Johann von Lehwaldt

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Johann von Lehwaldt, Altersportrat, von Leonhard Schorer
Elisabeth Charlotte von Lehwaldt geborene von Seydel, erste Ehefrau
Personliches Wappen als Ritter des Ordens vom Schwarzen Adler

Johann von Lehwaldt (* 24. Juni 1685 in Legitten , Landkreis Labiau ; † 16. November 1768 in Konigsberg ) war seit dem 22. Januar 1751 preußischer Generalfeldmarschall .

Johann von Lehwaldt stammte aus dem alten, ursprunglich Lausitzer Adelsgeschlecht von Lehwald , sein Vater war der preußische Capitain Georg Christoph von Lehwaldt († 1694). Seine Mutter Marie Esther kam aus der altpreußischen Familie der Freiherrn von der Trenck . Die militarische Laufbahn Lehwaldts begann 1699, als er in das Bataillon ? Weiße Grenadier-Garde “ eintrat. Seit dem Sommer 1702 nahm er an dem Spanischen Erbfolgekrieg teil. Seine Feuertaufe erlebte er im September bei der Belagerung von Venlo. Da seine Einheit im Fruhjahr 1704 nach Suddeutschland kam, kampfte Lehwaldt in der Schlacht von Hochstadt . Am 16. September erhielt er die Beforderung zum Fahnrich . Vom 29. September bis zum 6. Oktober war er bei der Belagerung von Hagenau eingesetzt.

Lehwaldt wurde am 4. Februar 1744 der Schwarze Adlerorden verliehen, bereits 1742 hatte er den Pour le Merite erhalten.

Im Siebenjahrigen Krieg (1756?1763) gehorte Lehwaldt zu den bedeutenden Heerfuhrern Preußens. Friedrich II. beauftragte den erfahrenen Offizier, Ostpreußen gegen die Russen zu verteidigen. Ihm stand fur diese Aufgabe lediglich eine Armee von 28.000 Mann zur Verfugung. Die Russen unter Feldmarschall Stepan Fjodorowitsch Apraxin versuchten ihre große Ubermacht zu nutzen, die Preußen zu stellen und einzukreisen. Diesem Plan konnte sich Lehwaldt jedoch entziehen. Dabei halfen ihm die logistischen Probleme, die bei den Russen immer deutlicher zu Tage traten. Ziel der russischen Operation wurde schließlich die Einnahme von Konigsberg . Um dies zu verhindern, griff Lehwaldt auf Anweisung seines Konigs die 55.000 Russen am 30. August 1757 bei Groß-Jagersdorf an. Die Preußen kampften tapfer, konnten auch einige Erfolge erzielen, mussten sich der Ubermacht aber schließlich beugen. Die Russen konnten ihren Sieg jedoch nicht ausnutzen, da ihr Versorgungsproblem immer noch nicht gelost war. Politische Querelen in Russland fuhrten dazu, dass Apraxins Armee Anfang September unverrichteter Dinge wieder abmarschierte. Der preußische Angriff hatte sein Ziel somit doch noch erreicht.

Aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit wurde Lehwaldt nach Berlin versetzt, wo er 1759 Gouverneur der Stadt wurde. Am 3. Oktober 1760 verteidigte der 75-jahrige Lehwaldt erfolgreich die Hauptstadt gegen den Angriff des russischen Korps unter Gottlob Heinrich von Tottleben , musste jedoch am 9. Oktober vor den durch ein osterreichisches Corps verstarkten Russen kapitulieren ( Russische Besetzung Berlins ). 1762, nach dem Abzug der Russen aus Ostpreußen, wurde er erneut zum Gouverneur dieser Provinz und blieb in diesem Amt bis zu seinem Tod. Er erhielt ein Grabmal in der Kirche von Juditten . [1]

Er war zweimal verheiratet. Seine erste Frau war Elisabeth Charlotte von Seydel, verwitwete von Runkel . Nach ihrem Tod heiratete er am 27. Marz 1749 im Konigsberger Schloss Sophie von Buddenbrock (1699?1773) [2] die Witwe von Erhard Ernst von Roder und Tochter des Generalfeldmarschall Wilhelm Dietrich von Buddenbrock . aus der ersten Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Marie Charlotte (1715?1774)
? Otto Gunther von Hertzberg († 1756), preußischer Kapitan
? Friedrich von Wegier († 1766), preußischer Kapitan
  • Johanna Juliane ? Hans Sigismund von Hagen (1702?1756)
  • Henriette Wilhelmine ? Friedrich Wilhelm von Arnstedt , preußischer Major
  • Albertine Luise ? Christoph Ernst Schach von Wittenau (* 1701) [3] , preußischer Oberst
  • ein Sohn (1729?1737)
Commons : Johann von Lehwaldt  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gustav Neumann : Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 10?11, Ziffer 4.
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1860. Zehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1859, S. 112.
  3. Johann Friedrich Seyfart : Lebens- und Regierungs-Geschichte Friedrichs des andern Konigs in Preussen , Band 2, Leipzig 1788, S. 432, FN 827.