Jean-Charles Cazin

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Jean-Charles Cazin (1892)

Jean-Charles Cazin (geboren 25. Mai 1841 in Samer ; gestorben 26. Marz 1901 in Le Lavandou ) war ein franzosischer Keramiker, Maler, Stecher und Zeichner.

Jean-Charles Cazin war der Sohn des Arztes Francois-Joseph Cazin, sein Bruder Henri Cazin wurde ebenfalls Arzt. Er wuchs in Samer und Boulogne-sur-Mer auf. 1862 besuchte er in Paris die Malschule des Horace Lecoq de Boisbaudran und stellte 1863 das Bild Souvenir de dunes a Wissant im Salon des Refuses aus. Ab 1863 bis 1868 arbeitete er als Zeichenlehrer an der Ecole speciale de dessin d’architecture von Emile Trelat . 1868 heiratete er die Malerin und Bildhauerin Guillet Marie Cazin (1844?1924) und ab 1869 arbeitete er als Kurator im Musee des Beaux-Arts de Tours und in der Stadt auch als Leiter der Kunstschule. Nach dem Deutsch-Franzosischen Krieg zogen sie 1872 nach England, um dort mit Alphonse Legros eine Kunstschule zu eroffnen, was aber nicht gelang. Stattdessen dekorierte er in London zahlreiche Keramiken fur die Fulham Pottery . Spater schuf er zusammen mit seinem Sohn zahlreiche Keramiken.

1874 kehrte er zuruck nach Paris und stellte 1876 das Bild Die Werft im Salon de Paris aus. Er ließ sich in Boulogne-sur-Mer nieder und malte historische Genre-Gemalde und biblische Szenen, die auf Unverstandnis stießen. Daher konzentrierte er sich auf die Landschaft am Pas de Calais . Im Pariser Pantheon vollendete er Wandgemalde, die Puvis de Chavannes dort begonnen hatte. Fur seinen Freund Auguste Rodin stand er im Jahr 1885 Modell fur dessen Plastik Die Burger von Calais , Rodin nahm ihn fur die Figur des Eustache de Saint-Pierre. 1893 reiste er mit seinem Sohn, dem Stecher, Medailleur und Keramiker Michel Cazin (1869?1917), mit 180 Bildern in die USA, er wurde dort freundlich empfangen und gewann Henry Clay Frick als Sammler.

Cazin wurde 1882 in die Ehrenlegion aufgenommen und 1889 zum Offizier erhoben. In seinem Geburtsort Samer wurde das ?Musee Jean-Charles-Cazin“ eingerichtet mit Bildern, Keramiken und Medaillen Cazins, seiner Frau, seines Sohnes und seiner Schwiegertochter Berthe Cazin (1872?1971).