Jakob Kuhnhaus
(eigentlich:
Jacob
Kuhnhaus) (*
19. Marz
1782
in
Velbert
; †
4. Juni
1844
in
Gladbach
) war Textilfabrikant und Burgermeister in Gladbach.
Jakob Kuhnhaus wurde im bergischen Velbert geboren. Die Familie betrieb spater in
Essen
-Kettwig die Muhle ?vor der Brucke“. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts siedelte er nach
Gladbach
uber und betatigte sich dort als Leinwandfabrikant.
In erster Ehe heiratete er Anna Margaretha Klaumann, nach ihrem Tod ging er 1825 mit der aus
Ede
stammenden Helene Hollweg geb. Esser eine zweite Ehe ein.
Im Alter von 62 Jahren starb Kuhnhaus am 4. Juni 1844 in Gladbach und wurde auf dem evangelischen Friedhof der Stadt beigesetzt. Anders als die Grabstatten vieler bedeutender evangelischer Familien ist sein Grab heute nicht mehr vorhanden.
Am 2. Marz 1822 wurde Kuhnhaus zum Burgermeister fast aller zum ehemaligen Unteramt Gladbach gehorenden Gemeinden ernannt:
Gladbach
mit der ehemals selbstandigen Gemeinde Hardt,
Obergeburth
,
Oberniedergeburth
und
Unterniedergeburth
.
Bereits im ersten Jahr seiner Amtszeit veranlasste er die Uberarbeitung der noch aus der Franzosenzeit stammenden
Katasterplane
mit dem Ziel, die nach 1798 willkurlich aufgeteilten Gemeinden neu zu ordnen und so die Verwaltung zu vereinfachen. Zu der von ihm angedachten Gebietsreform kam es allerdings erst im Jahr 1836.
Kuhnhaus bezog nach seinem Antritt eine Dienstwohnung im angemieteten Gemeindeburo auf der oberen
Crefelder
Straße, der heutigen Hindenburgstraße. Als Mitarbeiter stand ihm ein Verwaltungssekretar zur Seite. Die Leitung der Dienstgeschafte in den Außenbezirken ? Obergeburth, Oberniedergeburth und Unterniedergeburth ? ubertrug er den dort wohnenden
Beigeordneten
und griff nur selten in die laufenden Amtsgeschafte ein. Die bei Bedarf einzuberufenden Gemeinderatssitzungen fanden jedoch im Allgemeinen unter seinem Vorsitz statt.
Im August 1835 erwarb Jakob Kuhnhaus die ehemaligen
Abteigebaude
der Gladbacher
Benediktinerabtei
, die nach der Sakularisation als Fabrik genutzt wurden, um dort Rathaus und Dienstwohnung des Burgermeisters einzurichten. Auch heute noch ist das ?Rathaus Abtei“ neben dem
Rathaus
Rheydt
Sitzungsort des Gladbacher
Stadtrates
und Dienstsitz des
Oberburgermeisters
.
Am 19. Mai 1836 legte er das Amt des Burgermeisters von
Neuwerk
, bis 1835
Unterniedergeburth
, nieder. In der Stadt Gladbach mit den dazugehorenden Spezialgemeinden Obergeburth und Oberniedergeburth sowie in Hardt blieb er bis zu seinem Tod im Amt.
- W. Lohr:
Loca Desiderata - Monchengladbacher Stadtgeschichte
. Band 3
- H. Schallenburger:
Die Burgermeister von Neuwerk und ihre Nachfolger
. Monchengladbach 2009