Johann Eberhard Neidhardt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
(Weitergeleitet von Johann Eberhard Graf Neidhardt )
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Johann Eberhard Graf Neidhardt als Kardinal (Olgemalde von Alonso del Arco , 1674)

Johann Eberhard Graf Neidhardt SJ (daneben gibt es auch Schreibweisen Neidarth, Neuthardt, Neidthardt, Nidhard und Neidhardt, er selbst nannte sich vorzugsweise Nidhard ) (* 8. Dezember 1607 auf Schloss Falkenstein ( Oberosterreich ); †  1. Februar 1681 in Rom ) war Jesuit und als Berater von Konigin Maria Anna von Spanien zeitweise wesentlich verantwortlich fur die spanische Politik. Spater wurde er Kardinal der Romischen Kirche .

Leben und Wirken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Johann Eberhard Neidhardt trat 1631 in Wien dem Jesuitenorden bei und empfing zu einem unbekannten Zeitpunkt die Priesterweihe . Er lehrte spater in Graz Philosophie , Ethik und Kirchenrecht . Im Jahr 1644 wurde er von Kaiser Ferdinand nach Wien gerufen, wo er als Hofprediger am Kaiserhof tatig war, außerdem war er Lehrer und Beichtvater der Erzherzogin Maria Anna . Graf Neidhardt begleitete diese 1649 nach Spanien, wo Maria Anna Konig Philipp IV. heiratete. Nach dessen Tod 1665 wurde die Konigin Regentin fur den noch unmundigen Karl II. Unterstutzt wurde Maria Anna von einem Staatsrat, dem auch Neidhardt an fuhrender Stelle angehorte. Unter anderem hatte er das Amt des Großinquisitors und des Staatskanzlers inne. In kirchlicher Hinsicht gehorte er zu denjenigen, die die Konigin und den Papst Alexander VII. darin unterstutzten, die Lehre von der unbefleckten Empfangnis durchzusetzen. Zu diesem Thema veroffentlichte Neidhardt auch eine Schrift. Gegen den wachsenden Einfluss des Nichtspaniers begann sich im Adel Kritik zu regen. Auch weil Neidhardt in den Jahren zuvor dafur gesorgt hatte, den unehelichen Sohn Philipps Juan Jose de Austria von der politischen Mitwirkung auszuschließen, begann auch dieser sich den Kritikern anzuschließen. Er war von der Konigin nicht mehr zu halten und musste 1669 Spanien verlassen.

Neidhardt ging nach Rom und wurde dort außerordentlicher Gesandter mit dem Titel zunachst eines Bischofs von Agrigent und spater eines Titularerzbischofs von Edessa . Die Bischofsweihe spendete ihm am 24. Januar 1672 in der Kirche Il Gesu in Rom Kardinal Federico Sforza , Bischof von Tivoli ; Mitkonsekratoren waren Giacomo Altovitti , Titularpatriarch von Antiochien , und Gilla Colonna , Titularpatriarch von Jerusalem . Im Jahr 1672 erhob ihn Papst Clemens X. zur Kardinalswurde im Rang eines Kardinalpriesters . Am 8. August 1672 erhielt er die Titelkirche San Bartolomeo all’Isola und wurde am 25. September 1679 Kardinalpriester von Santa Croce in Gerusalemme .

Die Grabplatte von Johann Eberhard Neidhardt in der Kirche Il Gesu in Rom

Johann Eberhard Neidhardt starb am 1. Februar 1681 in Rom. Er wurde in der dortigen Kirche Il Gesu beigesetzt. Die Grabplatte befindet sich in der Kapelle des heiligen Ignatius von Loyola mit Altargemalde und Orgel.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Juan Everardo Nithard  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien