische Zwecke und wandte als Transmission das Drahtseil an, welches er hiermit in die Landwirtschaft und Industrie einfuhrte. Als Prasident der
Institution of Civil Engineers
, der jungste in diesem Amt, bemuhte er sich ab 1865 um eine bessere Vorbildung der Ingenieure. Spater war er bis 1880 Chefingenieur der Eisenbahnen in Agypten und plante eine Bahn in den Sudan. 1885 wurde er zum Ritter geschlagen (
K.C.M.G.
) und nach dem Bau der Forthbrucke wurde er 1890 zum
Baronet
ernannt. 1887 wurde er zum
Fellow
der
Royal Society of Edinburgh
gewahlt.
[1]
Er starb in
Bournemouth
in
Dorset
im Alter von 81 Jahren und ist auf dem Brompton Cemetery in London begraben.
[2]
Zusammen mit
Benjamin Baker
entwarf er als leitender Ingenieur die
Firth-of-Forth-Brucke
, eine
Auslegerbrucke
, und die Millwall-Dock-Anlagen in Ost-
London
. Er wurde zu Rate gezogen, als 1891 bei der Eisenbahnstrecke London-Brighton eine Eisenbrucke im sogenannten Norwood-Junction-Unfall zusammenbrach, als ein Zug daruber fuhr. Der Trager war gebrochen, weil ein großes inneres Loch darin war, das beim Bau nicht bemerkt worden war. Da Fowler die meisten Brucken dieser Linie entworfen und gebaut hatte, riet er dazu, dass viele davon verstarkt oder ersetzt werden sollten, weil die Lokomotiven jetzt schwerer geworden waren verglichen mit der Zeit, als die Brucken gebaut worden waren.
Weitere Bauwerke von Fowler sind die nahezu baugleichen Albert Edward Bridge in
Coalbrookdale
, Shropshire von 1864 und die Victoria Bridge in Upper Arley, Worcestershire von 1861. Beide Brucken sind noch heute als Eisenbahnbrucken uber den
Severn
in Nutzung. Außerdem baute er:
Nach dem Tod von
Isambard Kingdom Brunel
im Jahr 1859 war Fowler beratender Ingenieur bei der
Great Western Railway
Company. Ihm zu Ehren wurde eine Lokomotivenklasse der Great Western Railway ?Fowler“ genannt.
Fowler’s Ghost der Metropolitan-Railway-Linie
Fowler hat auch eine experimentelle feuerlose Lokomotive entworfen, die den Spitznamen ?Fowler’s Ghost“ trug. Sie wurde in den 1860er Jahren auf der Metropolitan-Railway-Linie ausprobiert. Sie speicherte Energie in erhitzten Ziegelsteinen nach dem Prinzip des
Warmespeichers
, war aber nicht erfolgreich. Drei technische Varianten dieser Lokomotiven wurden entworfen, aber nur eine gebaut. Auf normalen Strecken sollte sie mit Kohlenfeuer fahren, aber in Tunneln auf die gespeicherte Energie zuruckgreifen. Die von Robert Stephenson and Company gebaute Lokomotive wurde schließlich 1865 verkauft und
Isaac Watt Boulton
erhielt einige Teile.
- ↑
Former Fellows of The Royal Society of Edinburgh 1783 ? 2002.
Royal Society of Edinburgh, archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
19. September 2015
;
abgerufen am 25. Februar 2024
.
- ↑
brompton.org