JVC

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Victor Company of Japan Limited

Logo
Rechtsform Tochtergesellschaft
Grundung 13. September 1927
Sitz Yokohama , Japan
Leitung Kunihiko Sato, leitender Direktor und Prasident [1] [2]
Mitarbeiterzahl ca. 19.044 (Stand: 2008)
Umsatz 658.400 Mio. Yen (Stand: 2008)
Branche Unterhaltungselektronik
Website www.jvc.jp
Das ursprungliche Victor-Logo, das im Inland noch bis 2012 verwendet wurde und dann durch das internationale Logo ersetzt wurde.
JVC-VHS-Videorekorder

JVC , vollstandiger Name Nihon Victor K. K. ( jap. 日本ビクタ?株式?社 , Nihon bikut? kabushiki kaisha ; engl. Victor Company of Japan, Limited oder J apan V ictor C ompany ) ist ein Unternehmen mit Sitz im japanischen Yokohama , das Unterhaltungselektronik und medientechnische Gerate entwickelt und vertreibt. Das Unternehmen wurde 1927 vom amerikanischen Schallplattenproduzenten Victor Talking Machine Company gegrundet, war von 1954 bis 2008 eine Tochter der heutigen Panasonic Corporation und bildete 2008 mit dem fruheren Konkurrenten Kenwood ein Joint Venture; seit 2011 ist JVC eine Tochter der daraus gebildeten JVC Kenwood Corporation. Im Jahr 2008 hatte JVC etwa 19.000 Angestellte.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Tochtergesellschaft der VTMC [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Unternehmen wurde am 13. September 1927 als Tochtergesellschaft der US-amerikanischen Victor Talking Machine Company (VTMC) gegrundet, loste sich aber mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zwischen 1939 und 1940 von seiner Muttergesellschaft. Anfangs befasste JVC sich mit der Herstellung von Schallplatten und deren Verbesserung, z. B. der Entwicklung des 45/45- Stereoformates . Viele markterfolgreiche Innovationen folgten und haben JVC stetig wachsen lassen.

Tochtergesellschaft der Matsushita Electric Industrial [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Jahre 1954 wurde JVC von Matsushita Electric Industrial (heute Panasonic Corporation) ubernommen.

1976 brachte JVC den ersten VHS - Videorekorder fur den Heimgebrauch mit der Modellbezeichnung HR-3300 auf den Markt. [3] Durch eine Politik der großzugigen Lizenzvergabe an andere Hersteller verdrangte das VHS-System in nur wenigen Jahren die bereits bestehenden magnetischen Bildaufzeichnungssysteme von Philips ( VCR ) und Sony ( Betamax ). Auch das nach VHS von Grundig und Philips eingefuhrte Video 2000 konnte sich gegen das JVC-Format nicht durchsetzen ( ?Formatkrieg“ ). Aufgrund des kommerziellen Erfolges und der damit einhergehenden großen Verbreitung wurde VHS weltweit zur Quasi-Norm fur Heim-Videorekorder.

Nicht unerwahnt bleiben soll die zumindest umstrittene Rolle von JVC als Wegbereiter zur weltweiten Verbreitung des analogen Kopierschutzes Macrovision . Auf Druck der Filmindustrie wurde 1985 der VHS-Standard von JVC modifiziert. VHS-Lizenznehmer mussten die AGC (Automatic Gain Control) so andern, dass sie verlasslich auf die Macrovision-Impulse ansprach. (Die AGC ist technisch das Gegenstuck zur automatischen Aussteuerung bei Magnetbandgeraten und sollte ohne Zutun des Anwenders korrekte Videopegel und damit die richtige Helligkeit der Aufnahme sicherstellen.) Bis zu diesem Zeitpunkt hing es von der AGC-Schaltung des jeweiligen Videorecorders ab, ob er auf die Kopierschutzsignale wie von Macrovision Corporation gewunscht reagierte oder nicht.

Ab 1986 entwickelte JVC ein verbessertes VHS-Format (S-VHS, erstes Modell: HR-S5000 PAL bzw. HR-S7000 NTSC) und das kleinere VHS-C-Format fur tragbare Recorder und Camcorder . 1995 stellte JVC das professionelle Digital S , das denselben Formfaktor wie VHS hat, vor und den ersten Digital-Camcorder im Taschenformat (JVC GR DV-1); 2002 Plasmabildschirme .

Im Jahre 1991 gelang JVC ein Meilenstein in der Kategorie Heim-Stereo. Dem allgemeinen Trend zur Verringerung der Gerateabmessungen folgend, ging JVC auch dazu uber, Stereo-HiFi-Anlagen zu verkleinern. Sie brachten 1991 die weltweit erste vollwertige Micro-HiFi-Stereoanlage ?UX-1“ auf den Markt. Das Gerat durfte im Lastenheft nicht breiter und tiefer als eine CD-Hulle und nicht hoher als zwei Hullen hochkant sein. Das Gerat hat ein vollelektronisches Auto-Reverse Kassettendeck, wie auch einen motorangetriebenen Toplader CD-Player, ebenso AM/FM Empfang sowie auch einen RCA (Cinch) Aux-Anschluss, um eine weitere Quelle einzuspeisen. Das Gerat erntete durchwegs positive Erfahrungsberichte, weil es im Grunde nur ein auf das Minimum geschrumpftes Vollformat-Hifi Gerat war und auch so klang. JVC erschuf somit den Markt der Micro-HiFi-Anlagen, welcher vorher nur durch Mini-HiFi-Gerate bedient wurde. Solcherlei Mini-Gerate (meist 32 cm bis 36 cm) waren zumeist nur reduzierte Vollformat-Gerate (41 cm bis 44 cm) und immer noch verhaltnismaßig groß.

JVC A-X7 Vollverstarker
(90 W/ Kanal (8 Ohm), Masse 12 kg) [4]
JVC KD D10E Kassettendeck (1982) [5]
JVC QL-Y5F, Plattenspieler mit Direktantrieb

Die Unterhaltungselektronik war ebenfalls ein wichtiges Standbein von JVC/Victor. Viele Innovationen wie CD4 (Quadrofonieverfahren), ANRS (Rauschunterdruckung), Biphonic (Kunstkopfaufnahmen), Super A (Verstarkertechnologie) wurden eingefuhrt und machten JVC/Victor weltweit bekannt. An HiFi-Geraten ist u. a. die professionelle Serie 1000 des Jahres 1975 (JM-S1000, JP-V1000, CD4-1000 und der Studioplattenspieler JL-B1000) erwahnenswert. Handlern wurden zeitgleich diverse Prasentationsgerate ausgehandigt. Am Beispiel der Plasmaanzeige MM-4- mit diesem Gerat konnte man alle 4 Kanale bei Quadrophonie darstellen.

Besondere Qualitatsanspruche stellte die Laboratory Serie (Bsp. wie 1000ender, M-7050, Xl-Z1000) dar. Viele der dort verwirklichten Schaltungstechnologien fanden sich meist zeitverzogert in diversen Serienprodukten wieder.

Halbherzig wurde die Exportpolitik nach Europa betrieben, Gerate aus einigen Serien fanden den Weg nach den USA, nicht aber nach Europa. Dies zeigt beispielsweise die 7070er-Serie aus dem Jahr 1978: Der SEA-7070 (Equalizer) in Europa/USA, nicht aber der EQ-7070 (Vorverstarker), M-7070 (Mono-Endverstarker), CF-7070 (Frequenzweiche)- diese waren den USA vorbehalten.

1997 u. a. wieder das gleiche Dilema mit wertigen Komponenten- den CD player XL-Z999EX mit dem D/A Wandler XP-DA999- nur Japan.

Als europaische Ableger wurden 1977 die JVC (U.K.) Limited und 1978 die JVC-Deutschland GmbH (Zunachst in Frankfurt am Main , seit 1993 in Friedberg ) gegrundet.

Tochtergesellschaft der JVC Kenwood Corporation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

JVC Kompaktanlage

Wegen hoher Verluste von JVC begann Matsushita 2007 mit einem teilweisen Verkauf an Kenwood [6] und damit einer Reduzierung seiner Firmenanteile.

JVC Kenwood, Logo

Am 1. Oktober 2008 wurde von JVC und Kenwood die gemeinsame Jointventuregesellschaft JVC Kenwood Holdings K. K. ( JVC?ケンウッド?ホ?ルディングス株式?社 , JVC Ken’uddo h?rudingusu kabushiki-gaihsa , engl. JVC KENWOOD Holdings Inc. ) gegrundet. [7]

Die Vereinigung von JVC und Kenwood endete mit der Umbenennung der Holding in die JVC Kenwood Corporation . Die JVC Ltd. ist seitdem neben der Kenwood Corporation und J & K Car Electronics Corporation eines der drei Tochterunternehmen der JVC Kenwood Corporation bzw. JVC Kenwood Group . [8]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : JVC  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Nihon Victor K. K.: ?社?要 ( Memento des Originals vom 4. Dezember 2009 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.jvc.jp
  2. JVC Kenwood Holdings K. K.: ???制 ( Memento des Originals vom 25. September 2009 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.jk-holdings.com
  3. JVC Deutschland > Uber JVC > Meilensteine ( Memento des Originals vom 22. Dezember 2008 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/jdl.jvc-europe.com , Meilensteine des Unternehmens JVC
  4. hifiengine.com 2020, JVC A-X7 (englisch), abgerufen am 13. Mai 2020.
  5. hifiengine.com 2006?2020, JVC KD-D10 (englisch), abgerufen am 13. Mai 2020.
  6. Matsushita will JVC an Kenwood verkaufen @1 @2 Vorlage:Toter Link/www.channelpartner.de ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven )     Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prufe den Link gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , CE Business, 25. Juni 2007.
  7. JVC KENWOOD Holdings, Inc.: Notice of the Establishment of JVC KENWOOD Holdings, Inc. (PDF) 1. Oktober 2008, abgerufen am 11. November 2010 (englisch).
  8. Corporate History Veroffentlichung der JVC Kenwood Corporation ( Memento des Originals vom 19. Oktober 2014 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.jvckenwood.co.jp , englisch , abgerufen am 23. November 2014.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • S. Noma (Hrsg.): Victor Co of Japan, Ltd. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X , S. 1673.