Johann Ulrich von Salis-Soglio

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Johann U. von Salis-Soglio auf einem Stich des 19. Jahrhunderts

Johann Ulrich von Salis-Soglio (* 16. Marz 1790 in Chur ; † 27. April 1874 [1] ebenda) war ein Schweizer General und im Jahr 1847 Oberbefehlshaber des konservativen Sonderbundes .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Johann Ulrich von Salis-Soglio stammte aus dem reformierten Bundner Adelsgeschlecht der Salis . Schon in jungen Jahren wahlte er eine militarische Karriere und war bereits 1809 Mitglied des Generalstabs der Schweizer Armee . Zwischen 1809 und 1839 diente er sich als Offizier in fremden Diensten in Bayern und den Niederlanden bis in den Rang eines Generalmajors hoch. Er trat 1841 im Rang eines Obersten in den Generalstab der Schweizer Armee ein und erhielt 1844 den Auftrag, in den Unruhen im Wallis zwischen den Parteien zu vermitteln bzw. ein eidgenossisches Aufgebot einzusetzen.

Rolle im Sonderbundskrieg [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Obwohl Salis-Soglio selbst der reformierten Konfession angehorte, ubernahm er im Herbst 1847 das Oberkommando uber die konservativ-katholischen Truppen des Kanton Luzern im Sonderbundskrieg . Eine erste Aktion bei Biasca schlug fehl, als dabei am 4. November ein Offizier und ein Soldat aus Uri von Tessiner Verteidigern getotet wurden. Eine erhoffte Intervention der (katholischen) Nachbarlander zugunsten des Sonderbunds war nun nicht mehr zu erwarten. Wohl aus diesem Grund sprach sich General von Salis-Soglio gegen die Meinung von Constantin Siegwart-Muller aus, die Offensive weiterzufuhren und wollte defensiv bleiben. Gleichentags erfolgte aber bereits der eidgenossische Exekutionsbeschluss, der einer Kriegserklarung an den Sonderbund gleichkam und somit den Burgerkrieg entschied, den General Henri Dufour fuhren sollte. Salis-Soglio leitete infolge die ersten Konfrontationen des Sonderbundes mit den Eidgenossen bei Honau, Root und am 12. November im Treffen von Geltwil im Freiamt von Aargau .

Das Ziel des Sonderbunds war, einen politischen Umschwung in den katholischen Kantonen herbeizufuhren. Nachdem aber auf dem westlichen Kriegsschauplatz, der sich in isolierter Lage befindliche Kanton Freiburg am 14. November bereits vor dem staatlichen Heer kapituliert hatte, versuchte man wenigstens die Hochburg Luzern zu verteidigen. Die im Tessin stationierte eidgenossische 6. Division unter Oberst Giacomo Luvini versuchte derweil die im Kanton Graubunden stationierten Einheiten des Sonderbundes unter Oberst Eduard von Salis-Soglio, dem Bruder des Oberbefehlshabers, von der Hauptmacht zu trennen. Am 23. November 1847 beim entscheidenden Gefecht bei Gisikon und Meierskappel am Zugersee selbst leicht verwundet, leitete Johann Ulrich von Salis-Soglio noch den Ruckzug des Sonderbundes auf Luzern. Nachdem der dortige Kriegsrat nach Uri fluchtete, erhielt Salis-Soglio noch die Vollmacht mit General Dufour wegen Ubergabe von Luzern zu verhandeln. Die rasch zunehmende Auflosung des Sonderbundes erkennend, folgte er am 24. November den entwichenen Hauptern uber Stans nach Uri , ging am 25. uber die Furka ins Wallis und floh von dort in die Lombardei ins italienische Exil. Nach der offiziellen Kapitulation aller Sonderbundskantone am 29. November wurde Salis-Soglio des Landesverrats angeklagt, es kam aber nie zu einem Prozess. Salis-Soglio kehrte bereits nach kurzem Exil in die Schweiz zuruck, lebte aber bis zu seinem Tod sehr zuruckgezogen in Chur.

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Die ADB gibt stattdessen den 17. April 1871 an.