Johann Heinrich Buttstett

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
(Weitergeleitet von Johann Heinrich Buttstedt )
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann Heinrich Buttstett ( Buttstadt , Buttstedt ) (* 25. April jul. / 5. Mai   1666 greg. in Bindersleben bei Erfurt ; † 1. Dezember 1727 in Erfurt) war deutscher Organist und Komponist des Barock .

Leben und Wirken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Buttstett stammte aus einer Erfurter Pfarrer -, Lehrer - und Musiker -Familie, sein Vater Johann Heinrich Buttstett († 1702) hatte an der Universitat Erfurt Theologie studiert und war seit 1664 Pfarrer in Bindersleben. Als altester von drei Brudern besuchte Buttstett von 1681 bis 1684 das Ratsgymnasium in Erfurt und wurde anschließend Organist an der Reglerkirche sowie Lehrer an der zu ihr gehorenden Schule.

Als seinen Orgellehrer bezeichnete er Johann Pachelbel , der von 1678 bis 1690 Organist an der Erfurter Predigerkirche war und dort u. a. auch dem alteren Bruder Johann Sebastian Bachs , Johann Christoph , seit 1690 Organist in Ohrdruf , Orgelunterricht erteilte. Buttstetts Bruder Georg Christoph († 1748), zweitaltester Sohn Johann Heinrich Buttstetts, war ab 1702 Nachfolger seines Vaters und spater Pfarrer in Bechstedt .

Im Jahre 1687 ubernahm Buttstett das Organisten- und Predigeramt an der Kaufmannskirche und -schule und heiratete im selben Jahr Martha Lammerhirt († 1711), die Tochter des Hospitalpfarrers Hieronymus Lammerhirt († 1699), welche uber Johann Sebastian Bachs Mutter, eine geborene Lammerhirt, mit der Familie Bach verwandt war. Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor. Die beiden Sohne Johann Laurentius und Johann Samuel waren spater selbst Organisten. Nachdem Johann Pachelbel im Jahr 1690 Erfurt verlassen hatte, um nach Stuttgart in die Dienste der Herzogin Magdalena Sibylla zu gehen, wurde das bedeutende Organistenamt an der Predigerkirche kurzzeitig von Nicolaus Vetter versehen. Als dieser 1691 Hoforganist in Rudolstadt wurde, trat Buttstett am 19. Juli 1691 seine Nachfolge mit dem Titel eines Ratsorganisten an. Er ubte dieses Amt bis zu seinem Tode aus und versah daneben auch das Organistenamt an einer katholischen Kirche in Erfurt, vermutlich an St. Severi .

Wirkung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Buttstett hat nicht nur zahlreiche Orgelwerke fur sein Amt an der evangelischen Predigerkirche komponiert, sondern auch Orgelmusik und Messen fur die katholischen Gottesdienste. Zu Buttstetts Schulern zahlen Georg Friedrich Kauffmann und Johann Gottfried Walther .

In einer Kontroverse mit Johann Mattheson , dessen Schrift Das neueroffnete Orchestre (1713) Partei fur moderne, galante Musik nahm, entgegnete Buttstett mit seiner Schrift Ut Mi Sol, Re Fa La, Tota Musica et Harmonia Aeterna (1716), in welcher er die alten Anschauungen und den ? richtigen Weg zur wahren Musik “ verteidigte.

Buttstett wird von seinem Schuler Johann Gottfried Walther in einem uberlieferten Brief vom 3. Oktober 1729 als schrulliger und geldgieriger Gelehrter charakterisiert, der sein Wissen und sein Konnen nur unwillig weitergab.

Im Jahr 1744 zahlte der Geograph und Universalgelehrte Johann Gottfried Gregorii den Organisten der Erfurter Predigerkirche genau wie Johann Sebastian Bach und einige Bachschuler zu den besten deutschen Organisten. [1]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Melissantes: Gemuths vergnugendes Historisches Hand-Buch fur Burger und Bauern …, Leipzig und Frankfurt 1744, S. 756/757.