Johann Friedrich Gauhe
(*
15. Marz
1681
in
Waltersdorf
; †
29. Dezember
1755
in
Helbigsdorf
) war ein deutscher Genealoge und Historiker.
Da sein Vater Johann Gauhe fruh verstarb, erhielt Johann Friedrich seine erste Bildung bei Verwandten in
Luckau
. 1689 besuchte er das Gymnasium in
Colln
und studierte ab 1700 an der
Universitat Wittenberg
, wo
Johannes Deutschmann
und
Gottlieb Wernsdorf der Altere
seine Lehrer waren. Nach dem Ende seiner Studienzeit war er einige Jahre als
Hofmeister
tatig, ubernahm 1715 das Pfarramt in
Oberneuschonberg
und wurde 1724 nach Helbingsdorf versetzt.
Sein Hauptwerk
Des Heiligen Romischen Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexikon …
war ein viel beachtetes Werk auf dem Gebiet der
Genealogie
und fand breite Verwendung bis ins 19. Jahrhundert. Ebenso war er Mitautor an den
Unschuldigen Nachrichten
und lieferte das Manuskript einer ungarisch-siebenburgischen Kirchen- und Reformationsgeschichte, das ihm jedoch 1723 entwendet wurde.
- Helden- und Heldinnen-Lexicon. In welchem das Leben und die Thaten derer Generalen, Admiralen, Feld-Marschalle, Obristen, Capitains, wie auch anderer Personen mannlichen und weiblichen Geschlechts von allen Nationen, die sich von den altesten biß auf gegenwartige Zeiten in den Kriegen zu Wasser und Lande, oder bey andern Gelegenheiten, durch ihre Tapfferkeit einen besondern Ruhm erworben
. Johann Friedrich Gleditsch & Sohn, Leipzig 1716 (
Volltext
).
- Des Heiligen Romischen Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexikon. Darinnen die heut zu Tage florierende alteste und ansehnlichste Adelige, Freyherrliche und Grafliche Familien nach ihrem Alterthum und Ursprunge, Vertheilungen in unterschiedene Hauser nebst den Leben derer daraus entsprossenen beruhmthesten Personen, insonderheit Staatsministern mit bewahrten Zeugnissen vorgestellt werden, nebst einer nothigen Vorrede, Anhange und Register
. Johann Friedrich Gleditsch & Sohn, Leipzig 1719. Das Werk erschien 1740 in zweiter Auflage und ein ?zweyter und letzter Theil“ folgte 1747.