(Jakob) Arnold von Salis
(*
21. Dezember
1847
in
Stampa
,
Kanton Graubunden
; †
6. Marz
1923
in
Basel
) war ein
Schweizer
evangelisch-reformierter
Theologe, Dichter und Historiker.
Von Salis, ein Angehoriger des Graubundner Adelsgeschlechts
Salis
, wurde als Sohn des Pfarrers Johann Jakob von Salis (1821?1902) und seiner Ehefrau Marie Weitnauer geboren. Er wuchs in Basel auf, wo er das Gymnasium besuchte, und studierte
Evangelische Theologie
an den Universitaten
Basel
,
Berlin
und
Tubingen
.
1871 wurde er
ordiniert
und amtete anschliessend (nach kurzem
Vikariat
in
Bubendorf BL
) als Pfarrer in
Braunau TG
. 1874 ubernahm er ein Pfarramt in
Seltisberg
(im
Bezirk Liestal
BL
). Von dort wurde er 1886 als ≪Helfer≫ (zweiter Pfarrer) an die
Leonhardskirche
in Basel berufen. 1891 wurde er Hauptpfarrer am
Basler Munster
und ubernahm so auch das mit diesem Pfarramt verbundene Amt des
Antistes
(Vorstehers) der
Basler evangelisch-reformierten Kirche
. Da mit der Entflechtung von Kirche und Staat das Antistesamt im Jahr 1897 abgeschafft wurde, war von Salis der letzte Trager dieses auf
Johannes Oekolampad
zuruckgehenden Amtes. Von Salis wurde stattdessen Prasident des
Kirchenrates
und behielt dieses Amt bis 1918, das des Munsterpfarrers bis zu seiner Emeritierung 1921.
Von Salis setzte sich fur die Grundung eines Dachverbandes der protestantisch-kirchlichen Hilfsvereine der Schweiz (heute
Protestantische Solidaritat Schweiz
) ein und prasidierte dessen Vorverein von 1887 bis 1921. Die
Reformationskollekte
geht auf seine Initiative zuruck. Neben theologischen und historischen Werken (unter anderem zahlreiche Artikel im
Basler Jahrbuch
), fur die ihm die
Universitat Basel
1910 die
Ehrendoktorwurde
verlieh, verfasste er auch historische Dramen und Gedichte.
Von Salis heiratete 1880 die Schwester von
Carl Sebastian Haegler
, Marie (1859?1924). Aus der Ehe gingen zwei Sohne hervor, darunter der Archaologe
Arnold von Salis
.
[1]
Von Salis Schwester Emma (1851?1881) heiratete
Achilles Burckhardt
. Seine letzte Ruhestatte fand er auf dem Friedhof
Wolfgottesacker
in Basel.
- Georg Jenatsch
. Eine dramatische Dilogie.
Hugo Richter, Basel 1868.
- Wogen und Wellen. Gedichte.
Basel 1878.
- Grifone. Die Bluthochzeit der Baglionen. Historisches Trauerspiel in funf Aufzugen.
Haessel, Leipzig 1884.
- Agrippa d'Aubigne
. Eine Hugenottengestalt.
Winter, Heidelberg 1885.
- Christlicher Religions- und Konfirmationsunterricht. Ein Leitfaden.
Basel 1891; 4. Auflage 1914.
- Ruth
. Sechs biblische Betrachtungen vor der christlichen Gemeinde.
Reich, Basel 1898.
- ↑
Auszug Stamm Vonder Muhll, Leonhard Vonder Muhll oo Anna Cath. Hoffmann 1786 ff.
(pdf) In:
stroux.org.
Matthias Stroux, 13. Marz 2013,
abgerufen am 4. April 2023
.