Jogging
(
englisch
jog
‚trotten‘
), auch als
Dauerlauf
bezeichnet, ist eine Form des
Freizeit-
beziehungsweise
Laufsports
, bei der durch gemachliche Dauerlaufe die
Kondition
(Ausdauer) gesteigert wird.
In Deutschland organisierte der
Waldnieler
Arzt
Ernst van Aaken
bereits in den 1950er-Jahren Dauerlaufgruppen.
[1]
Der Durchbruch erfolgte jedoch durch den
neuseelandischen
Trainer
Arthur Lydiard
(1917?2004), der nicht mehr im Wald oder auf dem Sportplatz Dauerlauf organisierte, sondern fur alle sichtbar auf den Straßen. Damit gilt er als Erfinder des Joggings. Er grundete 1961 den ersten Jogging-Club. Der
US-amerikanische
Laufer, Trainer und Konstrukteur
Bill Bowerman
(1911?1999) brachte 1962 die Idee nach einem Besuch in Neuseeland in die Vereinigten Staaten,
[2]
von wo aus sich die Jogging-Bewegung in der ganzen Welt verbreitete.
Als eine Form des
Ausdauertrainings
steigert Joggen nicht nur die korperliche
Ausdauer
, sondern auch die physische Leistungsfahigkeit des Korpers. Zusatzlich starkt es das
Herz-Kreislauf-System
. Zudem beeinflusst es die
Knochendichte
positiv.
[3]
Bei
ubergewichtigen
Menschen kann das Jogging zu einer negativen
Energiebilanz
beitragen und wirkt daher unterstutzend bei einer
Diat
, weil der
Leistungsumsatz
gesteigert wird. Jogging steigert die Fitness und den Tagesbedarf an Energiezufuhr aus
Lebensmitteln
, da ein Mensch ca. 3000?3350
kJ
/h (700?800
kcal
/h) verbraucht. Die Schrittfrequenz betragt dabei zwischen 140 und 170 Schritten pro Minute. Bei einem
Body-Mass-Index
großer als 30 ist Joggen aufgrund der folglichen hohen Gelenkbelastung zunachst nicht mehr zu empfehlen.
Joggen stellt an den Korper ahnliche physische Belastungen wie das
Laufen als Sportdisziplin
, an die sich der Korper erst anpassen muss. Insbesondere
Sehnen
,
Bander
und
Gelenke
konnen durch Uberbelastung Schaden nehmen.
[4]
Haufig werden
Laufschuhe
als Grundausstattung fur das Joggen angesehen. Da außer der Schuhgroße noch andere Eigenschaften wie Gelenkstutzung oder Dampfungsqualitat eine Rolle spielen, wird eine personliche Beratung empfohlen. Einige Fachgeschafte bieten hierzu eine kameragestutzte
Laufbandanalyse
an. Weiterhin sollte ein nicht zu alter Schuh genommen werden. Aufgrund der Belastung nutzen Laufschuhe, hauptsachlich im fur das gesunde
Abrollen
wichtigen Fersenbereich, ubermaßig schnell ab und sollten aus diesem Grunde nach 600 bis 800 km ausgetauscht werden, um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen.
[5]
Der Nutzen von Laufschuhen ist unter Wissenschaftlern allerdings umstritten. Zwei unabhangige Forschungsstudien der
Harvard University
und der
University of Virginia
kamen zu dem Ergebnis, es sei gelenkschonender, wenn man barfuß ohne Schuhe jogge. Dies ruhre daher, dass beim Jogging mit Schuhen meistens zuerst die Ferse auf dem Boden aufsetze und dabei die Gelenke und das Knie mit dem Dreifachen des Korpergewichts belastet wurden. Ohne Schuhe komme in der Regel zuerst der Ballen oder der Mittelfuß auf, wodurch der Stoß stark abgefedert werde.
[6]
Fur diesen eher naturlichen Laufstil gibt es seit einiger Zeit die sogenannten
Barfußschuhe
, die weitgehend bzw. ganzlich auf Dampfung und stutzende Elemente verzichten. Eine
Pulsuhr
kann die Herzfrequenz wahrend des Laufens messen.
Plogging bezeichnet das Mullsammeln beim Jogging. Es wurde 2016 von dem schwedischen Sportler und Umweltaktivisten Erik Ahlstrom eingefuhrt. Die Idee verbreitete sich rasch weltweit. In
Japan
wird die Jogging-Variante als
Spogomi
bezeichnet. Im November 2023 fand in
Tokio
die erste Spogomi-Weltmeisterschaft statt - hierbei waren Teams weltweit unterwegs, Finalsieger war Großbritannien
[7]
.
- James F. Fixx:
Das komplette Buch vom Laufen
. Fischer, Frankfurt am Main 1992,
ISBN 3-596-23326-7
.
- Neumann, Georg; Pfutzner, Arndt; Berbalk, Anneliese:
Optimiertes Ausdauertraining
. Meyer und Meyer Verlag, Aachen 1999,
ISBN 3-89124-580-7
.
- Hottenrott, Kuno; Zulch, Martin:
Ausdauertrainer Laufen
. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1997,
ISBN 3-499-19454-6
.
- Herbert Steffny, Ulrich Pramann:
Perfektes Lauftraining
. Sudwest, 2007,
ISBN 978-3-517-08297-4
.
- Mathias Marquardt:
Die Laufbibel
. spomedis GmbH, Hamburg 2005,
ISBN 978-3-936376-50-0
.
- Kuno Hottenrott, Georg Neumann:
Das große Buch vom Laufen
. 2016,
ISBN 978-3-89899-924-3
.
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