Jakob von Bludau

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Jakob von Bludau (* vor 1318; † 20. Januar 1358 in Powunden ) war Priester des Deutschen Ordens und Bischof von Samland .

Aus einer der altesten Vasallenfamilie der samlandischen Kirche stammend, die seit Mitte des 13. Jahrhunderts beim Dorf Bludau (heute russisch: Kostrowo) nahe Fischhausen (Primorsk) ansassig war, verlieh er seinem Bruder Sander 1350 funf Hufen Land zwischen Bludau und Geidau (Prosorowo) und 1354 weitere 20 angrenzende Morgen.

Als Priester des Deutschen Ordens war er vermutlich seit 1318 Domherr , 1322 wurde er Domkustos und 1331, erneut auch seit 1334, Dompropst von Samland. Nach dem Tod des samlandischen Bischofs Johann Clare wurde Jakob von Bludau von Papst Clemens VI. , der sich die Besetzung des Bistums Samland reserviert hatte, am 2. November 1344 zum Nachfolger ernannt und empfing in Avignon durch Bertrand de Poietto (1327?1352), Kardinalbischof von Ostia und Velletri , die Bischofsweihe .

Am selben Tag gestattete ihm Clemens VI. zur Deckung der entstehenden Kosten die Aufnahme eines Darlehens von 2000  fl. , des Weiteren durfte er die Dompropstei an einen Kandidaten seiner Wahl weitergeben. Die Zahlung der Servitien in Hohe von 800 fl. sagte er durch den samlandischen Domherrn und fruheren Hochmeisterkaplan Heinrich von Waldicke (von Thorn) zu. Dieser beglich die Summe im Juni 1345. Bludau kehrte uber Marburg, wo er der Elisabeth-Kirche eines Ablass verlieh, nach Preußen zuruck und ist seit Januar 1346 in seiner Diozese bezeugt.

Er fuhrte die unter seinen Vorgangern Siegfried von Regenstein und Johann Clare begonnene Kolonisation und Erschließung des Bischofslandes fort. Nach der vollstandigen Eroberung des Landes Nadrauen wurde das Gebiet im November 1352 gemaß der alten Teilungsregelung von 1243 zwischen dein Deutschen Orden und der samlandischen Kirche aufgeteilt: vom bischoflichen Drittel an Inster und Pregel in der Gegend der wohl schon zuvor von ihm errichteten Georgenburg trat er im Mai 1353 das westliche Drittel an das Domkapitel ab. Die Domherren gestatteten ihm dagegen die Errichtung eines Getreidespeichers im Dombezirk.

Im September 1352 verschrieb Bludau dem Bischof von Kurland , Johann , der nach langwierigem Streit mit dem Deutschen Orden in Livland sein Amt resigniert hatte, an der Bledauer Beek ein Grundstuck zur Errichtung eines Hauses.

Uber sein geistliches Wirken sind wenig Zeugnisse erhalten. Im Dezember 1348 entschied er gemeinsam mit seinem Domkapitel einen Streit zwischen dem Pfarrer der Konigsberger Altstadt und dem Domdekan uber die Aufteilung der Opfer in der altstadtischen Pfarrkirche. Dem Zisterzienserkloster Pelplin in Pommerellen stiftete er 1350 nach einem Brand zwolf Mark fur den Wiederaufbau. Im selben Jahr konsekrierte er die Kirche, den Hochaltar und den Friedhof des durch Hochmeister Heinrich Dusemer 1349 errichteten Benediktinerinnenklosters im Lobenicht zu Konigsberg.

Zur besseren seelsorgerischen Betreuung der prussischen Bevolkerung teilte er 1352 das ausgedehnte Kirchspiel von Fischhausen und errichtete in Heiligkreuz (heute russisch: Krasnotorowka) eine neue Pfarrkirche . Im April 1354 bestatigte er die Statuten einer neu gegrundeten Bruderschaft der armen Priester in Konigsberg , in dessen Dom er auch sein Grab fand.

Vorganger Amt Nachfolger
Johann Clare Bischof von Samland
1344?1358
Bartholomaus von Radam