Jan Anderle
(*
1900
in
Vy?kov
; †
13. Dezember
1982
in
Mulhausen
) war ein
mahrisch
-
tschechischer
Testpilot und Konstrukteur, der u. a. auch das tschechische
Industriedesign
beeinflusste.
1914 begann er in Brno (
Brunn
) eine Ausbildung zum Maschinisten und wurde Lokomotivfuhrer. 1918 kampfte er in der
osterreichisch-ungarischen Armee
am
Piave
in Italien. 1921 begann er seinen Militardienst in Olomouc (
Olmutz
), absolvierte die Flugschule in
Cheb
(Eger) und wurde
Fluglehrer
in
Prost?jov
(Proßnitz). 1929 begann er als
Testpilot
.
Im
Zweiten Weltkrieg
wurde er aufgrund eines anonymen Hinweises von der deutschen
Gestapo
verhort, doch seine Qualifikation als Testpilot rettete ihn vor weiterer Verfolgung. Zwischen 1938 und 1941 entwickelte er 25
Einspurwagen
, genannt
Dalnik
, mit Stromlinienkarosserie auf einem Motorrad-Motor,
[1]
ahnlich spateren
Kabinenrollern
. Es unterschied sich vom
Mauser-Einspurauto
dadurch, dass die Stutzrader mittels Hand- oder Fußbetatigung angehoben werden konnten, was den Anfahrvorgang vereinfachte.
[2]
Nach dem Krieg war er leitender Testpilot und Konstrukteur fur die tschechische Flugzeugfabrik
Aero
.
[3]
Nach der kommunistischen Machtubernahme im Jahr 1948
floh
er mit einer Aero-Maschine in den
Westen
. Auf Drangen seiner Frau kehrte er zuruck, wurde aber 1950 zu funfzehn Jahren Gefangnis verurteilt und sein Vermogen wurde beschlagnahmt. Als “Verrater,
Spion
,
Saboteur
und Feind der Arbeiterklasse” verbrachte er funf Jahre in den
Uran-Minen
in
Jachymov
(Sankt Joachimsthal) und zwei Jahre im Gefangniskrankenhaus. Nach seiner Entlassung im Jahre 1957 musste er noch sechs Jahre
Zwangsarbeit
beim Dammbau des
Stausees Lipno
leisten.
[1]
1967 wanderte er aus nach Kirchheim in Deutschland und spater ins franzosische Mulhausen, wo er in sehr bescheidenen Verhaltnissen auf dem
Flugplatz Mulhausen-Habsheim
lebte. Er lernte dort den Schweizer Arnold Wagner kennen und gab den Anstoß zur Konstruktion und Bau des
Ecomobiles
.
- ↑
a
b
Kouzelne motocykly Jana Anderleho.
Abgerufen am 5. Februar 2020
.
- ↑
Theoriearbeit 2005 ?Monotrace“.
Abgerufen am 5. Februar 2020
.
, S. 9.
- ↑
Jan Anderle
(
Memento
vom 30. Dezember 2018 im
Internet Archive
), S. 20?21.