Jan Baptiste de Jonghe, 1826 gezeichnet von
Eugene Verboeckhoven
, lithografiert bei
Antoine Dewasme-Pletinckx
Jan Baptiste de Jonghe
(auch Jean-Baptiste de Jonghe, *
8. Januar
1785
in
Kortrijk
; †
14. Oktober
1844
in
Schaerbeek/Schaarbeek
) war ein
flamisch
-
belgischer
Maler
und
Lithograf
. In seinen Gemalden finden sich haufig Landschaftsbilder mit Waldszenen mit Tieren. In seinem grafischen Werk thematisierte er daruber hinaus auch niederlandische Stadtansichten. Ab 1826 war er als Kunstprofessor an der Akademie von Kortrijk, ab 1841 an der Akademie von
Antwerpen
tatig.
Jan Baptiste de Jonghe:
Weide in den Ardennen
Jan Baptiste de Jonghe kam am 8. Januar 1785 in Kortrijk zur Welt. Seine Ausbildung zum Maler begann er an der Kunstakademie seiner Heimatstadt. Um 1805 wechselte er an die Kunstakademie von Antwerpen, um sein Studium bei dem
neoklassizistischen
Maler
Balthasar-Paul Ommeganck
fortzusetzen. Dieser forderte sein Talent fur Landschaftsdarstellungen. Fur das Gemalde
Aufkommender Sturm
erhielt de Jonghe 1812 den 1. Preis fur Landschaftsgemalde der Societe des Beaux-Arts in
Gent
. In den Folgejahren stellte er regelmaßig in den Kunstsalons sowohl in den Niederlanden, als auch in Frankreich aus. Unklar ist, ob er sich zu Studienzwecken ins Ausland begab. Vermutet werden Aufenthalte de Jonghes in Frankreich, England, Schottland und Italien. Beeinflusst durch die hollandische Malerei des 17. Jahrhunderts ? besonders von
Jan van Goyen
und
Jacob Izaaksoon van Ruisdael
? wahlte er meist Landschaftsansichten seiner flandrischen Heimat als Bildmotiv. Haufig finden sich in seinen Bildern Waldszenen mit Wild- oder Haustieren. Die in seinen Arbeiten seltener vorkommenden Darstellungen von Menschen stammen meist von seinem Malerkollegen
Eugene Joseph Verboeckhoven
. 1823 bis 1824 gehorte er zu den Mitarbeitern der bei
Antoine Dewasme-Pletinckx
in Tournai unter dem Titel
Collection historique des vues principales des Pays-Bas
veroffentlichten Serie von Lithografien mit hollandischen Ansichten. Hierbei entstanden auch einige seiner Architekturzeichnungen.
1826 erhielt er die Ernennung zum Kunstprofessor an der Akademie von Kortrijk. Hier veroffentlichte er sein Lehrbuch zur Landschaftszeichnung
Principes de paysages dessines d’apres nature et executes sur pierre
. Zu seinen Schuler gehorten
Laurent Herman Redig
(1822?1861) und
Louis de Winter
(1819?1900). Vom belgischen Konig
Leopold I.
erhielt er 1840 den Auftrag fur sechs
Ardennenlandschaften
. In der Nachfolge von Ommeganck wirkte er von 1841 bis 1843 als Akademieprofessor in Antwerpen. Jan Baptiste de Jonghe starb am 14. Oktober 1844 in Schaerbeek/Schaarbeek. Sein Sohn
Gustave Leonard de Jonghe
war ebenfalls Maler.
- Necrologie sur J. B. de Jonghe
. In:
Annales de la Societe d’emulation pour l’etude de l’histoire et des antiquites de la Flandre
.
Band
2
, Serie 2. Vandecastelle-Werbrouck, Bruges 1844,
S.
401?407
(franzosisch,
Textarchiv ? Internet Archive
).
- Clarence Cook:
Gustave de Jonghe
. In:
Art and artists of our time
.
Band
3
. Selmar Hess, New York 1888,
S.
315?317, hier S. 315
(englisch,
Textarchiv ? Internet Archive
).
- Jonghe, Jan Baptiste de
. In:
Hans Vollmer
(Hrsg.):
Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart
.
Begrundet von
Ulrich Thieme
und
Felix Becker
.
Band
19
:
Ingouville?Kauffungen
. E. A. Seemann, Leipzig 1926,
S.
135
(
biblos.pk.edu.pl
).