Johann Horneburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann Horneburg (auch Johann VIII. von Lebus ; † 16. Juni 1555 in Storkow , Bistum Lebus ) war der letzte katholische Bischof von Lebus von 1552 bis 1555.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Johann Horneburg kam aus Braunschweig und war Sohn des Burgermeisters Ludeke Horneburg. Er studierte in Wittenberg , Leipzig und Bologna und promovierte zum Doktor des Rechts und des Kirchenrechts . 1520 wurde er als solcher bezeichnet. 1527?1528 war er Sekretar des Kanzlers Bischof Bernhard von Cles am Hofe Konig Ferdinands .

1535 wurde er erstmals in Diensten Erzbischof Albrechts von Mainz und Magdeburg erwahnt, 1535 als Domherr in Halberstadt . 1543 bezog er auch ein Gehalt von Kurfurst Joachim II. von Brandenburg .

1550 war Johannes Horneburg Propst des Domstifts Brandenburg , des Stifts St. Bonifatius und Mauritius in Halberstadt und der Kollegiatstifte in Tangermunde und Walbeck sowie Domherr in Hildesheim , Merseburg , Minden und Naumburg .

Im April oder Mai 1551 wurde er vom Domkapitel zum neuen Bischof von Lebus gewahlt, nachdem der Kurfurst keinen seiner Sohne als Kandidaten durchsetzen konnte. Das Domstift Lebus besaß zu dieser Zeit das letzte großere weltliche Territorium in der Mark Brandenburg, das noch nicht zum reformatorischen Bekenntnis ubergetreten war, weshalb der Druck von Seiten des Kurfursten und des Markgrafen Johann der Neumark erheblich war.

Johanns Wahl wurde am 5. Oktober vom Papst bestatigt und am 10. April 1552 durch die Weihe von Erzbischof Nikolaus III. von Gnesen vollzogen. Bald darauf teilte er in einem Briefwechsel mit dem Kurfursten deutlich seine katholische Position mit. [1]

Johann amtierte dennoch als Reichsfurst ohne formale Einschrankungen. 1552 unterstutzte er die Universitat in Frankfurt wahrend einer Pestepidemie. 1554 reiste Bischof Johann zum Kaiser, um sich das gefahrdete Land Beeskow und Storkow bestatigen zu lassen.

Er starb am 16. Juni 1555 im Bischofsschloss in Storkow. Seine Grabstatte ist unbekannt.

Bischof Johann Horneburg galt als gelehrte Personlichkeit und Unterstutzer der Wissenschaften. Selbst der Reformator Philipp Melanchthon bezeichnete ihn als weisen Mann und seinen Gonner. [2] [3] Im Schloss Storkow besaß Johann Horneburg eine Bibliothek mit fast 500 Buchern und zahlreichen Handschriften.

Nach seinem Tod konnte der brandenburgische Kurfurst seinen Enkel Joachim Friedrich als neuen Bischof einsetzen und 1557 die Reformation im Stiftsterritorium von Lebus durchfuhren.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Siegmund Wilhelm Wohlbruck : Geschichte des ehemaligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens. Band 2. Berlin 1829, S. 323?342.
  • Horneburg, Johannes . In: Heinz Scheible (Hrsg.): Melanchthons Briefwechsel . Band   12 , Personen F?K. Stuttgart?Bad Cannstatt 2005, S.   325 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Anmerkungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Wortlaut des Briefes vom 14. Juni 1552 in Wohlbruck, S. 332?335.
  2. Wohlbruck, S. 336.
  3. Heinz Scheible: M. an Johannes Horneburg, Bf. von Lebus. - [Wittenberg], 6. Dezember 1554. In: Melanchthons Briefwechsel ? Regesten online. Abgerufen am 4. April 2023 . Die kritische Textausgabe des Briefs ist (Stand April 2023) noch nicht erschienen.
Vorganger Amt Nachfolger
Georg von Blumenthal Bischof von Lebus
1552?1555
Joachim Friedrich