Joaquin Turina

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Joaquin Turina Perez (* 9. Dezember 1882 in Sevilla ; † 14. Januar 1949 in Madrid ) war ein spanischer Komponist .

Joaquin Turina (1914)

Joaquin Turina war der Sohn des Malers Joaquin Turina y Areal (1847?1903). Er begann vierjahrig, Akkordeon zu spielen und lernte noch wahrend seiner Schulzeit Klavier , ab 1894 auch Harmonielehre und Kontrapunkt beim Kapellmeister der Kathedrale Evaristo Garcia Torres (1830?1902). Ab 1897 trat er regelmaßig als Pianist, musikalischer Leiter und Interpret auch eigener Kompositionen in Sevilla auf.

Ab 1902 studierte er in Madrid bei dem Pianisten Jose Trago . Dort lernte er auch seinen Landsmann und Freund Manuel de Falla kennen. Von 1905 bis 1913 lebte er in Paris , wo er Klavier bei Moritz Moszkowski und Komposition bei Vincent d’Indy an dessen Schola Cantorum studierte. Die Ferne seiner musikalischen Heimat Spanien und die Begegnung mit Isaac Albeniz im Jahr 1907 inspirierten ihn zu starkerer Beschaftigung mit spanischer Folklore und bewirkten eine Hinwendung zu einer Musik im Sinne der Nationalen Schulen . Weiteren Einfluss nahmen die franzosischen, teilweise dem Impressionismus zugerechneten Komponisten Maurice Ravel und Claude Debussy .

Nach Abschluss seines Kompositionsstudiums 1913 und mit Beginn des Ersten Weltkriegs kehrte Turina nach Spanien zuruck und lebte ab 1914 in Madrid, wo er neben seiner kompositorischen Tatigkeit als Dirigent, Pianist und Musikkritiker arbeitete. Er wurde 1931 Kompositionsprofessor am Conservatorio Superior de Musica in Madrid. 1939 wurde er Comisario General de Musica und grundete in dieser Funktion u. a. das Spanische Nationalorchester (Orquesta Nacional de Espana) .

Neben Klavier- und Kammermusik umfasst Turinas 104 Opuszahlen umfassendes Schaffen eine große Zahl von Liedkompositionen mit Klavier- wie Orchesterbegleitung, mehrere, meist durch die spanische Kultur inspirierte Sinfonische Dichtungen , einige Werke fur Klavier und Orchester sowie Opern und Schauspielmusiken. Das nach Werkzahl kleine, aber interessante Werk fur Sologitarre ist der Anregung durch Andres Segovia zu verdanken. Turina war außerdem auch als Musikschriftsteller und -essayist tatig.

  • Orchestermusik
    • La procesion del Rocio op. 9 (1913)
    • Danzas fantasticas op. 22 (1919). Bearbeitung der gleichnamigen Klavierkomposition
    • Sinfonia Sevillana op. 23 (1920).
    • La oracion del torero op. 34 (Das Gebet des Torero) Streicher-Bearbeitung einer Lauten -Komposition
    • Rapsodia sinfonica op. 66 (1934) fur Klavier und Streichorchester
  • Kammermusik
    • Klaviertrios in F-Dur (1904), in D-Dur op. 35 (1926) und in h-Moll op. 76 (1933)
    • Klavierquintett g-Moll op. 1 (1907)
    • Streichquartett Nr. 1 d-moll op. 4 (1911)
    • Klaviersextett fur Soloviola, Klavier und Streichquartett Scene andalouse op. 7 (1912)
    • El poema de una sanluquena fur Violine und Klavier op. 28 (1924)
    • Violinsonaten in D-Dur op. 51 (1926) und in G-Dur op. 82 (1934)
    • Klavierquartett a-moll op. 67 (1933)
    • Serenata fur Streichquartett op. 87 (1935)
    • Circulo fur Klaviertrio op. 91 (1936) [1]
  • Klaviermusik
    • Sevilla op. 2 (1908)
    • Sanlucar de Barrameda. Sonata pintoresca op. 24 (1920)
    • Danzas Gitanas op. 55 (1930) und op. 84 (1934)
    • Concierto sin orquesta op. 88 (1935)
  • Gitarrenmusik
    • Sevillana op. 29 (1923)
    • Fandanguillo op. 36, gewidmet Andres Segovia (1925)
    • Miniaturas op. 52
    • Rafaga op. 53 (1930)
    • Sonata ( Sonate D-Dur ) op. 61 (1932)
    • Homenaje a Tarrega - Garotin, Soleares op. 69, auch Hommage a Tarrega (1932)
  • Lied
    • Poema en forma de canciones op. 19 (1918) fur Gesang und Klavier. Texte von Ramon de Campoamor
    • Canto a Sevilla op. 37 (1925). Liedzyklus fur Gesang und Klavier oder Orchester, Texte von Jose Munoz San Roman
    • Saeta, en forma de salve, a la Virgen de la Esperanza op. 60 fur Gesang und Klavier oder Orchester, Text von Joaquin y Serafin Alvarez Quintero
    • Las musas de Andalucia op. 93 (1942) fur Gesang, Klavier und Streichquartett
  • Enciclopedia abreviada de musica , Madrid 1917
  • Tratado de composicion musical , Madrid 1942?1948

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Hubert Daschner: Joaquin Turina . In: Komponisten der Gegenwart . 11. Nachlieferung. edition text + kritik, Munchen 1997 ( Joaquin Turina im Munzinger-Archiv , abgerufen am 6. Mai 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)).