Johann Valentin Tischbein
(*
11. Dezember
1715
in
Kloster Haina
; †
24. April
1768
in
Hildburghausen
) war ein deutscher
Maler
aus der
Kunstlerfamilie Tischbein
.
Johann Valentin Tischbein wurde als Sohn des Backermeisters Johann Heinrich Tischbein (1682?1764) als eines von acht Geschwistern geboren. Einer seiner jungeren Bruder war u. a.
Johann Heinrich Tischbein der Altere
.
1729 ging er nach
Kassel
, machte eine Lehre in einer Tapetenfabrik und eine Malerlehre (1729?1733) beim
Hofmaler
Johann Christian Fiedler
in
Darmstadt
, die er (1733?1736) beim Hofmaler
Johann Georg von Freese
in Kassel fortsetzte. Das anschließende Kunstlerleben Tischbeins hatte viele Stationen. Sein Aufenthaltsort von 1736 bis 1739 ist unklar, vermutlich war er ab 1736 bei
Franz Lippold
in
Frankfurt am Main
. Ab 1739 war er beim Grafen zu
Solms-Laubach
, 1741 war er kurz in
Hanau
und wurde Hofmaler des Grafen zu Solms-Laubach. Von 1744 bis 1747 war er Hofmaler des nachmaligen Fursten
Karl August zu Hohenlohe-Kirchberg
in
Kirchberg an der Jagst
. Dort heiratete er seine erste Frau Margarete Dieffenbach. Von 1747 bis 1764 war er in den
Niederlanden
, zunachst in
Maastricht
, wo er eine Serie von neun Portrats der Militar-Gouverneure von Maastricht herstellte (heute im
Schloss Fasanerie
in
Fulda
). In Maastricht wurde 1750 sein Sohn
Johann Friedrich August
geboren, der spater als
Leipziger Tischbein
bekannt wurde. 1752 zog es ihn nach
Den Haag
und
Amsterdam
. Als er 1764 nach Deutschland zuruckkehrte, war er fur kurze Zeit landgraflicher-hessischer Theatermaler in Kassel. Anschließend arbeitete er als Hofmaler von Herzog
Ernst Friedrich III. Carl
von
Sachsen-Hildburghausen
, war aber weiterhin auch fur das landgrafliche Theater in Kassel tatig. 1765 heiratete er seine zweite Frau, Elisabeth Faure. Er starb 1768 in Hildburghausen.
Seine ersten Portratwerke sind von seinem Lehrer Fiedler, die spateren von seinem jungeren Bruder Johann Heinrich Tischbein der Altere beeinflusst. Sein im Verhaltnis zur Malweise des Bruders konservativerer Portratstil entsprach dem
Spatbarock
. Erhalten sind vor allem Portrats und Theaterdekorationen. Sie werden bewahrt u. a. vom
Angermuseum Erfurt
, von der
Hessischen Hausstiftung
(
Schloss Fasanerie
bei Fulda), dem Schloss
Laubach
, dem Schloss Hohenlohe an der Jagst (zum großen Teil verbracht nach
Schloss Neuenstein
), der
Museumslandschaft Hessen Kassel
(u. a. in
Schloss Friedrichstein (Bad Wildungen)
) und dem
Germanischen Nationalmuseum in Nurnberg
.
-
Claude-Frederic t’Serclaes von Tilly, um 1750
-
Wilhelm VIII von Hessen-Kassel, um 1750
-
Anna von Hannover, 1753
-
Ernst Friedrich III von Sachsen-Hildburghausen, um 1765