Johann Heinrich Florin
(*
1650
in
Niederneisen
bei
Diez
; †
17. Januar
1700
in
Herborn
) war ein deutscher evangelischer Geistlicher und
Hochschullehrer
.
Johann Heinrich Florin war der Sohn des
Schultheißen
Engelbert Florin und dessen Ehefrau Catharine (geb. Lutz).
Er studierte Theologie an der
Hohen Schule Herborn
und horte dort unter anderem die
Vorlesungen
bei
Matthias Nethenus
.
1675 wurde er
Collaborator
am
Padagogium
Herborn und gleichzeitig
Diakon
der dortigen Kirchengemeinde. Am 11. Januar 1679 kam er als
Rektor
und Prediger nach
Siegen
, von wo er am 1. Januar 1688 als Padagogearch und Professor der Beredsamkeit und Geschichte an das Padagogium der Hohen Schule nach Herborn zuruckberufen wurde.
1691 wurde er als außerordentlicher Professor an die Hohe Schule Herborn berufen. Als Nachfolger von Johannes a Lent, auch Johann von Lent (1654?1696) wurde er 1696 ordentlicher Professor der Theologie der Hohen Schule; gleichzeitig wurde er auch Pastor in Herborn.
1699 reiste er an die
Universitat Basel
und
promovierte
beim
Dekan
Peter Werenfels
am 19. Oktober 1699 zum Dr. theol.; kurz nach seiner Ruckkehr verstarb er dann.
Johann Heinrich Florin war in erster Ehe seit dem 15. Juni 1680 mit Agnese (* 19. August 1660; † 9. Mai 1691 in Herborn), Tochter des
Burgermeisters
Matthias Hartmann; gemeinsam hatten sie funf Kinder, von diesen sind namentlich bekannt:
In zweiter Ehe war er mit Juliane Elisabeth († 9. Januar 1707) verheiratet; von ihren vier Kindern ist namentlich bekannt:
- Dorothee Esther, verheiratet mit
Oberforster
Kleyensteuber.
Johann Heinrich Florin verfasste einige theologische Schriften, die sich gegen die Kirche
Roms
und gegen die
Jesuiten
richteten. 1684 widerlegte er mit
Corn-Sprew, das ist Christl. u. grundl. Unterricht, wodurch Allen, beydes Reformirt und Romisch-Catholischen gezeigt wird, daß das Examen des Jesuiten Ludwig Corn uber den christl. Trost vom Grund der Seligkeit gegen den Clevischen Hofprediger Joh. Hund nichtig sei von J. Hircano Engelberthi
die Schrift
Catholisches Examen
des
Bentheimer
Jesuiten Ludwig Corn.
- Dissert. philologico-theologicade nomine Tetragrammato, sen synopsis selectiss. quaestonium de nomine Deo proprio Jehova
. Herborn 1677.
- Dissert. philol.-theol. de divisione decalogi, seu dilucidatio, qua ostenditur, non reformatis usitatum distributionem legitimam et in verbo Dei fundatam esse
. Herborn 1679.
- Tractatus curiosus contin. selectissimas de statu innocentiae et lapsus quaestiones
. Herborn 1681.
- Corn-Sprew, das ist Christl. u. grundl. Unterricht, wodurch Allen, beydes Reformirt und Romisch-Catholischen gezeigt wird, daß das Examen des Jesuiten Ludwig Corn uber den christl. Trost vom Grund der Seligkeit gegen den Clevischen Hofprediger Joh. Hund nichtig sei von J. Hircano Engelberthi
. Herborn 1684.
- Fons latinitatis ex variis, iisque probatissimis Latii sermonis auctoribus pure scaturiens
. Hanoviae 1685.
- Diss. philol. de distinctione vocum Imago, Idolum, Simulacrum
Herbornae: Andreae, 1690.
- Hyperaspistes sive Defensor Veritatis Adversus errores, quorum nuper Vir nobiliss. & Jurispr. fama Celeberr., D. Joh. Heserus Religionem Reformatam, ad incrustandam suam ab ea apostasiam, insimulare non dubitavit
. 1694.
- Papa mulier s. oratio de Johanna Papissa, sedem papalem Leonem IV. inter & Bened. III. sortita
. 1695.
- Brod deß Lebens, und deß Verstandes
. Mainz 1700.
- Ioh. Henrici Florini Fons Latinitatis : Ex Variis, Iisque Probatissimis Latii Sermonis Auctoribus Pure Scaturiens ; Accedunt Appendices Quinque ; I. Vocabulorum Barbarorum ; II. Sententiarum & Adagiorum ; III. Aenigmatum, Griphorumque Varii Generis ; IV. Syllabus Particularum Sermonis Latini ; V. Prosodia
. Francofurti & Lipsiae 1752. (
Digitalisat
)