Jefimija
(ihr Klostername) (*
1349
; †
1405
), ursprunglich
Despotin
Jelena Mrnjav?evi?
, war eine
serbische
Nonne
und
Lyrikerin
, die daneben auch ein bedeutendes mittelalterliches Zentrum fur Seidenstickerei einrichtete.
[1]
In der serbischen Historiographie gilt sie als die erste
Dichterin
Serbiens. Unter ihren Werken haben sich ein Enkolpion-
Diptychon
und das
Katapetasma
Jefimijas im
Kloster Hilandar
sowie das goldgestickte Leichentuch fur den Kopf Furst Lazars im Museum der Serbisch-Orthodoxen Kirche in Belgrad erhalten.
[2]
Getauft als
Jelena
, war Jefimija die Tochter des
Caesars
Vojihna
unter dem
serbischen
Zaren
Stefan Uro? IV. Du?an
. Sie heiratete den Bruder des Konigs
Vuka?in
und Despoten von
Serres
Jovan Uglje?a
. Nachdem ihr Ehemann in der
Schlacht an der Mariza
gefallen war, blieb die zweiundzwanzig Jahre alte Jelena in Serres und wurde Nonne.
[3]
Kurz vor 1389 siedelte sie nach Serbien zu Freunden und Verwandten am Hofe von Furstin Milica und des Fursten
Lazar Hrebeljanovi?
in
Kru?evac
.
[3]
Noch in Serres gehorte sie einem Milieu mit starken intellektuellen Verbindungen zum Heiligen Berg
Athos
an.
[3]
Ihr Mann hatte das Patronat uber verschiedene Athos-Kloster sowie uber die kunstlerische und literarische Aktivitat in Serres selbst.
[3]
Ein Geschenk Jefimijas an das Kloster Hilandar war ein geschnitztes Enkolpion-Diptychon, das ursprunglich ihrem im Kindesalter verstorbenen Sohn gehorte. Sie beauftragte dafur einen Silberbeschlag sowie einen geschnitzten Text in Form eines personlichen Gebets uber das Leid einer Mutter.
[3]
Jefimijas Vater Vojhina fand im Naos des Katholikons des Klosters Hilandar seine letzte Ruhestatte. Auch das Kind Jefimijas wurde im Grab des Vaters beerdigt. Ebenfalls findet sich in der Schatzkammer des Klosters noch ein 1398-9 fur die Altarschranke der Ikonostase des Klosters gefertigte
Katapetasma
.
[3]
Es handelt sich hierbei um eine Goldstickerei auf roter Seide. Es zeigt Jesu als Priester, der zwischen
Johannes Chrysostomos
und dem Heiligen Basil und zwei wartenden Erzengeln die Liturgie halt.
[4]
Ein Text der zwischen den Figuren lauft, beschreibt die Spenden die Jefimija an das Kloster tatigte und erwahnt das Grab ihres Vaters im Kloster. Fur das Gebet wurde ein Bezug zu den Schriften
Symeons des Neuen Theologen
festgestellt.
[4]
Nach der Niederlage der Serben gegen die Osmanen in der
Schlacht auf dem Amselfeld
zog sie sich zusammen mit der
Furstin Milica
in das Kloster ?upanja zuruck, spater dann nach
Ljubostinja
. Gegen Ende ihres Lebens wurde sie
Abtissin
(megalos schimos)
und nahm den Namen
Jevpraksija (Eupraxia)
an.
Jefimija war auch an diplomatischen Angelegenheiten beteiligt. 1398 war Furstin Milica Hrebeljanovi? bei
Bayezid I.
, um sich fur
Stefan Lazarevi?
zu verwenden, der wegen der Verweigerung der Teilnahme an der Kampagne 1398 in Bosnien in Ungnade gefallen war. Bei dieser Gelegenheit gab Bayezid die Erlaubnis, die Gebeine der Heiligen Petka
Paraskeva
im Beisein von
Grigorij Camblak
von
Widin
nach Serbien zu uberfuhren. Bis 1521 verblieben sie in der
Kirche der Hl. Petka
in
Belgrad
und befinden sich heute in der
Metropolitan-Kirche zur hl. Paraschiva
im rumanischen
Ia?i
.
Jefimijas Dichtung hat sich in zwei Textilien und einer Devotionalie erhalten:
[5]
- Tuga za jedincem
(
"Trauer um den einzigen Sohn"
, Kleine Ikone Uglje?as) ? 1368
- Moljenje gospodu isusu hristu
(
"Gebet an den Herrn Jesu Christi"
, Jefimijas Katapetasma im Kloster Hilandar) ? 1398
- Pohvala knezu Lazara
(
"Lobpreisung des Fursten Lazar"
, Jefimijas Leichentuch fur den Fursten Lazar) ? 1402
Die Dichtungen Jefimijas gehoren zu den Genres des Gebetes,
Eloge
und
Laments
.
Unter Jefimijas Werken ist insbesondere die
Lobpreisung des Fursten Lazar
erwahnenswert. Es ist ein Gebet in Form eines Gedichtes, die den Heiligen Martyrer Lazar um Schutz fur die Sohne des Fursten wahrend der
Schlacht bei Angora
bittet. Die Lobpreisung ist ihr fruhest erhaltenes Gedicht.
Uberliefert ist der Text als
Goldstickerei
auf einem Totentuch fur den Kopf des Heiligen
Lazar Hrebeljanovi?
, das um 1402 im Kloster Ljubostinja angefertigt wurde. Heute befindet sich das Tuch im Museum der
serbisch-orthodoxen Kirche
in
Belgrad
.
- Zaga Gavrilovi?:
Women in Serbian politics, diplomacy and art at the beginning of Ottoman rule
. In: Elizabeth M. Jeffreys (Hrsg.):
Byzantine style, religion, and civilization: in honour of Sir
Steven Runciman
. Cambridge University Press, Cambridge 2006,
ISBN 0-521-83445-7
, S. 72?90, hier: S. 78 f.
- Slobodan Mileusni?:
Pall for the face of Prince Lazar (Jefinija's embroidery).
In: Helen C. Evans (Hrsg.):
Byzantium. Faith and Power (1261?1577).
Yale University Press, New Haven CT u. a. 2004,
ISBN 0-300-10278-X
, S. 320?321 (Ausstellungskatalog, New York, The Metropolitan Museum of Art, 23. Marz bis 4. Juli 2004).
- Slobodan Mileusni?:
Jelena, srpska despotica; Jefimija, srpska pesnikinja; Jevpraksija, srpska molitvenica.
Belgrad 1993.
- ↑
RTS, 22. Marz 2013, Kod Dva Bela Goluba: Despotica Jelena, kaluderica Jefimija
(Audio, 60 min in Serbisch)
- ↑
Zaga Gavrilovi? 2006:
Women in Serbian politics, diplomacy and art at the beginning of Ottoman rule
. In: Elizabeth Jeffreys (Hrsg.) 2006:
Byzantine Style, Religion and Civilization: In Honour of Sir Steven Runciman
.Cambridge University Press, Cambridge,
ISBN 0-521-83445-7
. Hier S. 78?79
- ↑
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b
c
d
e
f
Zaga Gavrilovi? 2006:
Women in Serbian politics, diplomacy and art at the beginning of Ottoman rule
. S. 78
- ↑
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b
Zaga Gavrilovi? 2006:
Women in Serbian politics, diplomacy and art at the beginning of Ottoman rule
. S. 79
- ↑
Women writers: Jefimija