Joaquin Turina Perez
(*
9. Dezember
1882
in
Sevilla
; †
14. Januar
1949
in
Madrid
) war ein
spanischer Komponist
.
Joaquin Turina war der Sohn des Malers
Joaquin Turina y Areal
(1847?1903). Er begann vierjahrig,
Akkordeon
zu spielen und lernte noch wahrend seiner Schulzeit
Klavier
, ab 1894 auch
Harmonielehre
und
Kontrapunkt
beim Kapellmeister der Kathedrale
Evaristo Garcia Torres
(1830?1902). Ab 1897 trat er regelmaßig als Pianist, musikalischer Leiter und Interpret auch eigener Kompositionen in Sevilla auf.
Ab 1902 studierte er in Madrid bei dem Pianisten
Jose Trago
. Dort lernte er auch seinen Landsmann und Freund
Manuel de Falla
kennen. Von 1905 bis 1913 lebte er in
Paris
, wo er Klavier bei
Moritz Moszkowski
und Komposition bei
Vincent d’Indy
an dessen
Schola Cantorum
studierte. Die Ferne seiner musikalischen Heimat Spanien und die Begegnung mit
Isaac Albeniz
im Jahr 1907 inspirierten ihn zu starkerer Beschaftigung mit spanischer Folklore und bewirkten eine Hinwendung zu einer Musik im Sinne der
Nationalen Schulen
. Weiteren Einfluss nahmen die franzosischen, teilweise dem
Impressionismus
zugerechneten Komponisten
Maurice Ravel
und
Claude Debussy
.
Nach Abschluss seines Kompositionsstudiums 1913 und mit Beginn des Ersten Weltkriegs kehrte Turina nach Spanien zuruck und lebte ab 1914 in Madrid, wo er neben seiner kompositorischen Tatigkeit als Dirigent, Pianist und Musikkritiker arbeitete. Er wurde 1931 Kompositionsprofessor am
Conservatorio Superior de Musica
in Madrid. 1939 wurde er
Comisario General de Musica
und grundete in dieser Funktion u. a. das Spanische Nationalorchester
(Orquesta Nacional de Espana)
.
Neben Klavier- und Kammermusik umfasst Turinas 104 Opuszahlen umfassendes Schaffen eine große Zahl von Liedkompositionen mit Klavier- wie Orchesterbegleitung, mehrere, meist durch die spanische Kultur inspirierte
Sinfonische Dichtungen
, einige Werke fur Klavier und Orchester sowie Opern und Schauspielmusiken. Das nach Werkzahl kleine, aber interessante Werk fur Sologitarre ist der Anregung durch
Andres Segovia
zu verdanken. Turina war außerdem auch als Musikschriftsteller und -essayist tatig.
- Orchestermusik
- La procesion del Rocio
op. 9 (1913)
- Danzas fantasticas
op. 22 (1919). Bearbeitung der gleichnamigen Klavierkomposition
- Sinfonia Sevillana
op. 23 (1920).
- La oracion del torero
op. 34 (Das Gebet des Torero) Streicher-Bearbeitung einer
Lauten
-Komposition
- Rapsodia sinfonica
op. 66 (1934) fur Klavier und Streichorchester
- Kammermusik
- Klaviertrios in F-Dur (1904), in D-Dur op. 35 (1926) und in h-Moll op. 76 (1933)
- Klavierquintett g-Moll op. 1 (1907)
- Streichquartett Nr. 1 d-moll op. 4 (1911)
- Klaviersextett fur Soloviola, Klavier und Streichquartett
Scene andalouse
op. 7 (1912)
- El poema de una sanluquena
fur Violine und Klavier op. 28 (1924)
- Violinsonaten in D-Dur op. 51 (1926) und in G-Dur op. 82 (1934)
- Klavierquartett a-moll op. 67 (1933)
- Serenata
fur Streichquartett op. 87 (1935)
- Circulo
fur Klaviertrio op. 91 (1936)
[1]
- Klaviermusik
- Sevilla
op. 2 (1908)
- Sanlucar de Barrameda. Sonata pintoresca
op. 24 (1920)
- Danzas Gitanas
op. 55 (1930) und op. 84 (1934)
- Concierto sin orquesta
op. 88 (1935)
- Gitarrenmusik
- Sevillana
op. 29 (1923)
- Fandanguillo
op. 36, gewidmet
Andres Segovia
(1925)
- Miniaturas
op. 52
- Rafaga
op. 53 (1930)
- Sonata
(
Sonate D-Dur
) op. 61 (1932)
- Homenaje a Tarrega - Garotin, Soleares
op. 69, auch
Hommage a Tarrega
(1932)
- Lied
- Poema en forma de canciones
op. 19 (1918) fur Gesang und Klavier. Texte von
Ramon de Campoamor
- Canto a Sevilla
op. 37 (1925). Liedzyklus fur Gesang und Klavier oder Orchester, Texte von
Jose Munoz San Roman
- Saeta, en forma de salve, a la Virgen de la Esperanza
op. 60 fur Gesang und Klavier oder Orchester, Text von
Joaquin y Serafin Alvarez Quintero
- Las musas de Andalucia
op. 93 (1942) fur Gesang, Klavier und Streichquartett
- Enciclopedia abreviada de musica
, Madrid 1917
- Tratado de composicion musical
, Madrid 1942?1948
- ↑
Hubert Daschner:
Joaquin Turina
. In:
Komponisten der Gegenwart
. 11. Nachlieferung. edition text + kritik, Munchen 1997 (
Joaquin Turina
im
Munzinger-Archiv
, abgerufen am 6. Mai 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)).