Johann III. (Sachsen-Weimar)

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Herzog Johann von Sachsen-Weimar

Johann von Sachsen-Weimar (* 22. Mai 1570 in Weimar ; † 31. Oktober 1605 ebenda), aus der Familie der ernestinischen Wettiner , war von 1602 bis zu seinem Tod Herzog von Sachsen-Weimar .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Johann war der zweite Sohn des Herzogs Johann Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1530?1573) aus dessen Ehe mit Dorothea Susanne (1544?1592), Tochter des Kurfursten Friedrich III. von der Pfalz .

Johanns Vater starb, als er drei Jahre alt war. Da zu diesem Zeitpunkt auch sein alterer Bruder Friedrich Wilhelm noch minderjahrig war, wurde das Herzogtum Sachsen-Weimar zunachst unter vormundschaftliche Regentschaft gestellt, die der Kurfurst von Sachsen ausubte. Als Vormund unterzeichnete August von Sachsen in Johanns Namen die Konkordienformel von 1577 und das Konkordienbuch von 1580 [1] .

1586 wurde Johanns alterer Bruder volljahrig und Herzog von Sachsen-Weimar. Johann wurde mit einer jahrlichen Summe und den Amtern Altenburg , Eisenberg und Ronneburg abgefunden. Johann heiratete am 7. Januar 1593 in Altenburg Dorothea Maria (1574?1617), Tochter des Fursten Joachim Ernst von Anhalt . Nach dem Tod seines alteren Bruders 1602 folgte Johann als Herzog von Sachsen-Weimar.

Johann war starker an Naturwissenschaften und Kunst interessiert, als an der Politik, krankelte zeitlebens und ubernahm deshalb nur widerwillig die Regentschaft des Herzogtums. Seinen Neffen Johann Philipp , Friedrich , Johann Wilhelm und Friedrich Wilhelm II. die 1603 einen eigenen Erbteil forderten, gab er nach. Das sowieso schon kleine Herzogtum Sachsen-Weimar wurde deshalb erneut geteilt, Altenburg wurde abgetrennt und zum eigenstandigen Herzogtum fur die Sohne Friedrich Wilhelms I. erhoben. Diese so entstandene Linie Sachsen-Altenburg existierte bis 1672, nach ihrem Aussterben fallen Teile der Altenburger Lande an Sachsen-Weimar zuruck.

Zwar ist Johann politisch kaum in Erscheinung getreten, er war aber in anderer Hinsicht jedoch fur die Dynastie Sachsen-Weimar bedeutsam. Von Johanns elf Sohnen erreichten acht das Erwachsenenalter. Damit hatte Johann die Existenz des Hauses Sachsen-Weimar fur die Zukunft gesichert und ist Ahnherr aller spater existierenden ernestinischen Linien des Hauses Wettin.

Johann verstarb nur drei Jahre nach seinem Regierungsantritt und wurde in der Stadtkirche von Weimar bestattet. Im folgte sein Sohn Johann Ernst der Jungere , da dieser aber zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters noch minderjahrig war, kam es zu einer erneuten Regentschaft durch Kursachsen. Johanns altester Sohn musste um sein Erbe kampfen, bis er schließlich die Regentschaft und Vormundschaft seiner sieben minderjahrigen Bruder ubernehmen konnte. Das kommt sogar auf Pragungen der Achtbrudertaler von 1612 bis 1616 in einem Chronogramm zum Ausdruck. [2]

Nachkommen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Aus seiner Ehe mit Dorothea Maria von Anhalt hatte Johann zwolf Kinder:

? 1625 Prinzessin Eleonore Dorothea von Anhalt-Dessau (1602?1664)
  • Sohn (*/† 1598)
  • Albrecht (1599?1644), Herzog von Sachsen-Eisenach
? 1633 Prinzessin Dorothea von Sachsen-Altenburg (1601?1675)
? 1636 Prinzessin Elisabeth Sophie von Sachsen-Altenburg (1619?1680)
  • Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar (1603?1619), (Titular-)Herzog von Sachsen-Weimar
  • Bernhard (1604?1639), Herzog von Franken
  • Johanna (1606?1609)

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Vgl. BSLK , S. 15 und S. 763.
  2. Lev Goldenberg: Chronogramm und Motto auf den Achtbrudertalern 1612 und 1613 von Sachsen-Weimar, 2006, S. 27?29

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vorganger Amt Nachfolger
Friedrich Wilhelm I. Herzog von Sachsen-Weimar
1602?1605
Verwaltung durch Kursachsen ,
ab 1615 Johann Ernst I.
(auch als Vormund fur seine Bruder,
die das Herzogtum 1641 teilten)