Johann Gaudenz Dietegen von Salis-Seewis
(*
5. Dezember
1825
in
Chur
; †
27. Marz
1886
ebenda) war ein
Schweizer
Jurist
und
Politiker
.
Johann Gaudenz Dietegen Freiherr
von Salis
-Seewis wurde als Sohn des Bundsstatthalters Johann Jakob Freiherr von Salis-Seewis geboren. Sein Grossvater war der Dichter
Johann Gaudenz von Salis-Seewis
. Nach dem Besuch der
Kantonsschule Chur
studierte er an den
Universitaten
Bonn
,
Heidelberg
und
Berlin
Philosophie
und
Rechtswissenschaften
. In Heidelberg wurde er 1846 Mitglied des
Corps
Helvetia.
[1]
In Berlin schloss er sich einem demokratischen Klub sowie 1848 der
Alten Berliner
Burschenschaft
Teutonia
an und nahm als Kommandant einer Miliz an der
Marzrevolution von 1848
teil. Nach Abschluss des Studiums mit der
Promotion
zum
Dr. iur.
war er
Advokat
in Chur und spater Grundbesitzer in
Malans
und Chur.
Mit der Ruckkehr in seinen Geburtsort engagierte sich von Salis-Seewis als radikal-demokratischer Freisinniger zunachst auf kantonaler und spater foderaler Ebene in der Politik. 1850 war er
Regierungsstatthalter
in Chur. Von 1849 bis 1855 und von 1858 bis 1865 gehorte er dem
Grossen Rat
des
Kantons Graubunden
an. In den Jahren dazwischen, von 1855 bis 1857, war er Mitglied des
Kleinen Rats
von Graubunden.
In den Jahren 1855 sowie 1857 bis 1860 gehorte er fur den Kanton Graubunden dem
Standerat
der Eidgenossenschaft an. Von 1860 bis 1869, von 1875 bis 1878 und von 1879 bis 1881 war er Abgeordneter zum
Nationalrat
.
Von Salis-Seewis, der seinen Adelstitel nicht fuhrte, war ein Verfechter des
Referendumsrechts
und stritt politisch fur die Verfassungsrevision von 1874 und einen verbesserten
Arbeitsschutz
. Zu seinen politischen Mitstreitern zahlten
Gaudenz Gadmer
und
Florian Gengel
.
- Helge Dvorak:
Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft.
Band I:
Politiker.
Teilband 8:
Supplement L?Z.
Winter, Heidelberg 2014,
ISBN 978-3-8253-6051-1
, S. 221?222.
- ↑
Kosener Korpslisten
1910,
115
, 188