Jack Johnson
ist ein US-amerikanischer
Dokumentarfilm
aus dem Jahr
1970
.
Mit Fotografien und Wochenschauaufnahmen wird das Leben des schwarzen Schwergewichtsboxers
Jack Johnson
aufgearbeitet. Anfang des 20. Jahrhunderts beginnt Johnson mit seinem Sport. 1908 erringt er in Australien die Weltmeisterschaft im Schwergewicht gegen
Tommy Burns
. Im ?Kampf des Jahrhunderts“ schlagt er 1910
James J. Jeffries
. Johnson macht ein Rennen gegen den Automobilrennfahrer Barney Oldfield. 1915 unterliegt er in einem skandalumwitterten Kampf in
Havanna
Jess Willard
.
Nach seiner Box-Karriere verlauft Johnsons Leben turbulent. Er heiratet nacheinander drei weiße Frauen. In
Chicago
wird er wegen Ausschweifungen festgenommen und verurteilt. Johnson flieht nach Europa und kehrt spater freiwillig in die USA zuruck, um seine Gefangnisstrafe im
Bundesgefangnis Leavenworth
anzutreten. In Russland trifft er
Rasputin
, in Spanien schlagt er sich als Amateur-Stierkampfer durch. Zuruck in den USA arbeitet Johnson in Hollywood in kleinen Spielfilmen. In den 1930er Jahren ist er der Star fur einen Flohzirkus in
Manhattan
. 1946 stirbt Jack Johnson bei einem Autounfall.
A. H. Weiler
von der
New York Times
beschrieb den Film als erstaunlich lebendig und faszinierend und lobte die akribische Zusammensetzung des Filmmaterials.
[1]
Auch
Roger Ebert
von der
Chicago Sun-Times
bescheinigt dem Film Faszination, doch er bemangelt, dass die Filmaufnahmen nicht unbedingt den Menschen Jack Johnson ergrunden. Man werde mit der Figur des offentlichen Lebens alleine gelassen.
[2]
1971
wurde der Film in der Kategorie
Bester Dokumentarfilm
fur den Oscar nominiert.
Die Premiere des Films fand am 25. Juli 1970 in
Detroit
statt.
Jim Jacobs und William Clayton hatten vorher schon bei zwei Dokumentarfilmen uber Boxer zusammengearbeitet, u. a. fur
Legendary Champions
(1968).
Einer Meldung der
Daily Variety
zufolge hat der Film den Autor
Howard Sackler
dazu inspiriert, sein Buhnenstuck
The Great White Hope
zu schreiben, das 1970 von
Martin Ritt
mit
James Earl Jones
verfilmt
wurde.
[3]
Der Schauspieler
Brock Peters
verlieh Jack Johnson seine Stimme.
Der Soundtrack stammt aus dem Album
A Tribute to Jack Johnson
, das Miles Davis als Filmmusik Anfang 1970 aufnahm. Sie kommentiert, intensiviert, konterkariert aber auch die Bildsprache des Films. Mit der aufruttelnden Filmmusik kommt die Johnson-Biographie
Peter Kemper
zufolge in der Gegenwart an. Teilweise, etwa im Autorennen Johnsons gegen Barney Oldfield habe man das Gefuhl, als peitschten die Feuerstoße aus der Trompete den Wagen Johnsons an.
[4]
- ↑
der New York Times (engl.)
- ↑
Roger Ebert in der Chicago Sun-Times (engl.)
- ↑
Meldung der Daily Variety bei TCM (engl.)
- ↑
Peter Kemper:
The Sound of Rebellion: Zur politischen Asthetik des Jazz.
Philipp Reclam jun., Ditzingen 2023,
S.
412
.